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Autofahrer sind sauerPendler-Parkplatz soll Schranke bekommen

Lesezeit 3 Minuten

So sah der Parkplatz während der Bauphase aus.

Sürth – Wegen der Neugestaltung ist der Parkplatz am Bahnhof seit November gesperrt. Er sollte ursprünglich einmal Weihnachten 2018 eröffnet werden, dann vor Ostern in diesem Jahr. Jetzt verschiebt sich die Freigabe auf Ende Mai. Das teilte KVB-Sprecher Stephan Anemüller auf Anfrage mit.

Die Nutzer wundern sich, denn seit einiger Zeit wird dort nicht mehr gearbeitet und das Areal scheint fertig zu sein. Aus Sicht der KVB ist der Platz tatsächlich auch betriebsbereit. Allerdings sind noch Ummarkierungen auf der Bergstraße erforderlich, an der sich jetzt die neue Zu- und Abfahrt befindet. Dafür ist das Amt für Straßen zuständig, und dort braucht man noch eine Weile für die Markierungen und die neue Verkehrsregelung, ohne die der Platz nicht geöffnet werden kann.

Neue Zufahrt sorgt für Unmut

Die ganze Umgestaltung des P&R-Platzes wurde notwendig, weil direkt angrenzend zwei Häuser für Wohnen und Büros entstehen. In dem Zusammenhang kann der Parkplatz künftig nicht mehr wie bisher angefahren werden. Die nagelneue Zufahrt von der Bergstraße aus sorgt aber schon im voraus für Unmut.

Anwohner befürchten Beeinträchtigungen durch vermehrten Verkehr und Lärm. Parkplatznutzer regen sich über die neue Schranke auf, die erstmals eingerichtet wird und die die Parkfläche während der Nacht absperrt, und zwar jeden Tag in der Zeit zwischen 22 und sechs Uhr.

Wer also künftig sein Fahrzeug in der Zeit dort abstellen und wegfahren möchte, hat Pech. Das betrifft diejenigen, die abends lange arbeiten oder wegen einer Veranstaltung später nach Sürth zurück fahren oder auch diejenigen, die schon früh für den Job unterwegs sind.

Die KVB bezieht sich auf eine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz, und die KVB müsse sich an die gesetzlichen Vorschriften halten. Nur durch die nächtliche Nutzungseinschränkung sei gewährleistet, dass die vorgegebenen Lärmschutzgrenzwerte nicht überschritten würden, heißt es in einer Mitteilung der KVB an die Bezirksvertretung. Die FDP hatte nachgefragt. „Es gibt in Köln auch andere P&R-Anlagen, die mit Schranken ausgerüstet sind“, betont Stephan Anemüller und nennt als Beispiel das Parkhaus „Haus Vorst“ in Marsdorf, im äußersten Westen von Köln. Sürth sei also keine Ausnahme.

So sah der Parkplatz während der Bauphase aus (linkes Bild), jetzt ist er fertig, aber noch nicht in Betrieb.

Demnächst soll der Sürther Parkplatz mit seinen 70 Stellflächen allerdings schon wieder umgebaut werden. Es ist eine Parkpalette mit rund 140 Abstellmöglichkeiten vorgesehen. Zunächst war der Baubeginn noch in diesem Jahr geplant, wie es von Seiten der KVB bei einer Bürgerveranstaltung Anfang des Jahres noch hieß. Aber nun wird zuerst im Kölner Westen eine Parkpalette errichtet. „Aufgrund der Luftschadstoffproblematik in Köln musste der Ausbau der P&R-Anlage in Weiden vorgezogen werden“, sagt Stephan Anemüller.

Ob die Sürther Palette mit oder ohne Schranke kommt, ist noch offen. Möglicherweise sei wegen der Bedachung der allgemeine Lärmpegel nicht mehr so hoch. Das müsse dann neu gemessen werden.

Im übrigen gibt es auch Überlegungen bei der KVB, dass Pendler und regelmäßige KVB-Nutzer künftig eine Chip-Karte erhalten, mit der sie die Schranken zu P+R-Plätzen öffnen und schließen können, ähnlich wie bei den Leihfahrrädern. „Aber wir sind noch nicht so weit“, sagt Stephan Anemüller. Erst vor gut einem Jahr habe die KVB rund 30 P+R-Plätze von der Stadt übernommen, die nun nach und nach aufgerüstet werden sollen.