Vor dem Semesterstart sind zahlreiche Studierende noch ohne Bleibe in Köln. Die Stadt bietet deshalb eine Immobilie als Notschlafstelle an.
Immobilie angebotenStadt Köln plant Notschlafstelle für Studierende

Studierende genießen die Sonne auf dem Albertus-Magnus Platz vor dem Phil-Cafe der Universität Köln, wo Pflanzkübel- und Kästen den Platz begrünen.
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Es ist immer wieder die Wohnungssuche, die Studierende bundesweit vor eine große Herausforderung stellt, bevor es mit den eigentlichen Aufgaben des Lebens losgehen kann.
Zu Beginn dieses Wintersemesters warten in Deutschland noch rund 33.000 Studierende auf einen Wohnheimplatz. Sie verteilen sich auf nur elf Großstädte, darunter Berlin, Frankfurt, Hamburg, München und natürlich auch wieder Köln, wie das Deutsche Studierendenwerk als Verband am Dienstag in Berlin mitteilte.
Köln stellt 80 Plätze am Dellbrücker Mauspfad für Studierende bereit
Die Stadt Köln plant deshalb die befristete Einrichtung einer Notschlafstelle für Studierende. Das Angebot, welches zusammen mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Universität zu Köln entsteht, richtet sich an Studierende, die kurzfristig keine Unterkunft mehr in Köln finden, wie die Stadt am Dienstag (30. September) mitteilte.
Solche kostenlosen Notschlafstellen wurden bereits in der Vergangenheit bei Bedarf zum Start des Wintersemesters vom AStA zur Verfügung gestellt. Nun kommt das Amt für Wohnungswesen der Stadt Köln ins Spiel und hat für diesen Zweck eine Immobilie am Dellbrücker Mauspfad in Dellbrück angeboten.
Insgesamt bis zu 80 Plätze könnten in einem leerstehenden Familienhaus bereitgestellt werden, heißt es. Dazu gehören mehrere Zimmer im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss mit Dusche und WC.
Notschlafstelle ohne Mietverträge – AStA organisiert Verteilung der Zimmer
Die Notschlafstelle soll für den Zeitraum vom 6. Oktober bis 16. November 2025 zur Verfügung gestellt werden. Mit den Studierenden, die in der Notschlafstelle übernachten, entstehen für den kurzen Zeitraum der Nutzung keine Mietverträge. Die Verteilung der Zimmer und sonstigen Einrichtungen an Studierende erfolgt den Angaben zufolge allein über den AStA.
Hintergrund ist, dass kurz vor dem Start des Wintersemesters in Nordrhein-Westfalen noch tausende Studentinnen und Studenten eine Unterkunft suchen. Das ergab erst kürzlich eine Umfrage, welche die Deutschen Presse-Agentur unter den Studierendenwerken mehrere Hochschulstädte durchgeführt hat.
In Köln konnten demnach nur rund 850 Wohnheimplätze für das am Mittwoch (1. Oktober) beginnende Semester neu vergeben werden – 2500 Interessenten stehen laut einer Sprecherin noch auf der Warteliste. „Die Wohnsituation in Köln ist nach wie vor dramatisch.“ Es werde zu wenig bezahlbarer Wohnraum für Studenten gebaut. (oke)