Tanz in KölnTodsünden und nackte Körper

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Tänzer der Compagnie "Rosas" in den Räumen des Kölner Museums Kolumba.

Köln – Immerhin rund 2000 Tanzfans konnten im vergangenen September das ungewöhnliche Gastspiel von Anne Teresa de Keersmaekers berühmte Tanztruppe Rosas im Kölner Kolumbamuseum erleben. Aber dann war auch bald Schluss mit dem Tanz vor Ort.

Umso sehnsüchtiger wird wohl die kommende Spielzeit am Schauspiel Köln erwartet. Der Tanzgastspiel-Reigen beginnt am 15.-17. Oktober mit  Sharon Eyals Stück „Soul Chain“. Die Auftragsarbeit für das Tanzmainz-Ensemble wurde 2018 mit dem Theaterpreis „Faust“ als bestes Tanzstück ausgezeichnet.

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Zum ersten Mal in Köln ist die in Barcelona beheimatete Kompanie GN I MC, um die beiden Choreografen Guy Nader und Maria Campos, zu sehen: vom 4.-6. November. Am 18.-20.  wird dann mit Wim Vandekeybus’ „Traces“ das erste Gastspiel nachgeholt, das 2020 der Pandemie zum Opfer gefallen war.

„Outwitting the Devil“, das neuste Kompaniestück des Star-Choreografen Akram Khan, beschäftigt sich mit dem Eintritt des Menschen in die ungewisse Zukunft des Anthropozän (4., 5. Dezember). Die südafrikanische Choreografin Dada Masilo  verknüpft in „The Sacrifice“ Strawinskys „Frühlingsopfer“ mit dem traditionellen Tanz der Tswana aus Botswana. Auch sie gastiert zum ersten Mal in Köln, am 17., 18. Februar.

Sieben Star-Choreografen

Ein immer willkommener  Gast ist Gabriela Carrizos und Franck Chartiers belgische Kompanie Peeping Tom. Am 25. und 26. März zeigen sie alle drei Teile ihres verstörend dunklen „Triptych“. Eric Gauthier hat für „The Seven Sins“ sieben große Namen des Modernen Tanzes gebeten, jeweils eine der sieben Todsünden zu choreografieren. Am 26., 27. April hat man die einmalige Gelegenheit an einem Abend Werke von Aszure Barton, Sidi Larbi Cherkaoui, Sharon Eyal & Gai Behar, Marco Goecke, Marcos Morau, Hofesh Shechter und Sasha Waltz zu sehen.

Hofesh Shechter kehren dann am 3.-5. Juni mit eigener Kompanie nach Köln zurück: „Double Murder“ heißt ihr neues Stück. Alle Gastspiele finden im Depot 1 statt.

Komische Gangarten

Im Juni wird im Rahmen des Britney-X-Festivals die österreichische Choreografin Doris Uhlich ihr Stück „Habitat“ zeigen, ein Fest nackter Körper jeden Alters, jeden Geschlechts, jeder Form. Der Ort steht noch nicht fest. 

Bereits im Dezember organisiert Richard Siegal, Chef der Kölner Hauskompanie Ballet of Difference am Schauspiel das North/South Festival, in dessen Rahmen er auch seine neue Produktion „Made Two Walking/ Made All Walking“ zeigt. Ab dem 11. Februar vereint Siegal dann in „Triple“ zwei ältere Ballette für andere Kompanien mit einer neuen Kölner Produktion.

Am 20. Mai gibt es dann eine zweite Uraufführung des Ballet of Difference: In „Ballet of Obedience“ lässt sich Siegal von der japanischen Sportdisziplin des „Precision Walking“ inspirieren. 

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