Von Hamas als Geiseln verschlepptIsraelische Mutter kämpft mit bewegendem Kurzfilm für Befreiung ihrer Söhne

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Mindestens 242 Geiseln nahm die Hamas beim Angriff auf Israel, eine israelische Mutter kämpft mit einem Kurzfilm für die Rückkehr ihrer Söhne.

„Am Samstagmorgen des 7. Oktobers, um 6.30 Uhr früh, ging der rote Alarm los und eine Raketensalve traf unser Haus im Kibbutz Nir Oz.“ Der Animationsfilm „Disaster“ des israelischen Animateurs und Regisseurs Yoni Goodman und der israelischen Mutter Renana Gome hat ein Ziel: Gomes Kinder Or und Yagil sollen aus den Fängen der Hamas befreit werden.

Geiseln der Hamas: Israelische Mutter schildert Terrorangriff

„Disaster“ beschreibt bewegend den terroristischen Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel und die Geiselnahmen der Terroristen. Über die Animationen legt sich in dem Kurzfilm die Stimme von Mutter Renana Gome, die nach eigenen Schilderungen über ein Telefongespräch mitbekam, wie die Terroristen ihre 12- und 16-jährigen Söhne verschleppten.

„Sie gingen in unseren Safe Room, sie riefen mich voller Todesangst an,“ erzählt Gome, „sie sagten, dass sie jemanden hörten, der ins Haus einbricht. Über das Telefon hörte ich Stimmen auf Arabisch, und auch wenn mein Sohn versuchte, die Tür zuzuhalten, wurde der Safe Room aufgestoßen.“ Or und Yagil wurden gefangen genommen, das letzte, was ihrer Mutter von dem jüngsten Sohn hörte, war: „Nehmt mich nicht, ich bin zu jung.“

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Animationsfilm soll aufrütteln: Israelische Mutter kämpft für ihre verschleppten Söhne

Der Film ist emotional, es ist ein Hilfeschrei und Aufruf nach Unterstützung, um die Jugendlichen zurückbringen. Wie viele andere Angehörige von Hamas-Geiseln sucht auch Mutter Renana Gome nach internationaler Unterstützung. Der Animationsfilm endet mit einer eindeutgen Botschaft der Mutter: „Ich liebe euch, Jungs, bleibt stark. Wir werden euch zurückholen.“

Der Kurzfilm wurde vom israelischen Animateur Yoni Goodman animiert und produziert. Seit der Eskalation im Nahostkonflikt zeigte Goodman mehrere Animationen, die auf den Krieg aufmerksam machen sollten. Zu dem Film „Disaster“ schrieb Goodman bei Instagram: „Wie alle Israelis haben mich die letzten drei Wochen unvorbereitet getroffen und ziemlich erschüttert“, so Goodman, der noch ergänzte: „Während wir alle versuchen, in dieser neuen Realität, in der wir uns befinden, so gut wie möglich zu helfen, hatte ich ein echtes Bedürfnis, meine Fähigkeiten in irgendeiner Weise einzusetzen.“

Nahostkonflikt: Hamas nahm mehr als 230 Geiseln bei Angriff auf Israel

Der Animationsfilm „Disaster“ wurde am 28. Oktober veröffentlicht, genau drei Wochen nach dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel. Seitdem wurden nach israelischen Angaben mindestens 242 Fälle von Geiselnahmen durch die Hamas bekannt, darunter auch 30 Kinder und Jugendliche.

Zuletzt hatte die Terrorgruppe angekündigt, „ausländische Geiseln“ freilassen zu wollen, aber noch befinden sich wohl viele Personen im Griff der Hamas. Auch die Söhne Or und Yagil sind wohl noch in Geiselhaft, laut Kurzfilm sind sie am Leben, aber über ihren Gesundheitszustand ist derzeit nichts bekannt und die Angaben lassen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Unter den Hamas-Geiseln sind auch deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger, die Deutsche Shani Louk ist von den Terroristen getötet worden. Internationale Gemeinschaften und auch deutsche Politikerinnen und Politiker versprachen, sich für die Freilassung der Geiseln einzusetzen. Wann die Hamas-Geiseln freikommen, ist aber unklar.

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