Zwischen Bali, Barcelona und Bickendorf

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Wie Wimmelbilder in denen sich Comic-Figuren tummeln wirken die Arbeiten von Daniel Kho. Unterstützt wird er von Ira Musnadi-Weskamp und Lili Voigt (r.)

Wie Wimmelbilder in denen sich Comic-Figuren tummeln wirken die Arbeiten von Daniel Kho. Unterstützt wird er von Ira Musnadi-Weskamp und Lili Voigt (r.)

Innenstadt –  „Ich bin wieder nach Köln zurückgekehrt. Hier habe ich doch bis vor elf Jahren lange und gerne gelebt. Ich fühle mich halt in beiden Kulturen heimisch“, sagte der aus Java (Indonesien) stammende Künstler Daniel Kho bei der Vernissage zum Motto „Tree of Life“ in der Galerie Smend (Mainzer Straße 37). „Jetzt pendele ich zwischen Bali, Barcelona und Bickendorf.“ Die aktuelle Ausstellung mit comicartigen, verträumt wirkenden Wimmelbildern, die noch bis zum morgigen Mittwoch zu sehen ist – täglich von 15 bis 19 Uhr – hat Kho mit der Zündorfer Galeristin Ira Musnadi-Weskamp organisiert. Zehn Prozent des Erlöses aus dem Verkauf der Bilder und Objekte, die zwischen 180 Euro und 1400 Euro kosten, gehen an die Aktion „wir helfen“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

In seiner Malerei – zumeist auf Leinwand, aber auch mal auf Leder oder Holz und in 3-D-Optik– greift Kho sowohl auf alte javanische Mythen und Techniken traditioneller Batik-Kunst zurück und präsentiert zudem ein heiteres, verspieltes und farbleuchtendes Universum, in dem Pflanzen, Menschen und Tiere zu kurios-sympathischen Mischwesen zusammenwachsen. „Das müssen aber alles recht intelligente Wesen sein. Schließlich habe ich allen eine große Kopfmasse verpasst.“ Gegenwärtig experimentiert er in seinen Arbeiten mit mehr als 80 unterschiedlichen Farben. „Wir sind alle in unserem Alltag von zu viel Grau umgeben, von Berichten über Kriege, Leid und Elend. Da helfen bunte Farben auch mal optimistischer nach vorne zu blicken.

Einige seiner comicartigen Figuren sind für die Ausstellung von Foto- und Videokünstlerin Lili Voigt, die am Ubierring wohnt, in Bewegung gesetzt worden. „Ich lasse die Hauptfigur Jakson und seine liebenswerten Kollegen durchs Leben laufen“. Die die indonesische Gamalan-Musik nachempfindenden Melodien zum Film stammen vom Kölner Electro-Musiker Rick E. Loef. „Die Idee ist nun, aus dem Film und den Figuren wieder ein großes Puppenspiel zu machen“, erzählt Kho, der bis zum Jahr 2006 im Agnesviertel gelebt und sich als eine Art künstlerisches Multitalent im Umfeld von Alter Feuerwache und Orangerie im Volksgarten engagiert hatte. Er malte Bilder, gestaltete Material-Collagen, machte und komponierte Musik und spielte Theater – mit Menschen, mit Puppen und mit Schattenfiguren.

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Wie Wimmelbilder in denen sich Comic-Figuren tummeln wirken die Arbeiten von Daniel Kho. Unterstützt wird er von Ira Musnadi-Weskamp und Lili Voigt (r.)

Wie Wimmelbilder in denen sich Comic-Figuren tummeln wirken die Arbeiten von Daniel Kho. Unterstützt wird er von Ira Musnadi-Weskamp und Lili Voigt (r.)

Nach einem längeren Zwischenstopp in Malaysia, Singapur und Korea sowie im balinesischen Künstlerdorf Ubud - dort lebt und arbeite auch sein ebenfalls als Künstler tätiger Bruder Antonius Kho – meldet er sich nun in Köln zurück.

Daniel Kho, Künstler

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