Unwetter in EuropaWasserhosen verwüsten Amalfiküste – beliebte Touristenregion von Unwetter getroffen

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Eine Unwetterzelle zieht über Venedigs Stadtteil Mestre. Schwere Unwetter haben in der Nacht zu Dienstag Teile Norditaliens heimgesucht. (Archivbild)

Mehrere Wasserhosen haben die italienische Amalfiküste getroffen und dabei schwere Schäden angerichtet. Die Region ist bei Touristen enorm beliebt, der Andrang stieg in den vergangenen Jahren drastisch an. (Archivbild)

Eine Gewitterfront über dem Mittelmeer hat an der Amalfiküste schwere Unwetter verursacht. Mehrere Wasserhosen erreichten die Küste.

Mehrere Wasserhosen haben am Dienstagabend die Amalfiküste im Südwesten Italiens getroffen. Laut ersten Erkenntnissen mehrere Wetterdienste bildeten sich mindestens 17 Wasserhosen in Küstennähe, mehrere davon erreicht auch das Land und verwüsteten einige Ortschaften in der beliebten Touristenregion.

Am Dienstagabend hatte sich über dem Mittelmeer ein Sturmtief zusammengebraut, das mit Regen und starken Windböen von Westen in Richtung Italien gezogen war. In den sozialen Medien waren teilweise spektakuläre Aufnahmen zu sehen, die den Landgang mehrerer Wasserhosen an der Amalfiküste zeigen.

Unwetter in Italien: Mehrere Wasserhosen verwüsten Amalfiküste – Schäden in beliebter Touristenregion

Mehrere Orte, darunter auch die namensgebende Gemeinde Amalfi, meldeten kleinere Schäden durch das Unwetter und die Wasserhosen. Der Küstenabschnitt, der auch Unesco-Welterbe ist, gilt als einer der Touristen-Hotspots in Europa. Die Besucherzahlen waren in den vergangenen Jahren drastisch angestiegen.

In einem Video, das unter anderem der französische Meteorologe Nahel Belgherze teilte, war die imposante Wasserhose zu sehen, die in Amalfi die Küste erreichte und sich anschließend weiter ins Landesinnere bewegte. Wasserhosen sind im Mittelmeer selten, im Sommer hatten sich vor der Küste Venedigs in der Adria mehrere große Wasserhosen gebildet und für Aufregung gesorgt.

Amalfiküste: Wasserhosen erreichten Küste – spektakuläre Aufnahmen zeigen Landgang

Italien wird bereits seit Monaten von schweren Unwettern heimgesucht, ausgelöst durch enorm hohe Temperaturen im Mittelmeer. Der durch den Klimawandel bedingte Anstieg der Meerestemperaturen begünstigt die Entstehung von Unwettern, so wurde Anfang September mit dem sogenannten Medicane Daniel erstmals ein Mittelmeer-Hurrikan beobachtet. Er richtete in Griechenland und Libyen schwere Schäden an.

Für die kommenden Tage sagen mehrere Wettermodelle ebenfalls einen Medicane voraus, der zwischen Malta und der libyschen Küste bilden soll. Am Mittwochabend könnte der Sturm die italienische Insel Sizilien treffen. Sturzfluten und auch Tornados seien nicht ausgeschlossen, berichtet etwa der „Weather Channel“.

Unwetter in Europa: Wettermodelle prognostitzieren Mittelmeer-Hurrikan – Medicane könnte Sizilien treffen

Neben der Mittelmeerregion wird auch Norditalien seit Monaten von schweren Regenfällen getroffen, zuletzt kam es zu mehreren Erdrutschen am Brennerpass. Im Sommer wurden in Südtirol und den angrenzenden Regionen neue Rekord-Regenmengen gemessen, der Schweizer Kanton Tessin verzeichnete 450 Liter Regen pro Quadratmeter in nur wenigen Tagen.

An der Amalfiküste beginnen derweil die Aufräumarbeiten, ein Großteil der Touristen ist im November allerdings bereits abgereist. In den kommenden Tagen könnte es in der Region allerdings erneut ungemütlich werden. Die Meteorologen prognostizieren weitere Unwetter für die Region Kampanien, in der auch die Amalfiküste liegt. (shh)

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