Die Pflegetrainer des Klinikums Leverkusen beraten und schulen pflegende Angehörige kostenfrei.
Unterstützung im AlterFamiliale Pflege des Klinikums Leverkusen hilft Angehörigen

Drei der vier Teammitglieder der Familialen Pflege und Anette Hermes, Leiterin des Bereichs Entlassmanagement (2.v.l.)
Copyright: Jonah Bierdel
Es gibt immer mehr alte Menschen und nicht genügend Pflegeplätze, auch in Leverkusen. Die Familiale Pflege des Klinikums löst dieses Problem zwar nicht, bietet aber Entlastung und Schulung für pflegende Angehörige an – und das kostenfrei und ohne lange Wartezeiten. Dazu kommen die Pflegehelfer zu den Familien nach Hause.
Die Familiale Pflege wird erst seit Februar 2024 aktiv von der Abteilung Entlassmanagement wieder aufgebaut, erzählte Rebecca Exner, eines der vier Teammitglieder, bei der Vorstellung ihres Schulungsangebots. Die Leiterin der Abteilung, Anette Hermes ergänzte, dass die Familiale Pflege wegen der Corona-Pandemie lange pausieren musste. Das Angebot gab es bereits vor Corona, erklärte Hermes. Das Team sei damals aber deutlich kleiner gewesen und die Schulungen richteten sich nur an Angehörige von Patienten des Krankenhauses. Genau das ist jetzt anders, berichtete die Leiterin. Seit dem Wiederaufbau können alle pflegenden Angehörigen, die Unterstützung benötigen, ihre Dienste in Anspruch nehmen, egal ob sie im Krankenhaus behandelt wurden oder nicht.
Das macht die Familiale Pflege genau
Die Familiale Pflege des Leverkusener Klinikums hilft Angehörigen von Pflegebedürftigen zu lernen, wie sie diese richtig pflegen. Dazu gehört zum Beispiel, wie man einen Verband richtig anbringt oder wie man dem Gepflegten beim Toilettengang oder bei der Körperpflege hilft. Darüber hinaus bietet das Team Beratungsgespräche an, zum Beispiel für Anträge, die an die Pflegekassen gestellt werden müssen. Das Team kommt dafür auch zu den betroffenen Familien nach Hause. Wenn ein Patient viel Unterstützung benötige, würden die Pflegetrainer auch mal zwei Stunden bleiben, erklärt Exner. Falls eine Pflegetrainerin merkt, dass ein Patient doch mehr Unterstützung benötigt, als die Angehörigen leisten können, stellt sie auch Kontakte zu weiteren Hilfen im Pflegenetzwerk her.
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Das Team betont, dass die Familiale Pflege des Klinikums nur berät und schult. Es ist also selbst kein Pflegedienst, erläuterte Leiterin Hermes. Das Angebot sei für Interessenten kostenfrei, da es über die Krankenkassen finanziert würde. Auch, falls jemand häufiger als einmal Beratung oder Schulung benötigt, ist das kein Problem.
In der Zukunft möchte das Team der Familialen Pflege auch Pflegekurse im Klinikum anbieten. Dort können mehrere pflegende Angehörige gleichzeitig an Kursen teilnehmen.
„Wir versuchen das hier groß aufzubauen“
Seit dem Beginn des Wiederaufbaus Anfang 2024 finde die Familiale Pflege immer mehr Anklang, auch immer mehr externe Familien beziehen die Hilfe, berichtete die Leiterin. Hermes erhofft sich aber noch mehr Aufmerksamkeit für das Angebot der Pflegetrainerinnen: „Wir versuchen, das hier groß aufzubauen.“ Sorgen über Kapazitätsprobleme müsse sich das kleine Team dabei nicht machen. Denn die Familiale Pflege werde vom Klinikum unterstützt. Sollte also mehr Personal benötigt werden, werde das Klinikum entsprechende Fachkräfte einstellen, erklärte die Leiterin. Im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden sei das Angebot an pflegerischen Trainings in Leverkusen noch recht begrenzt, sagte Hermes: „Es gibt andere Städte, da gibt es schon das fünffache an Pflegetrainern.“