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Neues Gymnasium in KölnStadt lässt Unitymedia-Gebäude in Schule umwandeln

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Der Bürokomplex von Vodafone (früher Unitymedia) an der Aachener Straße soll zum Gymnasium umgebaut werden.

Köln – Bereits zum nächsten Schuljahr 2022/23 soll in Müngersdorf ein neues Gymnasium mit insgesamt drei fünften Klassen an den Start gehen. Der Stadt ist es gelungen, erstmals einen nicht mehr genutzten, für andere Zwecke gebauten Bürokomplex anzumieten. Er befindet sich an der Aachener Straße, stadtauswärts kurz hinter dem Militärring, nahe am Müngersdorfer Sportpark. Er ist gut an den Nahverkehr angebunden. Statt Mitarbeitende des Telekommunikations-Unternehmens Vodafone werden demnächst Schülerinnen und Schüler in das Gebäude gehen. Vodafone will sich offenbar verkleinern. Der Mietvertrag läuft über 30 Jahre. Die Umbaukosten von rund 19 Millionen Euro werden vom Vermieter getragen und werden über die Miete abgerechnet. 

Am Montag informierte die Stadtverwaltung den Schulausschuss des Stadtrates. Dies sei "die schnellste Schulrealisierung, die in Köln jemals umgesetzt wurde", so Schuldezernent Robert Voigtsberger. "Das ist ein Quantensprung." Die Politik würdigte die gute Nachricht als Fortschritt in schweren Zeiten. Die aktuelle Schulplatznot und die damit verbundenen Proteste von betroffenen Familien sorgen für Bewegung und Tempo. Einen Sturm der Entrüstung und so viel Enttäuschung über Politik und Verwaltung wie in diesem Jahr möchten die Kritisierten nicht noch einmal erleben. Entlastung bringt im nächsten Jahr auch der Schulstart an der Zusestraße in Lövenich, wo es planmäßig losgehen wird.

Schule statt Stadionparkplätze

Gesucht werden schnelle, aber auch langfristige Lösungen. Eine solche Perspektive bietet sich auch für ein Grundstück in Junkersdorf, das seit längerem in der Diskussion ist. An fast allen Tagen im Jahr versperren Schranken die riesige Freifläche zwischen Stadion, Salzburger Weg und Dürener Straße. Es sind 2750 selten genutzte Parkplätze für Stadionbesucher, über die seit Jahren angesichts des fehlenden Baulands in der Stadt diskutiert wird. Der Schulausschuss des Stadtrates hat nun eine Initiative der Lindenthaler Bezirksvertretung aufgegriffen: Hier soll eine neue große weiterführende Schule gebaut werden. Priorität soll eine Gesamtschule bekommen. Die Prüfung des Plans soll schnell beginnen. Das hier Jahre lang wenig bis nichts geschehen ist, sei kaum zu verstehen.

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Die für das Stadion zuständige Sportstätten GmbH soll Bereitschaft signalisiert haben, die Fläche herzugeben. Da die Parkplätze aber Bestandteil der Genehmigung des Stadionbetriebs seien, müsse dies unbedingt mitgeprüft werden. Die Politiker im Ausschuss schlagen zur Kompensation den Bau von Parkpaletten in Leichtbauweise vor. Außerdem soll so geplant werden, dass auch die Junkersdorfer Kirmes nicht um ihren Platz bangen muss.

Gesamtschule Ossendorf soll früher starten

Bewegung ist auch in die zuletzt festgefahrene Debatte um einen vorgezogenen Start einer neuen Gesamtschule in Ossendorf gekommen. Der Stadtrat hatte beschlossen, dass der Schulbetrieb in einem Provisorium lange vor Fertigstellung des Neubaus beginnen soll, doch die Verwaltung sah sich nicht in der Lage, einen Vorschlag zu machen. Es gebe in der Nähe kein geeignetes Grundstück, das man nutzen könne. Eine freie Grünfläche für eine zeitlich begrenzte Nutzung wollte man nicht hergeben. Nun ergibt sich eine neue Perspektive, weil die Stadt auf den Bau einer Flüchtlingsunterkunft an der Wilhelm-Schreiber-Straße verzichten will. Die Baufläche hat bereits für andere Nutzungen Begehrlichkeiten ausgelöst. Der Schulbau konkurriert mit Wohnungsbau, Gewerbeflächen und Grünpolitik. Die Politiker im Schulausschuss wollen sich in ihren Fraktionen gegen die anderen Interessen durchsetzen.

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