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StadtgeschichteWimmelbuch zeigt, wie der Dom nach Köln kam

Lesezeit 2 Minuten
08 - 1880 (1)

1880: Das große Einweihungsfest.

Köln – Der Illustrator entschuldigt sich zuerst bei seinem Sujet. Er habe, so Christoph Baum zu „meinem lieben Dom“, ihn ohne Türme gemalt, sonst hätte das Buch in kein Regal gepasst. Was eh schwierig wird.

„Wie der Dom nach Köln kam“ hat das ungewöhnliche Querformat 35 mal 28 Zentimeter. Der Vorteil: So könne man es gut zu zweit lesen, sagte Ex-Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner und neuerdings Oma von Edda, bei der Präsentation hoch oben in ihrem ehemaligen Arbeitsplatz.

„Der Dom ist der Star des Buchs“, so Damian van Melis vom Greven Verlag, deshalb werde es im Dachstuhl der Kathedrale, 44 Meter über dem Hochaltar, vorgestellt.

Alles zum Thema Barbara Schock-Werner

Zwei „begnadete Geschichtenerzähler“ haben die einem Wimmelbuch ähnlichen Zeichnungen von Baum mit Texten begleitet, außer Schock-Werner Johannes Schröer, stellvertretender Chefredakteur beim Domradio. Und Marcus Trier vom Römisch-Germanischen Museum schaute ebenfalls noch mal auf die historischen Fakten.

Denn es soll ein „ernsthaftes Geschichtsbuch“ sein, verpackt als spielerisch angelegter Bilderreigen.

Das Reizvolle: Die Szenen – vom Bau der Stadtmauer bis zum Ist-Zustand mit Freitreppe, Straßenkünstlern (die gab’s natürlich schon im Mittelalter) und Touristen – sind alle aus derselben Perspektive gezeichnet, rechts der Dom, links zunächst einfache Bürgerhäuser, später mit Zufahrt zur Hohenzollernbrücke, dann der Hauptbahnhof in seinen diversen Erscheinungsformen.

„Was gibt es Schöneres als ein Wimmel-Bilderbuch“, sagte Michael G. Hoffmann vom Zentral-Dombau-Verein (ZDV, siehe „Jahresgabe“), immer wieder mache man neue Entdeckungen.

Denn nicht nur der historische Kontext ist wichtig, sondern die vielen kleinen Details, wie sich die Kleidung der Großen und das Spielzeug der Kleinen im Lauf der Jahrzehnte gewandelt haben, wann welche Autos, aber auch Hunde (wer kennt noch getrimmte Pudel) trendig waren, dass die Kölner schon immer zu feiern und große Umzüge zu veranstalten in der Lage – und vor allem willens waren.

„Wie der Dom nach Köln kam“,  Illustration Christoph Baum; Text Barbara Schock-Werner und Johannes Schröer; herausgegeben vom Zentral-Dombau-Verein (ZDV) zu Köln von 1842; Greven Verlag Köln; 64 Seiten, 35 x 28 cm; 18,90 Euro. Der ZDV, der 2017 seinen 175. Geburtstag feiert, hat 17.500 Exemplare (in kleinerem Format) als Jahresgabe geordert. Das Buch ist auch im KStA Service-Center, Breite Straße 72 - DuMont Carré -, und online im ksta shop erhältlich.

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