Nazi-Vorwürfe gegen SängerinStaatsschutz durchsucht Haus von Melanie Müller

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Ex-Dschungelkönigin und Ballermann-Sängerin Melanie Müller (Archivbild)

Leipzig – Razzia bei der Ex-Dschungelkönigin: Die Leipziger Polizei hat gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft am Donnerstagmorgen das Wohnhaus von Sängerin Melanie Müller durchsucht. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigte, kam es zu der Razzia nach den Nazi-Vorwürfen gegen Melanie Müller.

Die Ballermann-Sängerin war nach einem Konzert in Leipzig in die Kritik geraten, bei dem sie mehrfach den sogenannten Hitlergruß gezeigt haben soll. Die Razzia läuft offiziell unter dem Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen – das können etwa Flaggen, Banner oder andere verfassungswidrige Gegenstände und Symbole sein.

Melanie Müller: Zeigte sie den Hitlergruß bei Konzert?

„Bei den Ermittlungen geht es um Vorwürfe, die in zwei Videos zu sehen sind“, bestätigte die Sprecherin der Leipziger Staatsanwaltschaft, Vanessa Fink. Demnach fand die Razzia in den „frühen Morgenstunden“ in dem von Müller umgebauten Bahnhof, den sie als Wohnhaus nutzt, im Leipziger Stadtteil Wahren statt. Ob die Polizei Gegenstände als Beweismittel während der Razzia beschlagnahmt hat, ist noch unklar.

Müller soll bei einem Konzert in Leipzig am 17. September mehrfach den sogenannten Hitlergruß gezeigt haben.  Sie trat bei einer Oktoberfest-Veranstaltung auf, die sie auch selbst über soziale Kanäle bewarb. Die Veranstaltung wurde wohl von der Leipziger Neo-Nazigruppe „Rowdys Eastside“ organisiert. Videos sollen die Sängerin beim Zeigen der Nazi-Geste zeigen.

Melanie Müller distanzierte sich von Nazis

Wie unter anderem die „Bild“ berichtet, war Müller während der Razzia nicht anwesend, sie spielt derzeit Konzert am Ballermann auf Mallorca. Die Staatsanwaltschaft wollte dies zunächst nicht kommentieren.

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Melanie Müller hatte sich über Instagram mehrfach von den Vorwürfen distanziert. Sie schrieb, dass sie das rechte Gedankengut nicht teile und Neonazis keinen Platz auf ihren Konzerten hätten. Konfrontiert mit den Video-Aufnahmen des Konzerts in Leipzig erklärte sie: „Seit elf Jahren stehe ich auf der Bühne und mache immer diese Handbewegungen. Nicht aus rechtsradikalem Hintergrund, sondern Zicke-Zacke-Zicke-Zacke, also genau so, wie ich es dort mache“.

Die Ermittlungen gegen Melanie Müller dauern an. (mab)

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