Der ehemalige Bundespräsident kritisiert Gerhard Schröder deutlich. Der Altkanzler lasse sich von Russland und Putin instrumentalisieren.
Nähe zu PutinJoachim Gauck hält Gerhard Schröders Verhalten für „unerträglich“ und „inakzeptabel“
Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hat das Verhalten von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) gegenüber Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin stark kritisiert. „Dass sich Gerhard Schröder in dieser Weise von Russland in Dienst nehmen lässt, das ist doch einfach unerträglich“, sagte Gauck in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“.
Wenn er an die Figur Gerhard Schröder denke, mache ihn das traurig, erklärt Gauck weiter. „Das ist ein Mensch, dem man nicht an der Wiege gesungen hat, dass er Regierungschef des größten europäischen Landes werden würde. Eigentlich müsste er tief dankbar sein, was unsere Demokratie angeht“, sagt Gauck. Gerhard Schröder hatte es nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs verpasst, sich von Wladimir Putin zu distanzieren.
Gerhard Schröder: Joachim Gauck hält Verhalten für „einfach unerträglich“
In diesem Zusammenhang hatten unter anderem Schröders Büro-Mitarbeiter gekündigt, der Bundestag hatte ihm im Rahmen einer neuen Gesetzesregelung zudem das Anrecht auf ein Büro und Mitarbeiter auf Lebenszeit entzogen.
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Konkret in Zusammenhang mit Schröders Haltung zu Russland und Putin steht diese Entscheidung allerdings explizit nicht. Schröder hatte dagegen Klage eingereicht, eine Entscheidung wird am Donnerstag (4. Mai) erwartet.
Gerhard Schröder: Treffen mit Wladimir Putin in Moskau
Gauck erklärt weiter, er habe Gerhard Schröder auch persönlich gesagt, dass er sein Verhalten für problematisch halte. Bei einem Besuch zu Gaucks 70. Geburtstag 2014 im Schloss Bellevue habe er dem Altkanzler erklärt, „dass ein Regierungschef auch nach seiner Amtszeit weiter Verantwortung für sein Land habe. Für mich ist es inakzeptabel, wie Schröder als Ex-Kanzler seinen Ruf und das Ansehen Deutschlands seinen Privatinteressen untergeordnet hat und weiter unterordnet.“
Schröder hatte sich lange mit Kritik am russischen Angriffskrieg in der Ukraine zurückgehalten und immer betont, dass es auf beiden Seiten Fehler gegeben habe. Der Altkanzler war gemeinsam mit seiner Ehefrau So-Yeon Schröder-Kim nach Kriegsausbruch nach Moskau gereist, um persönlich mit Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg zu sprechen. (shh)