Kolumne zum ZapfenstreichAngela Merkels Playlist gibt Rätsel auf

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Auch schön - aber leider keine roten Rosen...

Auch schön - aber leider keine roten Rosen...

Wer ist diese Frau? Diese Frage ist auch nach 16 Jahren Kanzlerinnenschaft immer noch nicht geklärt. Die staubtrockene Pragmatikerin, für die viele Angela Merkel halten, ist sie auf jeden Fall nicht (nur).

Die deutsche Kanzlerin hat nämlich auch Humor. Das beweist die Playlist für ihren Abschied. Beim Großen Zapfenstreich soll die Bundeswehr laut „Spiegel“ den DDR-Hit „Du hast den Farbfilm vergessen“ spielen, „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ und „Großer Gott, wir loben dich“.

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Nina Hagen, Hildegard Knef und der liebe Gott – das sind nicht die schlechtesten Referenzen. Vor allem, wenn man weiß, was sonst bei solchen Gelegenheiten so gespielt wird vom Stabsmusikkorps der Bundeswehr. Die Scorpions zum Beispiel, für Ursula von der Leyen. Und wundert es irgend jemanden, dass der stets selbstverliebte Gerhard Schröder Frank Sinatras „My Way“ spielen ließ?

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Ein bisschen DDR-Nostalgie

Es gibt jeden Tag tausend gute Gründe, sich wahnsinnig aufzuregen – man kann es aber auch einfach sein lassen. Das war immer Angela Merkels Devise und das könnte auch die Botschaft des alten „Farbfilm“-Schlagers sein, in dem für die junge Nina Hagen melodramatisch die Welt untergeht – nur weil ein gewisser Micha den Urlaub in schwarz-weiß fotografiert hat. Und ein bisschen DDR-Nostalgie schwingt auch noch mit.

Eine bescheidene Kanzlerin also, die sich selbst und vieles andere nicht so ernst nimmt? Das Kirchenlied mag noch irgendwie zu dieser Demut passen. Aber Knefs rote Rosen?! „Will immer noch siegen. Will alles oder nichts“. Es bleibt ein Rätsel, nach all den Jahren: Wer ist diese Frau?

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