UmfrageFast jeder vierte Kölner ist unzufrieden mit den Grünanlagen in der Stadt

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Der Beethovenpark in Sülz

Köln/Berlin – Eine Umfrage der Initiative „Grün in die Stadt“ zeigt: Fast jeder vierte Kölner ist unzufrieden mit den Grünanlagen in der Stadt. Im Auftrag von „Grün in die Stadt“ – einer Initiative des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) – hat Forsa im Juni 2022 jeweils 1.000 Personen ab 18 Jahre in Berlin, Hamburg, München, Leipzig und Köln repräsentativ befragt.

Nur 65 Prozent der befragten Personen in Köln zeigten sich demnach mit der Zahl der städtischen Parks und Grünoasen zufrieden. 24 Prozent der Befragten gaben zudem an, unzufrieden mit dem Pflegezustand der städtischen Parks zu sein. Bei der Bewertung des Pflegezustands der Grünanlagen ist Berlin mit deutlichem Abstand Schlusslicht. Rund jeder dritte Befragte in Berlin ist unzufrieden mit dem Zustand der Parks in der Hauptstadt. Am glücklichsten mit den Parks in ihrer Stadt sind die Menschen aus München und Hamburg.

Politische Verantwortung: Nur 43 Prozent der Kölner und Kölnerinnn sind zufrieden

Auch das Engagement der politischen Entscheiderinnen und Entscheider für Stadtgrün wird unterschiedlich bewertet. Während in München (68 Prozent), Leipzig (65 Prozent) und Hamburg (60 Prozent) zwar über die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner den Eindruck hat, dass das Thema Parks und Grünanlagen den politischen Verantwortlichen (sehr) wichtig sei, bewerten das lediglich 43 Prozent der Kölnerinnen und Kölner und 36 Prozent der Berlinerinnen und Berliner ähnlich.

Dennoch sind die Großstädterinnen und -städter in allen befragten Städten mehrheitlich zufrieden mit ihrem urbanen Grün-Angebot. So geben 83 Prozent der Befragten in der Isar-Metropole München an, mit ihren öffentlichen Parks, Gärten und Grünflächen (sehr) zufrieden zu sein. Auf Platz 2 folgen gleichauf Hamburg und Leipzig mit jeweils 81 Prozent. In Berlin und Köln fällt das Urteil im Vergleich dazu verhaltener aus: Lediglich 71 Prozent der Berlinerinnen und Berliner und nur 66 Prozent der Kölnerinnen und Kölner sind insgesamt (sehr) zufrieden mit dem öffentlichen Grün in ihrer Stadt.

Großstädte: Kaum Zugang zu privatem Garten

In allen fünf bundesdeutschen Großstädten haben rund ein Drittel der Befragten keinen Zugang zu einem privaten Garten oder begrünten Innenhof. Entsprechend regelmäßig wird das öffentliche Grünangebot von den Menschen, die in den Metropolen wohnen, genutzt. In nahezu allen abgefragten Städten suchen zwei Drittel der Befragten mindestens einmal in der Woche eine städtische Grünflache auf. Einzige Ausnahme ist Berlin: Hier trifft dies nur auf 55 Prozent der Befragten zu.

Dabei wird von allen Städterinnen und Städtern als Hauptgrund für den Besuch von Parks und Co. Entspannung und die Stärkung des eigenen Wohlbefindens angegeben. Auch über den Beitrag von städtischen Parks und Grünanlagen zum Natur- und Klimaschutz herrscht zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern der fünf Großstädte Einigkeit. Fast alle Befragten halten Parks und Grünanlagen für den Klima- und Naturschutz für (sehr) wichtig. In Leipzig teilen 98 Prozent, in Hamburg 97 Prozent, in Berlin und München jeweils 96 Prozent und in Köln 95 Prozent diese Auffassung.

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„Die Ergebnisse zeigen: Städtische Parks, Gärten und Grünflächen sind wichtig für die Lebensqualität in den bundesdeutschen Metropolen. Auch weil sie für viele der Bewohnerinnen und Bewohner die einzige Möglichkeit sind, unkompliziert 'ins Grüne' zu kommen“, kommentiert Jan Paul, Sprecher der Initiative „Grün in die Stadt“ und BGL-Vizepräsident, die Ergebnisse. „Gleichzeitig sinken seit Jahren die Investitionen von Städten und Gemeinden in öffentliches Grün. Mit unserer Initiative möchten wir kommunale Entscheidungsträger und -trägerinnen ermutigen: Nutzen Sie die zahlreichen Förderprogramme, die vom Bund und der EU für den Erhalt und die Weiterentwicklung von urbanem Grün angeboten werden, rufen Sie diese ab und investieren Sie weiterhin aktiv in grüne Städte!“ (ft)

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