Womöglich strafbare AussagenDiszplinarverfahren gegen Kölner Polizisten eingeleitet

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Polizei Symbolbild

Köln – Nach abfälligen und womöglich strafbaren Aussagen eines Kölner Polizisten hat die Behörde ein Disziplinarverfahren eingeleitet und ihm bis auf Weiteres verboten, seinen Dienst auszuführen. Der Streifenbeamte hatte einem Kölner bei einer Kontrolle gesagt, er würde sich wünschen, mit seinen Füßen auf dem Kopf des Kölners zu stehen. Als Begründung nannte er, dass die Strafe, die den Kontrollierten erwarte, „leider zu gering“ sei. Außerdem wünsche er sich, „dass alle Salafisten, alle Rechts- und Linksradikalen direkt der Blitz treffen würde“.

Der Angesprochene hatte das Gespräch heimlich mit dem Handy aufgenommen und das Video auf Instagram gepostet, wo es bis Freitagabend mehr als 40.000 Aufrufe hatte.

Ermittlungen wegen heimlicher Aufnahme

Die stellvertretende Polizeipräsidentin Miriam Brauns verurteilte die Aussagen. „Für derartige Worte eines Polizeibeamten habe ich wirklich kein Verständnis“, sagte Brauns. Das entspreche nicht dem Bild der Polizei Köln.

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Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob die Aussagen des Polizisten strafbar sind. „Sollte der Verdacht auf strafbares Verhalten vorliegen, werden die Ermittlungen aus Gründen der Neutralität von der Polizei Bonn übernommen“, teilte die Kölner Polizei mit.

Gegen den Kölner, der das Gespräch aufnahm und veröffentlich haben soll, hat die Polizei Anzeige wegen des Verdachts der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes erstattet. Das Handy stellten die Beamten zur Beweissicherung sicher. (hol)

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