Durch die Schließung der Notfallpraxis in Langenfeld wird mit einem höheren Patientenaufkommen in Schlebusch gerechnet.
Reaktion auf Schließung in LangenfeldKlinikum Leverkusen schafft zusätzliche Behandlungsräume

Das Klinikum Leverkusen stellt sich aufgrund der bevorstehenden Schließung der Notfallpraxis in Langenfeld auf ein höheres Patientenaufkommen ein.
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Im Mai wurde verkündet, dass das Klinikum in Schlebusch die Notfallversorgung für die Gemeinde Odenthal und den Bergisch Gladbacher Stadtteil Schildgen übernimmt, wenn die Notaufnahme des Evangelischen Krankenhauses in Bergisch Gladbach überlastet ist. Das wurde im Rahmen einer Umstrukturierung der Gladbacher Krankenhauslandschaft beziehungsweise der GFO-Kliniken Rhein-Berg beschlossen.
Ein knappes halbes Jahr später bereitet sich das Klinikum auf die nächste Mehrbelastung an. Diesmal steht das im direkten Zusammenhang zur Schließung der Notfallpraxis in Langenfeld zum 30. November.
Neue Behandlungsplätze im Klinikum Leverkusen
Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider hatte fassungslos auf die Entscheidung reagiert. „Diese kommt für uns und die betroffenen Kommunen im Südkreis unerwartet und erwischt uns kalt“, ließ er in einer Mitteilung der Stadt verlauten. Offiziell ist der Plan, dass sich die Langenfelderinnen und Langenfelder künftig auf den Weg nach Mettmann machen, um dort eine Notfallpraxis zu frequentieren.
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Aufgrund der Distanz zwischen Langenfeld und Mettmann stellt sich das Klinikum in Schlebusch aber darauf ein, dass künftig auch Patientinnen und Patienten aus Langenfeld in Leverkusen ankommen. Auf Anfrage des „Leverkusener Anzeiger“ teilt ein Klinik-Sprecher mit, dass das Klinikum über die Schließung in Langenfeld im Vorfeld nicht in Kenntnis gesetzt worden sei und darüber erst über mediale Berichterstattung erfahren habe.
Die schnelle Reaktion: Für „leichtere Fälle“, die ambulant behandelt werden, wurde beschlossen, sieben weitere Behandlungsplätze im Erdgeschoss in Betrieb zu nehmen. Das Personal sei ohnehin schon aufgestockt worden, somit reagiere das Klinikum in „Eigeninitiative“ auf das künftig mutmaßliche höhere Patientenaufkommen. So werde versucht, auch künftig die Wartezeiten für die zu behandelnden Personen so gering wie möglich zu halten.
„Die Kapazitäten müssen langfristig erweitert werden“, bekräftigt der Klinikum-Sprecher – das entsprechende Vorhaben griff bereits im vergangenen Jahr die Stadtverwaltung in Form eines Bebauungsplans auf. „Wir wünschen uns eine Zusage für Fördermittel“, heißt es vonseiten des Klinikums. Allerdings sei, solange es da nicht den nächsten Schritt gibt, noch Geduld gefragt. Darüber hinaus gilt bis dahin, auf neue Herausforderungen, wie nun durch die Schließung der Notfallpraxis in Langenfeld, mit internen Maßnahmen zu reagieren – so wie es jetzt mit den sieben neuen Behandlungsplätze umgesetzt wird.

