Terrorwarnungen beim ESCIsraelische Sängerin Eden Golan muss von Geheimdienst versteckt werden

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Eden Golan singt für Israel beim ESC 2024.

Eden Golan singt für Israel beim ESC 2024. (Archivbild)

Der Newsblog zum Eurovision Song Contest 2024. Wir halten Sie mit aktuellen News über das Musikereignis auf dem Laufenden.

Wenn Eden Golan für Israel beim Eurovision Song Contest in Schweden antritt, geht es um weit mehr als ihre Musik. Wegen des Kriegs im Gazastreifen ist ihre Teilnahme heftig umstritten, den Text ihres Songs musste die israelisch-russische Sängerin bereits ändern. Doch die 20-Jährige gibt sich gelassen und motiviert. „Es ist eine Ehre für mich, mein Land zu vertreten“, sagt sie.

Im zweiten Halbfinale am 9. Mai beginnt der Wettbewerb für Golan. Die Nachrichtenagentur AFP traf sie kurz vor der Abreise nach Schweden in ihrer Wohnung in Tel Aviv. Golan sitzt auf dem Sofa, bei ihr eine PR-Beraterin, und erzählt entspannt von den Proben und der neuen Version ihres Liedes.

„Hurricane“ heißt der Song jetzt, mit dem Golan beim ESC antritt. Die ursprüngliche Version mit dem Titel „October Rain“ (Oktoberregen) hatte die Europäische Rundfunkunion, die den Wettbewerb organisiert, als zu politisch und damit als Verstoß gegen die ESC-Regeln eingestuft.

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Viele verstanden den Text als Anspielung auf die Opfer des grausamen Angriffs der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober, der den Krieg im Gazastreifen auslöste. „Ich war etwas schockiert, als die Europäische Rundfunkunion das Lied nicht genehmigte“, sagt Golan. „In dem Song geht es um ein Mädchen, das seine eigenen Probleme und Gefühle durchlebt, das hat nichts mit dem 7. Oktober zu tun.“

Israels ESC-Beitrag ist umstritten

Kommentatoren sehen das anders. Zeilen wie „Es gibt keine Luft zum Atmen mehr“ oder „Sie waren alle gute Kinder, jedes einzelne von ihnen“ beziehen sich ihrer Auffassung nach eindeutig auf die Opfer der Hamas. „Hurricane“ hat dieselbe Melodie, aber einen neuen Text.

Auch in dieser Version finden sich Zeilen, die sich als Verweis auf das kollektive Trauma der Israelis verstehen lassen. „Ich bin immer noch gebrochen von diesem Hurrikan“, heißt es darin beispielsweise. Der neue Text lasse verschiedene Interpretationen zu, sagt Golan. „Jeder, der es hört, kann sich auf seiner Ebene mit dem Lied identifizieren.“

Die Auswahl der Teilnehmer beim Eurovision Song Contest ist immer wieder umstritten. In der Vergangenheit wurden Beiträge trotz klarer politischer Aussagen für den ESC zugelassen, darunter 1982 der deutsche Siegertitel „Ein bisschen Frieden“ der Sängerin Nicole oder das ukrainische Lied „1944“ von Gewinnerin Jamala 2016, das sich auf die Deportation der Krim-Tataren bezieht.

Eden Golan wird streng bewacht

In ihrer Heimat ist Golans Eurovisionsbeitrag sehr beliebt, ihre Musikvideos laufen andauernd im israelischen Fernsehen. „Ich bekomme viel Unterstützung und habe noch keine negativen Kommentare zu dem Lied gehört“, sagt sie. Sogar Kritiker würden sich für die Pop-Ballade erwärmen, wenn sie ihr eine Chance gäben. „Das ist die Magie und Schönheit der Musik.“

Abseits der Bühne werden in Malmö aber nicht nur die Songs eine Rolle spielen. Die Polizei erwartet sowohl anti- als auch proisraelische Demonstrationen, Israel hat wegen befürchteter Angriffe auf Israelis am Donnerstag seine Reisewarnung für die südschwedische Stadt verschärft.

Der israelische Geheimdienst Schin Bet hat deshalb ein Machtwort gesprochen: Eden Golan wurde in einem geheimen Hotel untergebracht und darf ihr Domizil nur zu Proben, Presseverpflichtungen und Auftritten verlassen. Nach israelischen Medienberichten wird sie streng bewacht, ohne Bodyguards geht nichts. 

Während Golan in Schweden singt, hungern und sterben im Gazastreifen weiter palästinensische Kinder und israelische Geiseln bangen um ihr Leben. Tausende Musiker auf der ganzen Welt forderten, Israel wegen seines Krieges gegen die Hamas vom ESC auszuschließen - so wie auch Russland nach seinem Einmarsch in die Ukraine 2022 nicht an dem Wettbewerb teilnehmen durfte.

Über den Krieg im Gazastreifen möchte Golan nicht reden. Von der Kontroverse um ihre Teilnahme beim ESC will sie sich den Wettbewerb nicht vermiesen lassen. „Ich freue mich wirklich und bin sehr aufgeregt“, sagt die Sängerin. Selbst einen Sieg ihres umstrittenen Liedes schließt sie nicht aus: „Ich glaube, alles ist möglich.“ (mit afp)


Freitag, 3. Mai 2024

Deutscher ESC-Sänger Isaak spricht über sein Outfit im Finale

Sänger Isaak Guderian fühlt sich bei Auftritten nicht mehr so schüchtern wie früher. „Ich war keine Rampensau, am Anfang habe ich noch mit geschlossenen Augen gesungen, habe leise ‚Danke‘ gesagt und bin dann schnell von der Bühne“, sagte der 29-Jährige dem privaten Sender Hit Radio FFH in Bad Vilbel bei Frankfurt.

Inzwischen lebe er aber nach dem Motto „Einfach machen!“ Er habe gelernt, das Adrenalin, das ihn eingeschüchtert habe, als Kraftquelle zu nutzen.

Dieses Jahr wird er Deutschland beim Eurovision Song Contest in Malmö vertreten. Er freut sich auf das Ereignis: „Alles, was jetzt kommt, ist Jackpot. Es ist irre, was bis jetzt schon alles passiert ist“, erzählte er. „Ich nehme alles mit offenen Armen entgegen.“ Ein Teil seines Outfits beim ESC stehe bereits fest: die Socken. „Das sind die, die ich auch beim Vorentscheid anhatte und die mir mein Sohn geschenkt hat“, verriet er. 


Dienstag, 30. April 2024

ESC-Finale – Ina Müller verkündet die Punkte der deutschen Jury

Die Hamburger Sängerin und Moderatorin Ina Müller („Inas Nacht“) wird beim Eurovision Song Contest im schwedischen Malmö die zwölf ESC-Punkte der deutschen Jury verkünden. Die 58-Jährige werde in diesem Jahr den berühmten Satz „12 points of the German Jury go to …“ sagen, teilte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Dienstag in Hamburg mit. Dafür werde sie am 11. Mai abends von einem NDR-Studio in Hamburg-Lokstedt aus nach Malmö geschaltet.

Die ehrenvolle Aufgabe wird der waschechten Norddeutschen damit bereits zum zweiten Mal zuteil. Schon 2011 – als der ESC nach dem Sieg von Lena Meyer-Landrut (Satellite, 32) in Deutschland ausgerichtet wurde und Aserbaidschan gewann – wurde sie zugeschaltet, um die Punkte bekannt geben zu können.


Dienstag, 9. April 2024

+++ ESC-Veranstalter verurteilen Kampagnen gegen Teilnehmer +++

Einen Monat vor dem Finale des Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö haben die Veranstalter gezielte Kampagnen in sozialen Medien gegen teilnehmende Künstler verurteilt. Jede Form von Online-Missbrauch, Hassrede oder Belästigung, die sich gegen Künstler oder andere mit dem Wettbewerb verbundene Personen richte, werde abgelehnt, teilte der ESC-Veranstalter, die Europäische Rundfunkunion (EBU), mit. „Dies ist inakzeptabel und völlig unfair, da die Künstler keinen Einfluss auf diese Entscheidung haben.“ Das ESC-Finale findet am 11. Mai im schwedischen Malmö statt.

Der Beitrag Israels hatte für einige Aufregung gesorgt. Der EBU war der eingereichte Text zu politisch. Sie sah darin Anspielungen auf die Massaker, die palästinensische Terroristen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Der Song der israelischen Sängerin Eden Golan wurde daraufhin überarbeitet und zugelassen. Unter anderem schwedische Künstler hatten gefordert, Israel wegen des Gaza-Krieges vom ESC auszuschließen.

Der stellvertretende EBU-Generalsdirektor Jean Philip De Tender sagte, die Rundfunkunion sei sich „der tiefen Gefühle und der starken Meinungen bewusst, die der diesjährige Eurovision Song Contest - vor dem Hintergrund eines schrecklichen Krieges im Nahen Osten - ausgelöst hat“. Die Entscheidung, Sender wie den israelischen Fernsehsender Kan zum ESC zuzulassen, liege allein bei den Gremien der EBU und nicht bei den einzelnen Künstlern. „Diese Künstler kommen zur Eurovision, um ihre Musik, ihre Kultur und die universelle Botschaft der Einheit durch die Sprache der Musik zu teilen.“

De Tender fügte hinzu, dass alle aufgefordert seien, sich an einem respektvollen und konstruktiven Dialog zu beteiligen und die Künstler zu unterstützen. Zuvor hatten sich auch einige der Finalisten auf Instagram zum Gaza-Krieg geäußert und ihre Solidarität mit den Menschen in Gaza und Israel bekundet.


Dienstag, 9. April 2024

Jan Böhmermann und Olli Schulz werden wieder den ESC kommentieren

Die Entertainer Jan Böhmermann und Olli Schulz werden dieses Jahr zum zweiten Mal als Kommentatoren beim Eurovision Song Contest (ESC) in Erscheinung treten. „Das erste Gefühl, als wir aus der Kabine rausgekommen sind, war: ‚Alter, das machen wir nächstes Jahr wieder. Das ist so mega geil!‘“, sagte Böhmermann laut Mitteilung des österreichischen Radios FM4. Für diesen Sender wollen die zwei auch in Malmö wieder dabei sein. Man habe „wirklich richtig Glück gehabt“, so Schulz dazu.

Am 11. Mai werden beide im Radio und im Videostream auf fm4.ORF.at auftreten. Böhmermann betonte: „Mein Respekt an alle Kommentatoren. Ganz ehrlich, wir wollen euch keine Konkurrenz machen. Es ist eher so eine Art Begleitprogramm.“


Montag, 8. April 2024

50 Jahre „Waterloo“ – ABBA meldet sich überraschend mit Grußbotschaft

Die Popgruppe Abba hat sich zum 50. Jubiläum ihres Eurovision-Siegs in einer Botschaft bei ihren Fans auf der ganzen Welt bedankt. Abba-Fans haben am Samstag dem Gewinn beim Eurovision Song Contest (ESC) mit dem Song „Waterloo“ am 6. April 1974 im englischen Brighton gedacht. Ihnen dankten die vier Mitglieder der Popgruppe, Agnetha Fältskog, Anni-Frid „Frida“ Lyngstad, Benny Andersson und Björn Ulvaeus, mit einer seltenen öffentlichen Grußbotschaft.

Es sei fast schon schwindelerregend und sie fühlten sich äußerst demütig, „dass Millionen von euch, die uns das erste Mal im Eurovision-Finale 1974 gesehen haben, unsere Musik nicht nur einer, sondern mehreren Generationen weitergegeben haben“, schreiben die vier Popstars auf Instagram.

ABBA in 1974.

ABBA in 1974. (Archivbild)

Für sie sei es schwierig zu begreifen, dass 50 Jahre seit ihrem Erfolg in Brighton vergangen sind. Weiter schrieben die vier über den damaligen ESC: „Wovon träumten wir also in diesen spannenden Momenten oder im Chaos nach dem Sieg, den wir mit dem geringsten Vorsprung in der Geschichte der Eurovision errungen hatten? Vier verschiedene Träume, kein Zweifel, aber was immer sie waren, wie großartig sie auch waren, die Realität hat sie übertroffen, das ist sicher.“

Vielen von ihren Fans seien von Anfang an dabei gewesen und hätten sie seitdem begleitet. „In all den Jahren sind wir mit der Liebe von euch, unseren Fans, gesegnet worden“, hieß es von den Abba-Mitgliedern. Für sie sei es nicht leicht, sich dafür zu bedanken, ohne trivial zu klingen. „Wir können nur hoffen, dass ihr versteht, wie dankbar wir für eine lange, erfolgreiche Karriere und für eure unerschütterliche Loyalität und Unterstützung in all den Jahren sind. Danke.“


Donnerstag, 28. März 2024

Niederländischer ESC-Star stirbt überraschend nach Termin-Absagen

Der niederländische Sänger Humphrey Campbell ist einem Krebsleiden erlegen. Er starb am Montagabend „friedlich und schmerzlos“ im Alter von 66 Jahren, wie seine Familie und sein Management der niederländischen Nachrichtenagentur ANP mitteilten. Seine Familie hatte zuvor mitgeteilt, Campbell sei schwer an Krebs erkrankt. Seinen Körper wolle er der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Ein Begräbnis soll es nicht geben.

Der aus Surinam stammende Campbell hatte die Niederlande 1992 mit dem Popsong „Wijs me de weg“ beim Eurovision Song Contest vertreten, der damals wie 2024 im schwedischen Malmö stattfand. Im Finale belegte er den 9. Platz. Im Background sang seine langjährige Lebensgefährtin Ruth Jacott, die im folgenden Jahr mit „Vrede“ am ESC teilnahm und den 6. Platz belegte – hier sang Campbell im Background. Das Paar trennte sich nach 22 Jahren, ohne je geheiratet zu haben, im Jahr 2011.

Campbell, der schon in den 1970er Jahren Platten aufnahm und mit der Soul-Band The Twinkle Stars Erfolge feierte, hatte mit „Wijs me de weg“ nur einen kleinen Hit in den Niederlanden, auch seine folgenden Platten waren nur mäßig erfolgreich. Dennoch trat er noch bis Januar 2024 auf, musste dann aber überraschend alle Konzerte absagen, da er „unheilbar krank“ sei.


Dienstag, 12. März 2024

+++ Neue Regeln für die „Big 5“ – Deutschland singt im Halbfinale +++

Ein paar kleine Regel-Änderungen sollen den Eurovision Song Contest bei der Austragung in Malmö aufregender machen. Das teilten die schwedischen Ausrichter am Montag mit. Dabei geht es unter anderem um die Auftritte der fünf größten Geldgeber Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien und des Gastgebers.

Alle diese ESC-Nationen sind seit Jahrzehnten gemäß den Statuten automatisch für das Finale gesetzt und müssen nicht im Halbfinale um ihr Fortkommen bangen. Das war nicht unbedingt immer ihr Vorteil, weil sie dadurch auch nur einmal live vor TV-Publikum auftreten konnten. Meistens landeten genau diese Länder dann letztlich weit hinten. Nun werden diese sogenannten Big Five auch in den beiden Halbfinalen in voller Länge live performen. Und das inmitten der anderen Auftritte. Bisher liefen von ihnen kurze Videoclips am Rande der Show.

Das norwegische Duo Marcus & Martinus feiert nach dem Gewinn des Finales des schwedischen „Melodifestivalen“ mit dem Lied „Unforgettable“.

Das norwegische Duo Marcus & Martinus feiert nach dem Gewinn des Finales des schwedischen „Melodifestivalen“ mit dem Lied „Unforgettable“.

Dennoch sind diese Acts weiterhin sicher im eigentlichen Finale. Deutschland wird wie Gastgeber Schweden im ersten Halbfinale außer Konkurrenz auftreten, ebenso die Briten. Im zweiten Halbfinale werden Frankreich, Italien und Spanien live zu sehen sein.

Es gibt auch andere Änderungen. Am Abend des Finales werden die Telefonabstimmung und das Online-Voting dieses Jahr direkt mit Beginn des ersten Auftritts freigeschaltet, sodass man seine Stimme direkt unter dem Eindruck des Live-Erlebnisses abgeben kann, statt wie bisher nach Durchspielen von Zusammenschnitten in der zweiten Showhälfte.

Noch eine Neuerung: Wer aus einem Land kommt, das nicht am ESC teilnimmt, darf vor den drei Shows fast 24 Stunden lang vor Beginn abstimmen. 


Montag, 11. März 2024

+++ ESC-Teilnehmerfeld steht fest – Überraschender Favorit +++

Etwa zwei Monate vor dem Eurovision Song Contest 2024 (ESC) im schwedischen Malmö stehen die Kandidatinnen und Kandidaten aller Länder fest. Am Samstag kürten Gastgeber Schweden sowie Portugal ihre Beiträge. Island hatte Anfang März zwar Hera Björk als Siegerin in ihrem Vorentscheid gekürt, die Wahl des Beitrags hatte der isländische Rundfunksender RUV jedoch von der Teilnahme-Zusage abgekoppelt. Ob Island beim Halbfinale am 7. Mai mit dabei sein wird, blieb zunächst noch offen.

Gastgeber Schweden schickt die Zwillinge Marcus und Martinus mit ihrem Song „Unforgettable“ ins Rennen. Für die beiden gebürtigen Norweger war der schwedische Vorentscheid „Melodifestivalen“ kein unbekanntes Terrain. Im vergangenen Jahr landeten sie dort auf dem zweiten Platz hinter Sängerin Loreen, die später den ESC in Liverpool mit ihrem Song „Tattoo“ für sich entschied.

Mit ihrem Popsong gilt das Duo - wie Schweden es häufig tut - als einer der Favoriten auf den Sieg. Als Gastgeber hat das Land automatisch einen Platz im großen ESC-Finale am 11. Mai.

Ganz weit vorn wird in diesem Jahr Kroatien gesehen. Eine Überraschung, denn sonst gehört das Balkanland selten zu den Favoriten. Internationale Wettbüros schätzen die Chancen des Künstlers Baby Lasagna sehr hoch ein. Sein dynamischer Song „Rim Tim Tagi Dim“ ist geprägt von Energie, Unterhaltung und Eingängigkeit. Das Land muss sich aber zunächst beim Halbfinale am 7. Mai für das Finale qualifizieren.


Freitag, 8. März 2024

+++ Israel feiert – Überarbeiteter ESC-Song genehmigt +++

Israel hat im Streit um sein Lied für den diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) nachgegeben – und darf nun doch an dem Wettbewerb teilnehmen. Die ESC-Organisatoren haben Israels überarbeiteten Song, dessen erste Version sie als zu politisch empfanden, genehmigt, wie der teilnehmende israelische Fernsehsender Kan sowie die Veranstalter verkündeten.

Eden Golan singt für Israel beim ESC 2024.

Eden Golan singt für Israel beim ESC 2024.

„Die Referenzgruppe des Wettbewerbs, ihr Vorstand, traf nach sorgfältiger Prüfung des Textes die Entscheidung, das Lied ‚Hurricane‘ für den kommenden Wettbewerb anzunehmen“, teilten die Organisatoren, die European Broadcasting Union (EBU) in Genf, mit. Der Song erfülle die notwendigen Kriterien des ESC. Die israelische Teilnehmerin Eden Golan wird das umgeschriebene Lied, das zuvor „October Rain“ hieß, folglich im Mai in Schweden aufführen.

Die 20-Jährige freute sich riesig über die Nachricht, wie auf einem Video des öffentlich-rechtlichen Senders zu sehen war. „Wir fahren zum Eurovision“, ruft sie darin jubelnd in die Kamera. Die Aufnahmen zeigen auch, wie Eden Golan auf der Straße kleine Freudensprünge macht, als sie erfährt, dass es für sie nun tatsächlich nach Malmö geht.


Freitag, 1. März 2024

+++ „Friesenjung“ Joost fährt mit „Europapa“ zum ESC +++

Nach seinem großen Hit „Friesenjung“ will der niederländische Sänger Joost Klein nun mit „Europapa“ Europa erobern. Mit der Dance-Nummer vertritt der 26-Jährige sein Land im Mai beim Eurovision Song Contest im schwedischen Malmö.

Am Donnerstag stellte Klein den Song in einer TV-Sondersendung vor. „Willkommen in Europa, ich bleib hier, bis ich tot geh“, singt Klein auf Niederländisch und mit nicht ganz sauberen Reimen. Es sei eine Hymne an Europa und seinen schon früh gestorbenen Vater, sagte der Friese mit dem hippen platinblond gefärbten Haar und Schnauzbart.

„Es ist eigentlich eine Art Brief an meinen Vater“, sagte Klein. „Der hat mir beigebracht, dass Menschen sich die Grenzen ausgedacht haben, und dass man sich eigentlich seine eigene Welt selbst erfinden kann.“ Der Vater starb, als Joost erst zwölf Jahre alt war.

Klein nennt es eine typisch niederländische Dance-Nummer, an der auch der Hardcore-Techno-DJ Paul Elstak und Rapper Donnie mitgearbeitet haben. Erst muss er aber durch das Halbfinale am 9. Mai kommen. Am 11. Mai ist dann das Finale. Klein hat gerade in Deutschland viele Fans. Seine Dance-Version des Otto-Waalkes-Hits „Friesenjung“ landete in Deutschland und Österreich auf Platz 1 der Singlecharts. (mit dpa)


Donnerstag, 29. Februar 2024

+++ Schweiz schickt Nemo mit der Drum'n'Bass-Operette „The Code“ nach Malmö +++

In einem mehrstufigen internen Auswahlverfahren hat die Schweiz Nemo für den Eurovision Song Contest 2024 in Malmö nominiert. Das Lied „The Code“, an dem neben Nemo auch Lasse Nyman, Linda Dale und Benjamin Alasu beteiligt sind, verbindet musikalische Elemente aus Rap, Drum n' Bass und Oper.

Nemo, eine nicht-binäre Person aus Biel, die sich künstlerisch mit Violine, Klavier und Schlagzeug ausdrückt, versteht „The Code“ als künstlerisches Manifest ihrer persönlichen Reise. Der Song soll dazu anregen, den eigenen „Code“ zu entschlüsseln und Authentizität zu leben.

„Diese Plattform bietet eine riesige Chance, Brücken zwischen verschiedenen Kulturen und Generationen zu bauen. Deshalb ist es mir als gender-queere Person sehr wichtig, für die gesamte LGBTQIA+-Community einzustehen“, sagte Nemo nach der Bekanntgabe, dass sie für die Schweiz nach Malmö reist. Gleichzeitig veröffentlichten auch der Schweizer Fernsehsender SRF 3 und der offizielle Eurovision Song Contest-Kanal auf YouTube das Video zu „The Code“.

In den Wettbüros stieg Nemo, der 2017 mit „Du“ einen großen Hit in der Schweiz hatte, laut eurovisionworld.com auf Anhieb in die Top 10 ein.



Donnerstag, 7. September 2023

+++ ESC 2024: Bewerbungen ab sofort möglich +++

Die Hoffnung auf einen besseren Platz des deutschen Acts beim Eurovision Song Contest (ESC) geht in die nächste Runde: Ab sofort können sich Musikerinnen und Musiker sowie maximal sechsköpfige Bands dafür bewerben, wie der für den ESC zuständige Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Donnerstag in Hamburg mitteilte. „Ob Pop, Rock, Schlager, Ballade, Elektro, Metal oder Dance: Ab sofort sucht der NDR Talente für den Eurovision Song Contest 2024“, hieß es dazu.

Bis zum 5. Oktober müssen die Bewerbungen auf eurovision.de eingereicht werden. Das ist auch mit Liedern möglich, die nicht vor dem 1. September veröffentlicht wurden. Es genügt den Angaben zufolge aber auch ein „aussagekräftiges Video, in dem das Gesangstalent unter Beweis gestellt wird“. Jede Sprache sei erlaubt.

Wer sich im folgenden Auswahlverfahren - wie genau das aussehen wird, verriet der NDR zunächst nicht - durchsetzen kann, wird am 16. Februar in der Show „Eurovision Song Contest - Das deutsche Finale 2024“ im Ersten entschieden. Wer hier das Sagen haben wird, dazu hielt sich der Sender ebenfalls bedeckt. Klar ist jedoch: der Sieger der Show wird am 11. Mai im schwedischen Malmö Deutschland beim ESC vertreten - und hoffentlich nicht auf dem letzten Platz landen.

Zuletzt hatte Deutschland wenig Erfolg beim ESC - Lord of the Lost landeten mit 18 Punkten auf dem letzten Platz. Ähnlich sah es in den zehn Jahren zuvor - mit Ausnahme von Michael Schultes viertem Platz 2018 - aus. (dpa)

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