Ermittlungen laufen nochSchleusen unter Lebensgefahr: Durchsuchungen in NRW

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Nordrhein-Westfalen, Düren: Polizisten durchsuchen Wohnungen und Häuser im Rahmen einer Razzia gegen Schleuserkriminalität. (Archivbild)

Bei dem Einsatz von 90 Bundespolizisten seien verfahrensrelevante Beweismittel sichergestellt worden. (Archivbild)

Schleuser-Touren nach Deutschland sind oftmals lebensgefährlich. Bei einer Razzia in NRW wird die Bundespolizei fündig.

Wegen des Verdachts auf Schleuserkriminalität sind am Dienstag in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht worden. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dresden habe die Bundespolizei Wohnungen von Beschuldigten in Recklinghausen, Alsdorf und Bönen durchsucht, teilte Staatsanwältin Sabine Wylegalla am Mittwoch auf Anfrage mit. Die Ermittlungen in insgesamt zwei Verfahren richteten sich gegen fünf syrische Staatsangehörige im Alter von 21 bis 40 Jahren. Zwei Beschuldigte seien festgenommen worden.

Da die Einreise der geschleusten Personen im Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft Dresden erfolgt sei, würden die Ermittlungen dort geführt, erläuterte Wylegalla. Bei dem Einsatz der 90 Bundespolizisten seien verfahrensrelevante Beweismittel sichergestellt worden.

Verdacht auf Schleuserkriminalität: Mehre Wohnungen und Geschäftsräume in NRW durchsucht

In einem der beiden Ermittlungsverfahren wird den Beschuldigten gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Flüchtlingen in mehreren Fällen zur Last gelegt. Die insgesamt 41 Schleusungswilligen sollen im August 2023 jeweils von der Slowakei über die Tschechische Republik nach Deutschland transportiert worden sein, „dabei mindestens in einem Fall unter menschenunwürdigen Bedingungen gedrängt in einem Kleintransporter“, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Im zweiten Ermittlungsverfahren wird dem Beschuldigten ebenfalls „gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern mit lebensgefährdender Behandlung“ vorgeworfen. Der Tatverdächtige wurde den Angaben zufolge bereits im vergangenen März aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen. Hintergrund des Ermittlungsverfahrens ist demnach eine Schleuser-Fahrt Anfang August 2023. Damals war der irakische Fahrer des Schleuser-Fahrzeugs nach der Einreise bei Altenberg in Sachsen festgenommen und im Dezember zu einer Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt worden.

Weitere Details wollte die Staatsanwaltschaft unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht nennen. (dpa/lnw)

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