Kommentar zur EnergiekriseStromhunger mit Verzicht bekämpfen – der Stresstest kommt

Lesezeit 1 Minute
Neuer Inhalt (3)

Der Dom und die Hohenzollernbrücke waren zeitweise wegen der Energiekrise nicht beleuchtet.

Köln – Der tägliche Stresstest in den eigenen vier Wänden beim Einsparen von Strom und Gas kann sehr viel Energie kosten. Vor allem, wenn das Abschalten des WLAN-Routers kurz vor Mitternacht mit einem Aufschrei aus dem Jugendzimmer quittiert wird.

Aber mal im Ernst. Die unbegrenzte Verfügbarkeit von preiswerter Energie war für Generationen dermaßen selbstverständlich, dass niemand auch nur einen Gedanken daran verschwendet hat, wie komplex es ist, die Versorgungssicherheit einer Industrienation bei Strom und Gas dauerhaft sicherzustellen.

Wenn jede Stromtrasse, die vom Norden in den Süden der Republik geplant wird, sich durch Klagen vor den Verwaltungsgerichten über Jahre verzögert, der Bau von Windrädern und Solaranlagen entweder an bürokratischen Hürden scheitert oder wie in Nordrhein-Westfalen einem schwarz-gelben Koalitionskompromiss geopfert wird.

Alles zum Thema Hohenzollernbrücke

Das könnte Sie auch interessieren:

Plötzlich zählt jede Kilowattstunde, jeder Sparduschkopf. Und bei jeder Lichterkette, die in der dunklen Jahreszeit den Balkon erhellen soll, haben wir ein schlechtes Gewissen und den Zweifel im Hinterkopf, was das private Sparen überhaupt bringen soll, wo doch die Industrie 75 Prozent des Stroms verbraucht.

Es nutzt alles nichts. Wir werden uns von den liebgewordenen Lebensgewohnheiten ganz schnell verabschieden, unseren Stromhunger mit Verzicht bekämpfen müssen. Sonst kommt es sehr schnell zum Stresstest in der Geldbörse.  

KStA abonnieren