LeserbriefeBegründung für Tempo 50 auf der Zoobrücke überzeugt nicht

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Blick auf die Zoobrücke stadteinwärts: Ein Verkehrsschild mit Tempo 50 weist auf die veränderte Richtgeschwindigkeit hin, die seit dem 1. Oktober dort gilt. Baken trennen Fahrbahn und Radweg voneinander, nachdem der vorhandene Trennbordstein als nicht mehr sicher eingestuft wird.

Seit dem 1. Oktober gilt auf der Zoobrücke ein Tempolimit von 50 Kilometern pro Stunde.

Leser bezweifeln, dass nur Sorge um die Verkehrssicherheit die Stadt Köln zur Geschwindigkeitsreduzierung bewogen hat. 

Die Stadt wird ausgebremst – Tempo 50 auf der Zoobrücke – Kommentar von Christian Hümmeler (2.10.)

Tempolimit Zoobrücke: Schikane von Bürgerinnen und Bürgern

Tempo 50 auf einer gut ausgebauten sechsspurigen Stadtautobahn ist schlicht Schikane, Schulmeisterei und Bevormundung der Bürgerinnen und Bürger. So nehmen sie es jedenfalls überwiegend wahr. Da hilft auch der angeblich unabweisbare Hinweis auf die Gefahrenabwehr nicht. In der aus Kölner Perspektive ungeliebten Landeshauptstadt Düsseldorf hat eine vergleichbare Entscheidung, Fahrspuren zu verringern oder eine eigene, fast immer leere Bus- und Taxispur auf einer der wichtigsten Zufahrtsstraßen in die Stadt zu schaffen, letztlich zur Abwahl des letzten Oberbürgermeisters geführt.

Die wahlberechtigten Pendler und die Anwohner konnten sich das Chaos jeden Morgen live ansehen. So kann es leicht auch in Köln kommen, zumal eine Korrektur vor der nächsten Kommunalwahl aus Bauzeit- und Kostengründen kaum mehr möglich erscheint. Die Hoffnung, dass sich die Kölnerinnen und Kölner bis 2025 schon gewöhnt haben werden, kann leicht trügen. Michael Henze Köln

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Positive Effekte des Tempolimits auf der Zoobrücke wahrnehmen

Eine „ganze Stadt wird ausgebremst“? Christian Hümmeler jammert darüber, dass man jetzt nur noch mit 50 Kilometern pro Stunde über die Zoobrücke fahren kann, statt mit 80 drüber zu brettern. Es sind großzügig geschätzt etwa zwei Minuten mehr, die man jetzt zur Überquerung der Brücke braucht. Wer das „Ausbremsung“ nennt, hat immer noch nicht die Zeichen der Zeit erkannt. Es ist ja richtig, dass die sogenannten Schrammborde keinerlei Sicherheit bieten, auch nicht bei Tempo 50. Das erkennt jeder, der die Brücke einmal per Fahrrad überqueren muss, auch als Laie auf Anhieb.

Herr Hümmeler betrachtet aber gar nicht die positiven Effekte, die zwar nicht Anlass der Maßnahme waren, aber doch zum Nachdenken anregen sollten: Durch die Entschleunigung wird erstens das Material der Brücke geschont, zweitens die Unfallgefahr erheblich verringert, drittens die Lärmemission erheblich reduziert und viertens die Schadstoffemission erheblich reduziert. Richtiges Fazit wäre also: Sicherheitsvorkehrungen aufrüsten, Tempo beibehalten. Detlef Göhler Köln

Tempolimit Zoobrücke: Chaos vorprogrammiert

Hat die „Letzte Generation“ nun das Kölner Verkehrsdezernat geentert? Das Verkehrsdezernat räumte ein, „dass die Schutzelemente auch bei einer Drosselung von Tempo 80 auf Tempo 50 keine Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger garantieren können.“ Warum dann diese Drosselung? Machtspiele? Umsetzen von Forderungen der „Letzten Generation“? Ich warte auf den Tag, wo alle ihr Auto schieben müssen. Besonders aber freue ich mich schon auf das Chaos im Weihnachtsverkehr. Vielen Dank ans Rathaus, wo alle eifrig daran arbeiten, dass es den Kölnern und Kölnerinnen gut geht. Peter Butzbach Köln

Tempolimit auf der Zoobrücke zum Zweck der Abzocke

Die plötzliche Einführung von Tempo 50 nunmehr auch für Pkw auf dem dreispurigen Autobahnzubringer der A4 auf der Zoobrücke dürfte weniger der Verkehrssicherheit als dem Geldeintreiben dienen. Geschwindigkeitsbeschränkungen würde ich mir an anderer Stelle mit guter Begründung durchaus wünschen.

Wenn 60 Jahre alte Schutzelemente für Fahrradfahrer und Fußgänger auf der Zoobrücke nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen, war das natürlich längst bekannt. Auf die Idee, dies zu ändern, kam man nicht. Schnell werden stattdessen die „Blitzer“ auf der Zoobrücke sofort umgestellt. Schilder mit dem Hinweis „Brückenschäden“, obwohl die Brücke keine Schäden hat, führen die Autofahrer in die Irre und lenken von der Abzocke ab. Diethelm Schroeder Bergisch Gladbach

Begründung der Stadt für neues Tempolimit überzeugt nicht

Die Stadt begründet die Geschwindigkeitsreduzierung mit der Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer, weil die Abgrenzung nicht mehr den Sicherheitsstandards entspricht. Ich frage mich daher, warum stadtauswärts die Geschwindigkeitsbegrenzung bis zum Ende des Kalker Tunnels gilt? Spätestens ab der Ausfahrt Deutz/Messe gibt es keinen Rad- oder Fußweg neben der Fahrbahn mehr.

Also müsste die Geschwindigkeitsbegrenzung nach der Ausfahrt eigentlich wieder aufgehoben werden. Ich vermute allerdings, dass die Autofahrer durch eine Geschwindigkeitskontrolle direkt vor dem Kalker Tunnel noch einmal abgezockt werden sollen. Warum sonst gilt die Geschwindigkeitsbegrenzung bis zum Ende des Kalker Tunnels? Joachim Badura Köln

Tempo-Neuregelung Zoobrücke: Mangelnde Differenzierung

Das Tempolimit auf der Zoobrücke im Bereich der niedrigen Abtrennung zum Radweg ist nachvollziehbar und sinnvoll. Jedoch ist das Tempolimit 50 auch dort platziert, wo überhaupt kein Radweg neben dem Autoverkehr verläuft! So im Bereich des Zubringers auf der Höhe Deutz und Kalk. Die Stadt Köln hat mal wieder mit der „Gießkanne“ reglementiert, ohne zu differenzieren. Frank Voigt Rösrath

Tempolimit Zoobrücke: Keine Aufregung wert

Für die zwei Kilometer über die Zoobrücke braucht man bei Tempo 80 90 Sekunden. Bei Tempo 50 benötigt man nun 154 Sekunden. Für diese 64 Sekunden wird jetzt ein Glaubenskampf geführt. Sieht Herr Sterck keine dringenderen Probleme in Köln, die zu lösen sind? Auch der „Kölner Stadt-Anzeiger“ sollte über die wirklichen Probleme der Stadt berichten – das Tempolimit auf der Zoobrücke gehört bestimmt nicht dazu. Dieter Wilde Köln

Neues Tempolimit auf der Zoobrücke nicht kontrollierbar

Es sieht so aus, als ob das Kölner „Stadt-Säckel“ so prall gefüllt ist, dass man seit vielen Jahren auf die Einnahmen von Temposündern auf der Zoobrücke verzichten kann. Nur da? Wahrscheinlich nicht, aber das ist Spekulation. Und dann so „unorganisiert“ zu sein, dass man bei nicht funktionierenden Geräten die Umstellung auf 50 Kilometer pro Stunde durchführt! Also nicht nur keine Einnahmen hat, sondern noch Ausgaben hinzufügt.

Aber ich vergaß: Köln will ja dem Ballermann auf Mallorca den Rang ablaufen. Da sprudeln dann die Einnahmen! Obwohl die Aufräumarbeiten, die Sicherheitsdienste, das Wiederherstellen des Grüngürtels und, und, und … Ach, ich will mich nicht mehr aufregen. Angelica Klein Köln

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