„Situation der Menschen ist dramatisch“Stromausfall am Kölnberg – Hausverwaltung gibt Entwarnung

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Luftaufnahme der Hochhäuser am Kölnberg.

An der Alten Brühler Straße 10 in Meschenich gibt es seit Donnerstagmorgen keinen Strom. (Symbolbild)

Seit Donnerstagmorgen waren 99 Wohnungen in Köln-Meschenich ohne Strom. Notstromaggregate und eine Suppenküche wurden eingerichtet.

Seit Donnerstagmorgen 9.00 Uhr war das zwölfstöckige Hochhaus an der Alten Brühler Straße 10 in Köln-Meschenich ohne Strom, berichteten die Bewohner. Eine Stromzuleitung war aus noch ungeklärten Gründen ausgefallen, sagte ein Objektbetreuer der Hausverwaltung SHV Immobilien dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Am späten Freitagabend dann die Entwarung: Der Strom ist wieder da.

Am Donnerstagmorgen hatte es in der Nähe der Alten Brühler Straße 8 und 10 einen lauten Knall gegeben. Zunächst war auch der Strom in der Hausnummer 8 ausgefallen – das Haus habe aber nach rund zwei Stunden wieder an den Strom angeschlossen werden können. Die 99 Wohnungen in der Alten Brühler Straße 10 waren noch am späten Freitagnachmittag ohne Strom.

Stromausfall am Kölnberg: Schwierige Lage für Familien mit kleinen Kindern

„Die Situation der Menschen ist dramatisch“, sagte Katja Hendrichs von der Caritas dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ – der Verband betreibt seit 40 Jahren ein interkulturelles Zentrum in dem betroffenen Haus. Besonders schwierig sei der Stromausfall für Familien mit kleinen Kindern und alte Menschen. In dem Haus sollen auch Menschen leben, die auf Beatmungsgeräte angewiesen sind.

„Das Schlimmste ist die Unsicherheit: Niemand weiß, wann das Licht wieder angeht“, so Katja Hendrichs. Einige Bewohner hätten schon ihre Koffer gepackt und seien vorübergehend zu Verwandten gezogen. Viele Bewohner hätten ihn gefragt, wann der Fernseher endlich wieder funktioniere, sagt der Objektbetreuer.

Hochhausbewohner in Köln-Meschenich beklagen Essen wegschmeißen zu müssen

Tanja Anlauf von der Kinderbetreuung der Caritas sagt: „Wir haben uns Kerzen von Kollegen aus der Südstadt bringen lassen, weil sie hier im Aldi ausverkauft sind. Die geben wir den Kindern mit. Wir haben uns eine große Batterie aus einem unserer Busse, der als Streetworkfahrzeug im Einsatz ist, bringen lassen. Da können die Kinder ihre Handys aufladen. Machen auch ein paar Bewohner aus dem Haus. Mittagessen kommt vom Caterer, so dass wir den Kindern warmes Essen geben konnten.“ 

Gefrierschrank, der ohne Strom nicht mehr kühlt. Jemand zeigt auf ein geöffnetes Fach.

Die Bewohner müssen einige Lebensmittel entsorgen.

Osman Osman fragt sich: „Ich habe den ganzen Kühlschrank und Gefrierschrank voller Lebensmittel. Die kann ich alle wegwerfen. Das hat viel Geld gekostet. Wer bezahlt mir das? Die Rhein-Energie? Die Hausverwaltung?“ Viele klagen, dass sie jetzt ihr ganzes Essen wegwerfen müssen.

Suppenküche und mobile Generatoren

Mit Hilfe eines Notstromgenerators funktionierten seit Donnerstagabend Aufzüge und Heizungen in dem Haus am Kölnberg wieder. Das Warmwasser läuft nach Aussagen der Bewohner seit Freitagnachmittag wieder. Der Hausverwalter hat in verschiedenen Sprachen mit Aushängen über die Situation informiert – und zum Beispiel darauf hingewiesen, Fehlerstrom-Schutzschalter vom Netz zu nehmen und Backöfen und andere Elektrogeräte auszuschalten.

Die Caritas stellt mobile Generatoren zur Verfügung, damit die Anwohner ihre Handys aufladen können, es gibt warmen Tee, für ältere Menschen gibt es eine Suppenküche.

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