Schweißtreibende ShowUS-Metalband „Lamb Of God“ in der Live Music Hall

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Lamb Of God-Sänger Randy Blythe während der Show in der Kölner Live Music Hall.

Köln – Noch vor seinem ersten Einsatz beim Opener „Memento Mori“ ließ Randy Blythe den Inhalt einer Wasserflasche über seine hüftlangen Dreadlocks laufen. Der Sänger der Band „Lamb Of God“ wiederholte diesen Vorgang beinahe zwischen jedem Song. Im tropisch-heißen Mikroklima in der Live Music Hall an der Lichtstraße lief der Schweiß am Freitagabend bereits ohne größere Anstrengung – vor und auf der Bühne. Doch das hielt Blythe und die Fans nicht davon ab, sich teilweise völlig zu verausgaben.

Während der Frontmann ohne Unterlass hektisch von einer Ecke zur anderen lief, war im Publikum ebenfalls permanente Action angesagt. Ein so genannter Circle Pit, dabei laufen die Akteure in einer Richtung im Kreis, jagte den nächsten. Zudem wirbelte Blythe seine Mähne derart heftig, dass man meine konnte, er wolle für frische Luft sorgen.

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Lamb Of God-Gitarrist Mark Morton in der Kölner Live Music Hall.

Bei einer der wenigen Ansagen ließ Blythe wissen: „Wir sind nur nach Köln gekommen um Chaos zu stiften.“ Augenscheinlich gelang das bei einem nicht unerheblichen Teil der Anwesenden ausgezeichnet.

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„Lamb Of God“ ist eine religionskritische „Punkband, die Metal spielt“

Im hinteren Teil der Halle feierten zwei Teenager jede Nummer, als hätte ihr Fußballverein gerade ein entscheidendes Tor geschossen. Dabei wies einer der beiden Minderjährigen einen offensichtlich Erziehungsberechtigten ständig an, die dargebotenen Stücke mit dem Mobiltelefon zu filmen. Was mit bemerkenswerter Ausdauer umgesetzt wurde.

Wie der Name der aus Richmond im US-Bundesstaat Virginia stammenden Gruppe vermuten lässt, sind die Texte mitunter religionskritisch. Dazu kommen soziale Themen und Anti-Kriegs-Lieder. Stilistisch lassen sich „Lamb Of God“ in keine Schublade packen. Bassist John Campbell soll die Band selbst als „Punkband, die Metal spielt“ bezeichnet haben.

Kurze Pausen in heißer Live Music Hall

Zwischendurch verließen die Musiker immer wieder kurz zur Abkühlung die Bühne. Kleine Pausen, die alle gut brauchen konnten. Doch mit zunehmender Dauer der Show steigerten „Lamb Of God“ zusehends das Tempo. Vor dem letzten Song das Abends forderte Blythe die Fans auf, sich selbst zu applaudieren: „Es ist wirklich furchtbar heiß hier. Ihr seid trotzdem da und feiert.“

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Lamb Of God-Frontmann Randy Blythe lässt in der Kölner Live Music Hall die Dreadlocks kreisen.

Wie in einem Kessel mit kochendem Wasser baute sich ein gewisser Druck auf, der sich schließlich in einem den Großteil des Publikums einbeziehenden letzten Cirle Pit zu „Redneck“ entlud. In diesem chaotischen Treiben wurde ein Fan sogar auf den Schultern eines anderen in durch den menschlichen Strudel getragen. Eine sportliche Leistung. Vor und auf der Bühne. Applaus.

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