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Pachtvertrag fürs Stadion1. FC Köln zahlt 7,9 Millionen Euro

Lesezeit 3 Minuten
Erstligareif: Der 1. FC Köln will in der nächsten Saison im Rhein-Energie-Stadion wieder die Größen der Branche empfangen.

Erstligareif: Der 1. FC Köln will in der nächsten Saison im Rhein-Energie-Stadion wieder die Größen der Branche empfangen.

Köln – Der neue Pachtvertrag zwischen dem 1. FC Köln und den Kölner Sportstätten für das Rhein-Energie-Stadion, ein Werk von rund 50 Seiten, ist unterschriftsreif. „Wir sind auf der Zielgeraden und haben uns in den wichtigen Punkten geeinigt, aber die Anwälte müssen das noch finalisieren“, sagte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle am Mittwoch. „Wir haben noch nichts unterschrieben.“

Für Sportstätten-Chef Hans Rütten sind alle Hürden gemeistert: „Die Verhandlungen waren aus unserer Sicht und aus Sicht der Stadt Köln konstruktiv und haben zu einem guten Ergebnis geführt.“

Zuletzt hatten sich beide Seiten auf den Sparkassen-Chef Artur Grzesiek und Rhein-Energie-Chef Dieter Steinkamp als Vermittler verständigt. Der neue Mietvertrag wird rückwirkend zum 1. Juli 2013 in Kraft treten, bis zum 30. Juni 2024 laufen und sich an die sportliche Lage des Klubs anpassen. Künftig zahlt der 1. FC Köln in der Bundesliga mehr Miete als bisher, rund 7,9 statt derzeit 6,8 Millionen Euro. In der Zweiten Liga muss der Verein dagegen nur noch 2,1 Millionen statt derzeit 3,5 Millionen Euro überweisen. Bei einem Aufstieg kommen noch einmal 1,5 Millionen Euro hinzu. Der FC hatte einen leistungsbezogenen Pachtvertrag angestrengt, weil dem Verein in der Zweiten Liga wegen der geringeren Zuschauereinnahmen und Fernsehgelder bis zu 25 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen.

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„Bei vier Jahren Bundesliga und sieben Jahren Zweitklassigkeit ist der neue Vertrag für die Stadt im Vergleich zum alten ein Nullsummenspiel. Ab dem fünften Bundesliga-Jahr wird kräftig verdient“, sagte Rütten.

Ein Favorit für den Aufstieg?

Der neue Vertrag enthält zudem Vereinbarungen über eine Beteiligung der Stadt an den Fernseheinnahmen und an der Vermarktung der Namensrechte für das Stadion. Diese Gespräche sind noch nicht abgeschlossen. Auch sind Regelungen für den Fall eingeschlossen, dass der Klub eines Tages den Einzug ins internationale Fußballgeschäft schafft. Ein theoretisch denkbarer Abstieg in die Dritte Liga ist dagegen nicht vorgesehen.

„Über ein solches Szenario kann man nicht ernsthaft verhandeln“, sagte Rütten. Das sieht man bei der Stadt ähnlich. Angesichts des hohen Schuldenstandes könne sich der 1. FC Köln auf Dauer schon die Zweite Liga kaum leisten. Fünf oder sechs Jahre in der zweiten Etage des Profifußballs dürften zur Folge haben, dass die Lizenzspielerabteilung Insolvenz anmelden müsse. Dann müsste sich die Stadt einen neuen Stadionmieter suchen. Doch davon ist beim FC derzeit nicht die Rede. Der Tabellenführer der Zweiten Liga wird von der Mehrzahl der Trainer als Favorit für den Aufstieg gehandelt.

Sobald der Mietvertrag unterschrieben ist, wird ihn die Sportstätten GmbH den Wettbewerbshütern bei der Europäischen Union in Brüssel vorlegen. Die müssen darüber befinden, ob er den Kriterien genügt und es sich bei den leistungsbezogenen Elementen nicht um eine unerlaubte Förderung des Profisports mit öffentlichen Geldern handelt. Wie lange die Prüfung dauert, ist unklar, hat aber auf die Wirksamkeit des Vertrags keinen Einfluss. „Wir haben alles sorgfältig geprüft und gehen nicht davon aus, dass es kritische Punkte geben wird. Falls doch, müssen wir nachbessern“, sagte der Sportstätten-Chef. Eine Rückkehr zum alten Vertrag, der bei der Nichtigkeit des neuen wieder in Kraft treten würde, werde es nicht geben.

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