Eindrucksvolle Villen, breite Alleen und gepflegte Gärten – in Kölns nobelstem Stadtteil Marienburg kann man prächtige Gebäude bewundern.
So schön ist MarienburgAuf Tour in Kölns vornehmstem Veedel

Der Puttenbrunnen in der Parkstraße wurde um 1906 erbaut.
Copyright: Stephanie Broch
Bei einem Spaziergang durch die breiten Alleen Marienburgs mit hohen Bäumen und prachtvollen Bauten taucht man ein in eine andere Welt – vornehm, elegant und teuer. Seit jeher wohnt in Marienburg der „Kölsche Adel“, der Stadtteil gilt noch heute als eines der exklusivsten Villenviertel Deutschlands. Eine besonders prominente Adresse liegt an der Lindenallee 7. Hier kann man die Villa Neuerburg, 1925 erbaut im englischen Landhausstil, bewundern. Eine weitere schlossähnliche Villa steht an der Ecke Lindenallee/Schillingsrotter Weg. Auch die Kirche St. Maria Königin in der Goethestraße – gebaut in den 50er Jahren vom Star-Architekten Dominikus Böhm – wirkt imposant in ihrer erhöhten Lage in einem kleinen Kiefernhain. Ebenfalls anmutig und selten in Köln: Auf dem Platz vor dem Eingangstor der Villa Marienburg plätschert ein hübscher, kleiner Brunnen: der Puttenbrunnen in der Parkstraße.
Südpark

Im Südpark lugt ein Panther aus den Büschen hervor.
Copyright: Stephanie Broch
Am Südrand des Stadtteils liegt der Südpark, ein kleiner, halbkreisförmiger und sehr reizvoller Park. Angelegt wurde er um 1900. Mit den kleinen Kiefernwäldchen, vielen Rhododendren, hohen Bäumen, Wiesen und einem Spielplatz wirkt er idyllisch. Bemerkenswert ist eine Skulptur von beeindruckender Schönheit - ein Panther, der mit angelegten Ohren in Anpirschpose und lebensgroß aus den grünen Büschen herauszukommen scheint. Geschaffen wurde die Bronzeplastik um 1920 vom Fritz Behn – einem begabten Bildhauer, der sich allerdings in den Folgejahren zu einem strammen Nazi entwickelte.
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Pause am Kiosk

Am Kiosk an der Endhaltestelle der Buslinie 106 lässt sich gut eine Pause einlegen.
Copyright: Stephanie Broch
Keine Geschäfte, keine Kneipen, nicht mal eine Bäckerei - Marienburg ist ruhig. So wird das Büdchen an der Endhaltestelle der Buslinie 106, gleich am Südpark dankbar angenommen als Treffpunkt und für eine Pause zwischendurch. Hier geht es immer beschaulich-gesellig zu. Neben dem üblichen Kiosk-Angebot gibt es selbstgebackenen Kuchen, französisches Gebäck, eine große Auswahl an Pizza und Kaffeespezialitäten. Bei gutem Wetter kann man vor dem Kiosk sitzen oder in einem kleinen, gartenähnlichen Bereich mit romantischem Ambiente.
Spazieren am Rheinufer

Am Rheinufer in Marienburg kann man spazieren, Radfahren, Inliner fahren oder einfach auf einer Bank sitzen und aufs Wasser schauen.
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Zwischen Bayenthalgürtel und Rodenkirchener Brücke grenzt Marienburg an den Rhein. Hier kann man oben am Oberländer Ufer und Heinrich-Lübke-Ufer spazieren, Rad- oder Inliner fahren. Trotz Stadtbahn und Autoverkehr geht man schön auf einer breiten, von hohen Bäumen umrahmten Allee. Oder man nimmt den Weg unten am Fluss entlang und bekommt noch mehr Rhein-Stimmung und Wind mit. Mehrere schmale, steile Treppen verbinden den oberen und den unteren Weg.
Alpenbiergarten „Auf Schelling“

Alpenbiergarten Marienburg: Ein Stück Bayern in Köln befindet sich nahe dem Marienburger Rheinufer und der Rodenkirchener Brücke.
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Wer Sehnsucht hat nach Alpenflair, kann die – zumindest kulinarisch - im Alpenbiergarten „Auf Schelling“ stillen. Hier erwartet einen ein Stück Bayern am Rhein. Auf der Speisekarte stehen Weißwürste, Leberkäse, Brotzeitteller, Obazda, Brezeln, Apfelstrudel, Alpenfladen-Pinsa, Spanferkel vom Holzkohlegrill, Hirter Märzenbier, Kärntner Jause und Winzerweine. Aber – keine Sorge – auch Kölsch ist zu haben. Der urige Biergarten liegt versteckt neben einer Tennisanlage nahe der Haltestelle Heinrich-Lübke-Ufer und öffnet in den warmen Monaten bis Mitte Oktober von Donnerstag bis Sonntag.
Ehemaliger Schmuckgarten auf preußischem Fort

Die verwunschen anmutenden Baumplätze im ehemaligen Schmuckgarten auf dem Dach des Zwischenwerks VIII b, dem ehemaligen preußischen Fort, sind heute noch erhalten.
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Erhabene Kopfplatanen, erhöhte Baumplätze, alte Mauern, hier und da eine Rose im grünen Gras und viel Ruhe – auch wenn vom Rosenmeer, das in fernen Tage blühte, nichts mehr zu erkennen ist, verzaubert der ehemalige Schmuckgarten auf dem Dach des Zwischenwerks VIIIb am Militärring mit seiner verwunschenen Atmosphäre. Der Aufstieg ist etwas beschwerlich, nur zwei steile Trampelpfade führen nach oben, seit die Stadt die marode, historische Treppe 2020 abbrechen ließ. Ein Nachbau ist in Planung.
Das ehemalige Fort wurde 1876 von den Preußen als Schutz gegen die Franzosen erbaut. Nach dem 1. Weltkrieg mussten dem Versailler Vertrag gemäß alle Festungsanlagen gesprengt werden. Dass beim Marienburger Fort mehr als üblich erhalten blieb, ist dem damaligen Oberbürgermeister Konrad Adenauer zu verdanken, der die Anlage 1925/26 in ein grünes Fort umwandeln ließ. Seit 2004 betreibt ein Verein das Kölner Festungsmuseums im Zwischenwerk. Zweimal im Monat am Wochenende bietet er kostenlose Führungen an.