Spatenstich in KölnIm „Quartier Hohenlind" entstehen Wohnungen für 700 Menschen

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Im Quartier Hohenlind entstehen Wohnungen, eine Kita, eine Schule, Grünflächen und Parkhäuser.

Köln – Wenn der Baudezernent zum Spatenstich eines Projekts erscheint, muss es schon ein eher besonderes sein. „Das Quartier Hohenlind ist beispielhaft für die Stadt. Es vereint Wohnen und Arbeiten, die demografische Mischung ist herausragend. Wir werden uns freuen, wie durchgrünt das Quartier sein wird“, sagte Markus Greitemann. Auf einem rund neun Hektar großen Areal westlich des Krankenhauses Hohenlind sollen in den kommenden fünf Jahren unter anderem Wohnungen, Reihenhäuser, Eigenheime, Parkhäuser und eine Grundschule entstehen. Anwohner der benachbarten Werthstraße haben das Projekt jedoch heftig kritisiert und dagegen vor dem Oberverwaltungsgericht geklagt.

Im nun erfolgten Startschuss zum ersten Bauabschnitt des Quartier Hohenlind werden bis 2023 ein Apartmentriegel mit 23 Wohnungen, eine Tiefgarage und ein Blockheizkraftwerk gebaut. Im zweiten Bauabschnitt sind bis etwa 2026 zwölf „Bürgerhäuser“ mit 140 Wohnungen, zwei Parkhäuser, eine Kita, eine Grundschule, Grünflächen, Spielplätze sowie Car-Sharing- und E-Ladestationen geplant. 30 Prozent sind geförderter Wohnungsbau. Wenn alles fertig ist, sollen hier einmal rund 700 Menschen leben. Bauherrinnen sind die Benedict-Kreutz-Stiftung und die Caritas Stiftung Deutschland, die von der Gesellschaft für Anstaltskredit mbH (GfA) vertreten werden. Insgesamt werden 75 Millionen Euro investiert.

Sorge um „Villencharakter" des Veedels

Als die Planungen für das Neubauprojekt 2011 begannen, regte sich dagegen heftiger Widerstand in der Anwohnerschaft der Werthstraße. Sie befürchtete vor allem um ein massive Zunahme des Verkehrs, jedoch wurde auch die geplante Schule kritisiert. Auch den geförderten Wohnungsbau in ihrer Nachbarschaft lehnten manche Anwohner ab: Man benötige ihn an dieser Stelle nicht, zudem leide unter ihm der „Villencharakter“ der bisherigen Bebauung. „Es gab heftige Diskussionen. Ich habe Verständnis, dass es Bedenken von Anwohnern gibt, wenn in der Nachbarschaft etwas Neues entsteht“, sagt Dezernent Greitemann.

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Die GfA-Geschäftsführer Dietmar Bühler (l.) und Natascha Peters mit Baudezernent Markus Greiteman beim Spatenstich in Hohenlind

„Seit 2011 ist viel passiert. Viele wissen inzwischen, dass wir dringend Wohnraum brauchen. Wir rechnen aber damit, dass wir die, die dagegen waren, nicht mehr überzeugen“, sagt GfA-Geschäftsführerin Natascha Peters. Jene, die Peters nicht überzeugen konnte, haben eine Normenkontrollklage beim Oberverwaltungsgericht eingereicht. Dabei wird geprüft, ob die Stadtverwaltung bei den Genehmigungen zu dem Bauprojekt möglicherweise weise formale Fehler gemacht hat. Nach Worten von Greitemann geht es dabei unter anderem auch um das Thema Verkehrsbelastung. Den ersten Bauabschnitt des Quartiers könne die Klage nicht mehr aufhalten. Nach Auffassung der Stadtverwaltung auch den zweiten nicht, allenfalls dessen Realisierung verzögern, sagt Greitemann. Auch Peters ist zuversichtlich: „Die Gerichte haben bisher alle unsere Verkehrsgutachten anerkannt.“

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Man müsse weiterhin die Anwohner überzeugen, dass die künftigen neuen Nachbarn ein Gewinn für den Stadtteil seien. „Das ist bislang durch gute Kommunikation auch ganz gut gelungen“, sagt Greitemann.

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