Drei Jahre lang hat „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ dem australischen Dschungel den Rücken gekehrt. Nicht mal 24 Stunden nach der Rückkehr ins „Original“-Dschungelcamp ist klar: Weder der in Hürth hergerichtete Corona-Dschungel mit Plastikpalmen und reichlich Spinnen im Studio, noch das Ersatz-Camp in Südafrika können mit Australien mithalten. Denn die zwölf Kandidaten liefern bereits an Tag zwei Tränen, einen Regelverstoß und reichlich intime Geheimnisse.

IBES 2023: Tessa Bergmeier beschwert sich über „Asche-Wasser“ – Tränen bei Jana Pallaske

Kurz nach der Ankunft im australischen Dschungel und dem ersten Kontakt mit den fragwürdigen Köstlichkeiten des RTL-Dschungelkochs ätzen die Camper nach den ersten Stunden auf den Liegen und Hängematten. Model Tessa Bergmeier klagt über Kopfschmerzen, sie sei dehydriert. Der Grund: Das im Dschungel bereitgestellte Wasser schmecke ihr einfach nicht.

„Das Wasser hat so einen ekligen Nachgeschmack, es schmeckt nach Asche. Ich kann davon nie mehr als einen Schluck trinken“, klagt die 33-Jährige, die von den anderen Kandidaten später noch in die erste Solo-Dschungelprüfung geschickt wird. Zeit für die ersten Tränen der Folge, denn so kann es natürlich auf keinen Fall in den kommenden zwei Wochen weitergehen.

Dschungelcamp: Jana „Urkraft“ sorgt mit esoterischer Art für Aufsehen

Jana „URKRAFT“ Pallaske, die sich nun als Esoterikerin statt Schauspielerin versucht, hat derweil ganz andere Probleme. Beim ersten Rundgang durch das Camp spricht sie mit Pflanzen und Bäumen. Sie wollen den „Pflanzen dienen“ und den „weisen Bäumen“ lauschen. Mit ihrem Verhalten will sie nachhaltiger werden und den Klimawandel stoppen.

Während bei Pallaske im Dschungeltelefon die nächsten Tränen kullern, beschäftigen sich die anderen Camper am Lagerfeuer mit den „wichtigen Themen“: Sänger Marcus hat wenige Tage vor dem Einzug ins Dschungelcamp „endlich“ den blauen Verifizierungshaken bei Instagram bekommen. Das ist doch ein Grund zu feiern: bei Reis, Bohnen und Wasser mit Asche-Geschmack.

Dschungelcamp: Gigi Birofio sorgt mit Regelverstoß für Eklat – erste Strafe für Camper

Wer ganz dekadent sein will, der zündet sich auch noch eine Zigarette an. Für die meisten Kandidaten kein Problem, bei der Anzahl der Raucher könnten sie im Camp ein zweites Lagerfeuer simulieren. Die maximal fünf Zigaretten am Tag sind aber vor allem für Gigi ein Problem.

Der Reality-Star hat gefühlt eine halbe Stunde nach der Ankunft im Camp alle seine Zigaretten aufgebraucht, dabei raucht er nach eigenen Angaben „eine gute halbe Schachtel am Tag“. Was das genau heißt? „Also eine halbe Schachtel und so vier, fünf Stück noch“, so Gigi weiter.

Aber Gigi, der im Format „Temptation Island“ unter anderem einmal sexuelle Handlungen an einer Betonsäule simulierte, wäre nicht Gigi, wenn er nicht auch im Dschungel skurrile Ideen hätte: Er bittet seine Mit-Camper einfach, deren Zigarette anzünden zu dürfen – und nimmt dann natürlich versehentlich ein, zwei Züge mehr.

IBES 2023: Jolina Mennen berührt von Gigi – Papis Loveday über schwere Beziehung zur Familie

Gigis mehr oder weniger subtiler Regelbruch fällt schnell auf, er muss bei Teamchef Lucas Cordalis zum Rapport und sorgt für den ersten kleinen Eklat: „Du bekommst jetzt Ärger“, sagt der 55-Jährige, er werde ihn ab sofort im Auge behalten. Gigi selbst sieht sich zu seinem Verhalten gezwungen: „Ich bekomme immer diese Nervös-Phase ohne Zigaretten. Dann fange ich an zu zittern.“ Die Strafe: Er bekommt vorerst keine Zigaretten mehr.

Vielleicht ist es der Zigarettenentzug, aber Gigi gibt sich anschließend als Seelendoktor des Dschungelcamps. Zunächst ist der Reality-Star überrascht, dass Jolina Mennen als biologischer Mann zur Welt gekommen ist. „Du hattest mal einen Penis?“, fragt er verwundert und bestärkt sie anschließend ob ihrer Geschlechtsangleichung: „Stark, dass du das gemacht hast!“

Jolina zeigt sich daraufhin im Dschungeltelefon berührt: „Das war schön zu sehen, dass er mich einfach als Jolina wahrnimmt. Dafür habe ich jahrelang gekämpft.“ Am Lagerfeuer erzählt sie anschließend von ihrer Geschlechtsangleichung: „Ich habe bereits mit drei, vier Jahren in der Badewanne gemerkt, dass ich nicht so wie meine Mutter bin. Und eigentlich wollte ich immer so wie meine Mutter sein.“

Anschließend legt Gigi den Arm um Model Papis Loveday, der von seiner Kindheit im Senegal erzählt. „Ich habe meiner Familie nicht gesagt, dass ich Model bin. Mein Stamm ist sehr konservativ, antik. Das sind Jäger, die haben ein sehr klares Männerbild“, erklärt der 46-Jährige. Dennoch unterstütze er seine Familie, wo es nur geht. Diese habe aber Probleme damit, dass er schwul sei.

„Was ich nicht verstehe: Wenn du sie so unterstützt, warum akzeptieren sie dich nicht so, wie du bist?“, fragt Gigi. Papis' Antwort: „Homophobie ist im Senegal noch weit verbreitet. Wenn ich dort so auf die Straße gehen würde, wie ich es normalerweise tun würde, würde ich ins Gefängnis gehen.“

Dschungelcamp 2023: Tessa Bergmeier muss in der Dschungelprüfung ins „Hor-Rohr“

Den Campern knurrt der Magen, Tessa ist gefragt. Trotz Kopfschmerzen und schlecht schmeckendem Wasser muss sie in die Dschungelprüfung, um den Kandidaten ein Festmahl zu bescheren. Die Prüfung nennt sich "Hor-Rohr". Mit der Ausstattung eines zwielichtigen Handwerks-Betriebs muss sie durch eine Röhren-Konstruktion voller Tiere klettern und dabei Sterne abschrauben.

Tessa hat dafür zehn Minuten Zeit – und fünf Minuten davon erzählt sie, dass „ihr die Tiere so leid tun“. „Ich will nicht, dass denen etwas passiert“, erklärt die Veganerin weiter. Die Prüfung ist schnell vorbei, am Ende sind es immerhin drei Sterne.

IBES 2023: Zoff um Abendessen – Cosimo und Tessa geraten aneinander

Zurück im Camp ist die Stimmung dementsprechend schlecht. Vor allem, als die Kandidaten einen Hummer am Wasserloch entdecken. Gigi, der unter Zigarettenentzug leidet, wird direkt rabiat: „Alle haben gesagt, wie schön er aussieht. Aber ich habe nur ein Stück Fleisch gesehen.“ Zum Abendessen gibt es schließlich Salat, Süßkartoffeln, Toast und eine Taube.

Frieden stiftet diese aber nicht. Vor allem, als Papis das Tier filetiert, dreht sich vielen Campern der Magen um. Ex-DSDS-Teilnehmer Cosimo will diese auch nicht essen und moniert: „Eine Taube ist dreckig, die ist auf der Straße.“

Nach Tessas Einwand, dass Schweine beispielsweise in Deutschland auch in großen Betrieben gezüchtet werden, platzt dem „Checker vom Neckar“ der Kragen. Er kenne einen Kandidaten von „Bauer sucht Frau“, dessen Bauernhof sehe aus wie ein „Fünf-Sterne-Hotel“. Es folgen diverse Wortgefechte, am Ende zieht sich Cosimo beleidigt auf seine Liege zurück. 

Dschungelcamp 2023: Tessa und Cosimo müssen in die dritte Dschungelprüfung

Weil sich Tessa und Cosimo so herrlich gestritten haben, belohnen die Zuschauer gleich beide. In einer umgebauten Toilette müssen sie am dritten Tag ein Kreuzworträtsel lösen – und bekommen dabei reichlich Dreck ab. Die Prüfung nennt sich „Shitstorm“ – irgendwie auch passend. (shh)