Raderthaler fordern NachtfahrverbotZu viel Lärm auf der Brühler Straße

Lesezeit 3 Minuten
Vor allem der Lastwagen-Verkehr stört die Raderthaler.

Vor allem der Lastwagen-Verkehr stört die Raderthaler.

Raderthal – Martina Natsch wohnt in der Swisttalstraße, nicht weit von der Brühler Straße, und will den Verkehr, der um sie herum tost, nicht länger hinnehmen.

Mit einer Beschwerde wandte sie sich deshalb an die politischen Gremien. In der Bezirksvertretung Rodenkirchen fand sie Gehör.

Einen ganzen Katalog an Forderungen hatte sie eingebracht. Natsch betonte in der jüngsten Sitzung, dass sich die Situation in den vergangenen Monaten verschlechtert habe.

Alles zum Thema Bonner Straße (Köln)

„Ein einziges Gedonner und Geschepper“ zwischen Militärring und Gürtel

Für die Zeit des Umbaus auf der Bonner Straße befürchtet sie eine noch stärkere Belastung ihres Viertels. Wie das Viertel davor geschützt werden kann, ist völlig offen.

Natsch beklagte zunächst den Verkehr auf der Brühler Straße im Abschnitt zwischen Militärring und Gürtel: vor allem den Krach, den die Lkw verursachen. „Das ist ein einziges Gedonner und Geschepper“, sagte sie und vermutete, der schlechte Zustand der Straßen trage mit dazu bei Besonders nachts lärmten leere Lkw, wenn sie Schlaglöcher träfen.

Sie fordert deshalb ein Nachtfahrverbot. Weshalb die Lkw diesen Abschnitt überhaupt befahren, sei ihr nicht klar.

Tempolimit wird nicht eingehalten

Zudem würden weder Lkw noch Pkw das Tempolimit von 50 Stundenkilometern einhalten. Die meisten Fahrzeuge führen 70 bis 80. Kontrollen gebe es nur für die stadtauswärts führende Spur.

Natsch beschwerte sich außerdem über den Durchgangsverkehr, der durch das Wohngebiet zwischen Brühler Straße und Bonner Straße fließt, sobald die Hauptrouten verstopft sind.

„Davon sind viele Anwohner betroffen“, sagte sie, jene mit schulpflichtigen Kindern noch einmal besonders.

Keine sicheren Übergänge  für Schulkinder

Ihre beiden Kinder, mit denen sie die Sitzung von der Zuschauerbühne im Rodenkirchener Rathaus verfolgte, könnten den Bürgersteig entlang der Brühler Straße nicht nutzen, um zu ihrer Schule in der Annastraße zu gelangen.

Geparkte Autos auf dem Fußweg und Autofahrer, die über den Bürgersteig fahren, um zu parken, sind für sie ein Grund, ihre Kinder über den Umweg durch die Siedlung zur Schule zu schicken.

Dort fehlten wiederum sichere Übergänge. Die seien in der eigentlich ruhigen Wohngegend immer dringender notwendig – wegen des zunehmenden Schleichverkehrs.

Bezirksvertretung fordert mehr Kontrollen

Die Bezirksvertreter nahmen einen Teil der Anregungen auf. Sie forderten die Stadtverwaltung auf, das „illegale Parken“ auf der Brühler Straße stärker zu kontrollieren, nach Möglichkeit Geschwindigkeitsmessungen vorzunehmen und den Schleichverkehr durch das Viertel zu verhindern.

Doch zufriedenstellend war das Ergebnis für Natsch offenbar nicht. „Sie sind enttäuscht, das sehe ich Ihnen an“, richtete Grünen-Vertreterin Sabine Müller das Wort an sie.

Die Politikerin betonte, wie wichtig das Anliegen sei. Auch sie sehe die Gefahr, dass der Verkehr im Wohngebiet und auf der Brühler Straße zunehmen werde.

Die Umsetzung scheint in weiter Ferne 

Sie verwies aber auf die beschränkten Kompetenzen des Gremiums. Christoph Schykowski (CDU) erinnerte an den Beschluss der Bezirksvertreter aus dem vorigen September, den Durchgangsverkehr in Raderthal einzuschränken.

Der Lkw-Verkehr auf der Strecke sei seit über zehn Jahren problematisch.

Problem besteht bereits seit Jahren

In der Beschwerde einer Bürgerin, die in der Bezirksvertretung Rodenkirchen auf der Tagesordnung stand, ist von der Spedition Schenker als Hauptverursacher des Lkw-Verkehrs die Rede.

Die Niederlassung der Deutsche-Bahn-Tochter nutzt ein Grundstück an der Straße Neuer Weyerstraßerweg. Die ist nur von Süden nach Norden befahrbar.

Für die Lkw – laut Unternehmen handelt es sich um durchschnittlich 85 Fahrten in 24 Stunden – bedeutet das weite Umwege über den Gürtel, die Brühler Straße und den Militärring auf dem Weg zum Güterverteilzentrum am Eifeltor oder zur Autobahn.

Für den Ausbau sind Flächen der Anlieger nötig

Ausbaupläne für die Straße mit Spuren in beide Richtungen sind seit Jahrzehnten von den städtischen Ämtern angekündigt.

Zuletzt stand die Straße in der aktuellen Fünfjahresplanung des Straßenamtes. Woran die Umsetzung scheitert, ist unklar.

Nötig für den Ausbau sind unter anderem Flächen auf den angrenzenden Grundstücken. „Wir würden dafür einen Teil unseres Grundstücks abgeben“, sagt Michael Köhler, Geschäftsleiter des Standorts.

Andere Anlieger zeigten sich laut früheren Aussage in der Bezirksvertretung nicht in gleichem Maße kooperativ. 

KStA abonnieren