KreuzfeldSo sieht die bisherige Planung für das neue Kölner Veedel aus

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Reker Kreuzfeld

Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei ihrem Wahlkampfauftakt vor dem Acker, der einmal ein Stadtteil werden soll. 

Köln – Was wird Menschen in einen neuen Stadtteil ganz im Norden der Stadt locken können? Was könnte der „Markenkern“ von Kreuzfeld sein? „Ein gutes Stück Köln“ hat die Stadtverwaltung über ihr Leitbild für Kreuzfeld geschrieben, auf dessen Grundlage weitergeplant wurde. Der Bau von 2200 bis 3000 Wohnungen soll sich verbinden mit einigen inhaltlichen Zielen, die Kreuzfeld attraktiv machen sollen. Von einem umweltgerechten, vielfältigen und innovativen Stadtteil ist die Rede.

Er soll besonderen ökologischen Anforderungen genügen und Menschen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Lebensstilen zusammenbringen. Das Viertel werde „inklusiv und abwechslungsreich“ mit „besten Voraussetzungen für vielfältiges, öffentliches Leben“, wie es im Leitbild heißt.

Hochschulen sollen im Kölner Norden forschen

„Bildungslandschaften“ sollen Aufgaben für die ganze Stadt übernehmen können. So sollen die Kölner Hochschulen dazu gebracht werden, hier Lehr- und Forschungsangebote anzusiedeln. Ein „Gründercampus“ soll die Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft schaffen. Ein Alleinstellungsmerkmal soll Kreuzfeld als „die Gesundheit fördernder Stadtteil“ bekommen. Einrichtungen der Gesundheitsvorsorge wie ein im Norden dringend benötigtes Facharztzentrum und „zeitgemäße Pflegeeinrichtungen“ sollen sich mit „Prinzipien gesundheitsfördernder Planung“ des Stadtviertels verbinden.

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Noch keine Idee zu spannender Architektur

Bislang klingt das alles noch recht vage, zumal es noch keine begeisternde Idee für die Architektur und bauliche Gestaltung gibt. Die Frage, wie die Planer die viel kritisierte Einheitsarchitektur moderner Wohnhäuser vermeiden wollen und können, ist noch unbeantwortet. Die Planung auf der grünen Wiese böte die Chance, hier auch spannender Architektur einen Platz zu geben.

Der Planungsprozess, für den sich die Stadt entschieden hat, ist langwierig und aufwendig. Am Samstag wird sie in einer Bürgerinformation über den Stand der Dinge informieren, bevor es 2021 in einem „wettbewerblichen Dialogverfahren“ konkreter werden soll.

Bis dann endlich gebaut wird, werden viele weitere Monate vergehen. Ende 2022 soll ein „Masterplan“ stehen, erst danach beginnen Erschließungsmaßnahmen wie Straßenbau und andere Infrastruktur. Dann wären fünf Jahre nach der Wiederaufnahme der Planungen für Kreuzfeld vergangen sein, bevor der erste Bagger auf das über 780 000 Quadratmeter große Planungsgebiet westlich von Blumenberg und südlich des Worringer Bruchs fahren wird. Mancher glaubt, dass es noch länger dauern wird. So spekulierte die CDU-Politikerin Birgitta Nesseler-Komp als damalige Vertreterin des Kölner Nordens im Stadtrat während des  Kommunalwahlkampfs, dass in den nächsten "fünf bis zehn Jahren gar nichts passieren“ werde. Die Stimmung kippe. Auch die Bezirksvertretung Chorweiler hat einige bislang ungeklärte Fragen und unerfüllte Forderungen im Zusammenhang mit Kreuzfeld auf die Tagesordnung gesetzt.

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Erste Planungen für den neuen Stadtteil gab es bereits 1993 im Rahmen eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs. Kurz bevor der Stadtrat 2005 einen Bebauungsplan beschließen sollte, wurden die Planungen von der Politik gestoppt. Aus heutiger Sicht gelten die Planungen als nicht mehr zeitgemäß, sodass alles neu beginnen musste.

Bürgerinformation als „Online-Dialog“

Die Bürgerinformation zum Planungsstand findet wegen der Corona-Kontaktbeschränkungen als „Online-Dialog“ statt. Interessierte können sich am Samstag, 12. Dezember, ab 15 Uhr online zuschalten und beteiligen. Der Zugang ist über die städtische Internetseite zum Projekt möglich. www.stadt-koeln.de

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