Eklat um TV-ModeratorinSWR trennt sich von Helen Fares – Geschasste wehrt sich nach Kündigung

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Helen Fares auf einer Premiere in Berlin 2022. Die Ex-SWR-Moderatorin hat sich zu ihrem Rauswurf geäußert. (Archivfoto)

Helen Fares auf einer Premiere in Berlin 2022. Die Ex-SWR-Moderatorin hat sich zu ihrem Rauswurf geäußert. (Archivfoto)

Mit ihrem Aufruf zum Boykott israelischer Produkte hat sich Helen Fares viel Ärger eingehandelt.

Nachdem Helen Fares mehrere israelfeindlichen Posts auf ihrem privaten Social-Media-Account veröffentlicht hatte, darf die Moderatorin der Sendung „MixTalk“ nicht mehr für den SWR arbeiten. Die freie Mitarbeiterin sei von ihren Moderationsaufgaben entbunden worden, teilte der Südwestrundfunk (SWR) am Montagabend (8. April) überraschend in Stuttgart mit.

Nur wenige Stunden nach ihrer überraschenden Entlassung hat sich die 29-Jährige erstmals zu ihrem Rauswurf geäußert - und schildert ihre Sicht der Dinge. Die SWR-Führung kommt dabei nicht gut weg.

Helen Fares: SWR-Moderatorin boykottiert israelische Produkte – Sender reagiert

In ihrem neuen Instagram-Video wies die ehemalige SWR-Moderatorin auf Englisch entschieden den Vorwurf des Antisemitismus zurück und verteidigte ihren Aufruf zu Warenboykotten als eine legitime Form der politischen Einflussnahme. Helen Fares rechtfertige dies, indem sie hervorhob, dass Israel wegen der militärischen Offensive im Gaza-Streifen weltweit in der Kritik stehen würde. In diesem Zusammenhang erwähnte sie die internationalen Vorwürfe wie Völkermord oder Menschenrechtsverletzungen.

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„Die deutschen Medien versuchen, alle Stimmen, die sich für Palästina einsetzen, zum Schweigen zu bringen - deshalb müssen wir noch mehr und noch lauter unsere Stimme erheben“, forderte Fares weiter. Sie sei auch nur vom SWR entlassen worden, weil der öffentlich-rechtliche Sender „nicht damit umgehen konnte, dass Menschen aus dem rechten Flügel Briefe geschrieben haben und meine Entlassung forderten.“

Helen Fares rechtfertigt ihren Israel-Boykott

Laut dem SWR habe Fares wiederholt auf ihrem privaten Social-Media-Account extreme politische Positionen geäußert und habe „zum Boykott israelischer Erzeugnisse aufgerufen.“ Konkret geht es um ein Video, in dem die Moderatorin in einem Supermarkt zur Ächtung eines Unternehmens aufruft, das israelische Start-Ups unterstütze. Auch auf Instagram hatte sie immer wieder zum Boykott aufgerufen. 

Moderatorin Helen Fares hatte wiederholt extreme politische Positionen geäußert

Der SWR teilte am Montagabend weiter mit, dem Sender sei es wichtig, dass der in Rede stehende Post nicht im Kontext einer Beschäftigung für den SWR entstanden sei. Der SWR habe darauf hingewiesen, dass für Moderatorinnen und Moderatoren eines Debattenformates zum Schutz der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Sendung eine Pflicht zur Neutralität gelte. Diesen Grundsatz sehe der SWR im konkreten Fall verletzt. Zudem betonte der SWR, dass es klare Regeln für den Umgang mit Äußerungen auf Social Media gebe.

Auf ihrer Homepage bezeichnet sich Helen Fares als Journalistin, Aktivistin, Moderatorin, Podcasterin und Psychologin im Bereich Wirtschaft. Beim SWR gehörte Fares zum festen Moderationsteam der digitalen Debatten-Sendung „MixTalk“. (mbr/dpa)

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