Schlussstrich nach 16 JahrenKeine Helikopterstation auf dem Kalkberg

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Kalkberg Hubschrauberstation

Blick auf den Kalkberg mit der Hubschrauberstation 

  • Der Weiterbau der umstrittenen Hubschrauberstation auf dem Kalkberg wird nach 16 Jahren aufgegeben
  • Das hat der Rat auf seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl beschlossen.
  • Doch der langwierige Erkenntnisprozess war teuer.

Köln – Es wird keine Station für Rettungshubschrauber auf dem Kalkberg geben. Der Rat hat gegen die Stimmen von CDU und FDP beschlossen, die Planungen endgültig aufzugeben. Stattdessen sollen alternative Standorte geprüft werden, allen voran der Flughafen Köln/Bonn, wo die Rettungshubschrauber derzeit bereits übergangsweise stationiert sind. Damit ist ein 16-jähriges Ringen um die Helikopterbasis auf der ehemaligen Sondermülldeponie beendet.

Dieser langwierige Erkenntnisprozess war jedoch teuer. Insgesamt mehr als 30 Millionen Euro hat Stadt dafür verwendet, die Station auf dem Kalkberg voranzutreiben. Der Untergrund der Bergs musste von Altlasten befreit, Erdreich aufgeschüttet werden. Hangar und Mannschaftsräume wurden neu gebaut, bekamen aber Risse, weil der Hang abrutschte. Die Anwohner des Kalkbergs waren von vorn herein gegen das Projekt. Vor fünf Jahren wurde ein Baustopp verhängt, die Baustelle ist inzwischen geräumt. Die Gebäude, die nun wahrscheinlich wieder abgerissen werden müssen, kosteten rund 13 Millionen Euro, die Ertüchtigung und die Sanierung des Kalkbergs weitere 17 Millionen Euro.

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Köln brauche unbedingt eine Station für Rettungshelikopter, sagten SPD und Grüne – jedoch nicht auf dem Kalkberg, sondern woanders, etwa am Flughafen Köln/Bonn. Der Airport erarbeitet eine Machbarkeitsstudie, um zu ermitteln, ob auf dem Flughafengelände eine dauerhafte Hubschrauberstation eingerichtet werden kann. Falls das möglich sei, müssten die aktuell genutzten Interimsräume modernisiert werden, hieß es weiter. Zudem solle eine weitere Machbarkeitsstudie ermitteln, wie der Kalkberg zu nutzen wäre.

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Grüne stellen sich gegen ihren Bündnispartner

Die Grünen stellten sich damit kurz vor der Kommunalwahl auf die Seite der SPD und gegen ihren Bündnispartner CDU. Union und FDP hielten es für „unverantwortlich“, den Kalkberg aufzugeben, bevor ein alternativer Standort gefunden wurde. Sie wollten deshalb daran festhalten, scheiterten aber mit ihrem Antrag. Zudem hält die CDU den Beschluss für unwirksam. Die 13 Millionen Euro für die neuen Gebäude müssten im Haushalt als Totalverlust abgeschrieben werden, dadurch entstehe eine Deckungslücke.

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