Angaben der Berliner FeuerwehrKlimaaktivisten sollen fast 120 Rettungseinsätze behindert haben

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Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ klebten sich am Montag nahe der Berliner Siegessäule auf der Straße fest. Laut Berliner Feuerwehr sollen die Klimaaktivisten fast 120 Rettungseinsätze behindert haben.

Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ klebten sich am Montag nahe der Berliner Siegessäule auf der Straße fest. Laut Berliner Feuerwehr sollen die Klimaaktivisten fast 120 Rettungseinsätze behindert haben.

Die Blockaden hätten „erhebliche Auswirkungen“ auf die Zeiten, in denen Einsatzfahrzeuge nicht verfügbar seien, so der Berliner Feuerwehrchef. 

In 119 Fällen sollen in Berlin nach Angaben der Feuerwehr Rettungseinsätze durch Straßenblockaden von Klimaaktivisten behindert worden sein. Das berichtet der „Spiegel“ unter Bezugnahme auf Feuerwehrchef Karsten Homrighausen.

Die Blockaden hätten „erhebliche Auswirkungen“ auf die Zeiten, in denen die Einsatzfahrzeuge nicht verfügbar seien, erklärte Homrighausen demnach im Berliner Innenausschuss. Wegen ohnehin gestiegener Einsatzzahlen der Krankenwagen tue jede weitere Minute im Stau „ganz besonders weh“, zitierte das Hamburger Nachrichtenmagazin den Feuerwehrchef.

Berliner Feuerwehr berichtet von „erheblichen Auswirkungen“ durch Blockaden der „Letzten Generation“

Auch die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) äußerte sich demnach zu den Blockaden, für die vor allem die Gruppe „Letzte Generation“ verantwortlich ist. Insgesamt habe es bislang 20 Stunden Verzögerung bei Fahrten der Feuerwehr seit 2022 gegeben, erklärte Spranger.

Alles zum Thema Letzte Generation

579 Blockaden und 63 sonstige Vorkommnisse habe die Polizei bis jetzt in der Bundeshauptstadt gezählt, führte die SPD-Politiker dem Bericht zufolge aus. Etwa 450.000 Einsatzstunden der Polizei seien nur zu diesem Thema angefallen. Die Polizei habe in 900 Fällen Verfahren für Gebührenbescheide gegen Blockierer erlassen, in 669 Fällen seien Kostenbescheide für den Polizeieinsatz erlassen worden.

Tödlicher Unfall in Berlin sorgte für bundesweite Debatte über Blockade-Aktionen der „Letzten Generation“

Im Herbst 2022 war eine bundesweite Debatte entbrannt, nachdem die Berliner Feuerwehr zunächst mitgeteilt hatte, dass eine Blockade-Aktion der „Letzten Generation“ die Rettung einer bei einem Verkehrsunfall schwer verletzten Radfahrerin verzögert habe, die Frau starb später an ihren Verletzungen.

Die Berliner Staatsanwaltschaft widersprach im April nach Ermittlungen zu dem Unfall den Angaben der Feuerwehr und teilte mit, die Klimaaktivisten seien für den Tod der Radfahrerin nicht verantwortlich gewesen.

Die Aktivisten der Klimaschutz-Initiative „Letzte Generation“ setzten ihre Protest-Aktionen in Berlin unterdessen am Montag fort. Etwa zwölf Personen seien am Knotenpunkt an der Siegessäule beteiligt, einige davon an der Straße festgeklebt, wie eine Polizeisprecherin sagte. Einsatzkräfte der Polizei waren vor Ort.

„Letzte Generation“ blockiert auch Montag Straßen in Berlin – Polizei vor Ort

Die Gruppe kündigte für Montag Proteste in zahlreichen Städten an. Details gab es zunächst nicht. Mit ihren Aktionen will sie den Druck auf die Bundesregierung erhöhen, stärker gegen die Klimakrise vorzugehen. Die Gruppe hat sich den Namen gegeben, weil sie sich als letzte Generation vor den Kipp-Punkten sieht, den kritischen Grenzwerten des Klimawandels. (das/dpa)

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