Zehn Stau-Fallen in KölnWie lange müssen sich Autofahrer noch gedulden?

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Stau auf der Zoobrücke (Symbolbild)

Köln – Geduld ist gefragt, wenn man in Köln mit dem Auto unterwegs ist. Die Stadt gehört zu den wichtigsten Verkehrsdrehscheiben in Deutschland. Die zentralen Verbindungsachsen sind deshalb vor allem in den Morgen- und Abendstunden völlig überlastet – die Autofahrer standen 2015 laut einer Erhebung des Unternehmens Inrix durchschnittlich 71 Stunden im Stau. Eine Übersicht über die zehn größten aktuellen Staufallen in und um Köln.

Luxemburger Straße/Militärring

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Ab  2018  soll  die Kreuzung Militärringstraße und Luxemburger Straße  zweieinhalb Jahre lang umgebaut werden – inklusive einer Untertunnelung.

Die Kreuzung Luxemburger Straße/Militärring gilt in Köln als das Nadelöhr schlechthin. Während der Hauptverkehrszeiten kann es eine gute Viertelstunde und länger dauern, um den Knotenpunkt zu überqueren. Das liegt vor allem an der Querung der Straßenbahngleise, die von der Linie 18 genutzt werden.

Da die Bahnen in einem dichten Takt unterwegs sind, wird alle paar Minuten die gesamte Kreuzung lahmgelegt. Ein 70 Meter langer Tunnel unterhalb der Straße soll Abhilfe schaffen. Die Arbeiten beginnen voraussichtlich 2018 und sollen zweieinhalb Jahre dauern. Eine Entspannung der Situation ist also erst 2020 oder 2021 zu erwarten.

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Deutzer Ring/Östlicher Zubringer

Das Brückenbauwerk am Deutzer Ring wird erneuert, was Fahrbahneinengungen, Sperrungen von Abfahrten und eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer erfordert. Das Projekt befindet sich in der finalen Phase.

Die Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) lassen im Abschnitt zwischen Kannebäckerstraße und Gießener Straße den Kanal sanieren, so dass die linke Fahrspur in Richtung Kalker Hauptstraße entfällt. Diese Arbeiten sollen bis zum 7. Oktober abgeschlossen sein.

Stadtautobahntunnel Kalk

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Der Kalker Tunnel.

Seit Mitte 2013 wird der Kalker Stadtautobahntunnel nach und nach saniert, um aktuelle Brandschutzvorschriften erfüllen zu können. Es wird im Wechsel in einer der vier Röhren gearbeitet. Zurzeit wird das untere Gewölbe instand gesetzt, so dass dort eine Fahrspur wegfällt. Kurzzeitig kommt es auch zu Vollsperrungen. Die Sanierung soll bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Aachener Straße

Die Aachener Straße zählt mit 8,7 Kilometern zu den längsten Ausfallstraßen in Köln. Stadteinwärts fahrend kommt es vor allem ab Braunsfeld regelmäßig zu Verkehrsbehinderungen. Im Stadtbezirk Lindenthal sorgen zurzeit fünf Baustellen für Einschränkungen.

Baumpflegearbeiten, eine Kanalsanierung, die Einrichtung eines Materiallagers für eine Baustelle, Arbeiten am Glasfasernetz und an Ampelanlagen stellen die Geduld der Autofahrer auf die Probe. Bis Mitte Dezember sollen alle Baustellen wieder verschwunden sein.

Innere Kanalstraße

110.000 Autos rollen jeden Tag über die Innere Kanalstraße – das ist vor allem im Berufsverkehr oftmals zu viel. Besondere Problemstellen sind die Einmündungen, aus denen die Fahrzeuge auf die Straße strömen. Dazu gehören vor allem die Neusser Straße, die Autobahn A57, die Aachener Straße und die Dürener Straße.

Moderne und optimierte Ampelschaltungen sollen den Verkehrsfluss verbessern. Zurzeit wird stadtauswärts im Bereich vor dem Eis- und Schwimmstadion Lentpark eine Schilderbrücke ausgetauscht. Deshalb kommt es tagsüber und nachts zu Fahrbahnverengungen – zum Teil fallen auch Spuren weg. Die Arbeiten sollen bis Ende Oktober fertig sein.

Mülheimer Brücke

Die Mülheimer Brücke muss saniert werden.

Die Mülheimer Brücke muss saniert werden.

Die marode Mülheimer Brücke gehört zu den Sorgenkindern der Stadtverwaltung. Seit Januar 2013 ist das Bauwerk für Fahrzeuge über 30 Tonnen gesperrt – für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern. Insbesondere während des abendlichen Berufsverkehrs staut sich der Verkehr in Richtung des Wiener Platzes.

Die Situation wird sich wegen der geplanten Generalsanierung, die vor kurzem auf den Herbst 2017 verschoben wurde, weiter verschärfen. Mindestens bis zum Herbst 2019 wird in jeder Richtung lediglich eine Spur zur Verfügung stehen. Einen Vorgeschmack erleben die Autofahrer zurzeit. In den kommenden zwei Wochen werden Schäden an der rechtsrheinischen Rampe beseitigt. In Richtung des Wiener Platzes ist eine Spur auf einer Länge von 200 Metern gesperrt.

Deutzer Brücke

Der Rückstau von der Cäcilienstraße und der Pippinstraße auf die Deutzer Brücke am späten Nachmittag während des Berufsverkehrs ist ein Kölner Klassiker. Die insgesamt vier Fahrspuren sind kaum dazu in der Lage, den gesamten Autoverkehr aufzunehmen, der dort mittlerweile über den Rhein rollt.

Hinzu kommt, dass die Deutzer Brücke eine Generalsanierung benötigt, die Anfang 2025 beginnen soll und anschließend etwa zwei Jahre dauern wird. Bis dahin ist das Bauwerk für Lastkraftwagen ab 3,5 Tonnen Gesamtgewicht gesperrt. Die rechtsrheinische Zufahrtsrampe wurde bereits instand gesetzt.

Zoobrücke

Ausharren in der Blechlawine auf der Zoobrücke

Ausharren in der Blechlawine auf der Zoobrücke

Wer aus dem Rechtsrheinischen in das linksrheinische Köln pendelt und deshalb zweimal am Tag die Zoobrücke überqueren muss, steht regelmäßig im Stau. Das liegt zum einen an der Sanierung des Kalker Stadtautobahntunnels, zum anderen an Lastwagen mit einem Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen, die nicht mehr als 50 Stundenkilometer schnell sein dürfen.

In Zukunft wird die Zoobrücke eine Dauerbaustelle sein. Ab dem Frühjahr 2017 muss die Fahrbahndecke saniert werden – das soll etwa ein halbes Jahr dauern und wird die Situation zunächst weiter verschlechtern. Die Generalsanierung soll Anfang 2022 starten und bis Ende 2024 dauern. Von 2025 bis 2028 sollen die drei Auffahrtrampen entweder neu gebaut oder saniert werden.

A3/Dreieck Heumar

Die A3 im Bereich des Kölner Autobahnrings gilt als eine der stauanfälligsten Autobahnen in Deutschland. Das Dreieck Heumar wird umgebaut, um leistungsfähiger zu sein. Zwischen Mülheim und Leverkusen wird die A3 achtspurig ausgebaut, um mehr Fahrzeuge aufnehmen zu können. Die Arbeiten sollen voraussichtlich 2017 abgeschlossen sein.

A57/Tunnel Herkulesstraße

Insbesondere nachmittags und abends während des Berufsverkehrs stauen sich die Fahrzeuge auf der A57 in Richtung stadteinwärts. Es kommt aufgrund überhöhter Geschwindigkeit oft zu Auffahrunfällen, die weiteren Stau produzieren. Von Mitte 2017 bis Ende 2019 muss der Tunnel unterhalb der Herkulesstraße saniert werden, da das Bauwerk nicht mehr den aktuellen Brandschutzvorschriften entspricht.

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