Die Grundsanierung der Trasse zwischen Siegburg/Bonn und Frankfurt Stadion kostet rund 50 Millionen Euro.
Schnellstrecke nach FrankfurtICE-Strecke ab Köln für Wochen gesperrt – was Bahnfahrer wissen müssen

Ein ICE fährt auf dem Weg von Köln nach Frankfurt über die Schnellfahrstrecke in den Tunnel Niedernhausen. Die Trasse ist bis zum 12. August wegen Sanierungsarbeiten gesperrt.
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Rund 25 Jahre nach der Inbetriebnahme der 180 Kilometer langen Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt, auf der täglich bis zu 120 ICE unterwegs sind, müssen Bahnreisende zum ersten Mal für längere Zeit auf die schnellste Verbindung Richtung Süden und zum Frankfurter Flughafen verzichten.
70 Kilometer Gleise werden erneuert
Ab Dienstag, 16. Juli, wird die Strecke zwischen Siegburg/Bonn und Frankfurt Stadion auf rund 70 Kilometern grundsaniert, also Gleise und 13 Weichen erneuert. Deshalb wird der Betrieb zwischen Köln und Frankfurt bis zum 12. August komplett eingestellt, weil es durch den Einsatz von Spezialmaschinen nicht möglich ist, nur nachts zu arbeiten und die Verbindung wenigstens tagsüber zu nutzen. Die Grundsanierung wird rund 50 Millionen Euro kosten.
Ein Großteil der Fernzüge, die normalerweise über die Schnellfahrstrecke fahren, leitet die DB so weit wie möglich über das Rheintal um. Einige Verbindungen müssen aber auch ausfallen. Dadurch entfallen die Haltepunkte Siegburg/Bonn, Montabaur und Limburg.
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Als Ersatz fahren zwischen Köln Hauptbahnhof und Frankfurt Flughafen Busse, die an diesen drei Bahnhöfen Reisende aufnehmen. Ab Siegburg/Bonn können Reisende mit Regionalzügen den Kölner Hauptbahnhof erreichen oder mit der Stadtbahn zum Bonner Hauptbahnhof fahren. Von Limburg Süd fährt ein Regionalzug direkt zum Frankfurter Hauptbahnhof.
Eingetaktet in Sperrung der Riedbahn
Das Projekt ist eingetaktet in die Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim, deren Startschuss bereits am Montag gegeben wurde. Diese Strecke ist für fünf Monate gesperrt und die Premiere des neuen Baumanagements der Bahn. Insgesamt wird es bis 2030 40 Großsanierungen mit Vollsperrungen geben, mit denen die Bahn rund 4000 Kilometer Schiene in Deutschland auf den neuesten Stand bringen will.
Aus Sicht der Bahn macht die Sperrung der Schnellfahrstrecke Rhein/Main in den Sommerferien Sinn, weil der Anteil der Berufspendler deutlich kleiner ist und auch weniger Geschäftsreisende Richtung Frankfurt Flughafen unterwegs sind.
Wer also ab heute bis zum 12. August zwischen Köln und Frankfurt und von dort weiter Richtung Süden reisen will, muss viel Geduld mitbringen und mehr Reisezeit einplanen.
Fahrzeiten verlängern sich um bis zu 100 Minuten
Und so sieht der Ersatzfahrplan aus: Die Züge der stündlichen Linie Dortmund/Essen–Köln–Frankfurt–Nürnberg–München werden zwischen Köln und Frankfurt umgeleitet. Dabei verlängert sich die Fahrzeit um bis zu 100 Minuten. Bis zum 29. Juli halten die Züge abweichend in Frankfurt Flughafen Regionalbahnhof.
Die zweistündliche ICE-Linie Hamburg–Bremen–Köln–Mainz–Stuttgart–München und die zweistündliche ICE-Linie Hamburg–Bremen–Köln–Mainz–Mannheim–Basel werden zwischen Köln und Mannheim über die Rheinstrecke umgeleitet. Die Züge halten in den Hauptbahnhöfen Bonn, Koblenz und Mainz. Ihre Fahrzeit verlängert sich um rund 40 Minuten.
Die zweistündliche ICE-Linie Hamburg–Bremen–Köln–Frankfurt–Passau fährt nur zwischen Hamburg und Dortmund und zwischen Frankfurt und Passau. Dazwischen fällt sie aus.
Die zweistündliche ICE-Linie Dortmund–Frankfurt–Passau–Wien beginnt und endet bereits in Frankfurt Hauptbahnhof. Die Halte Bonn, Koblenz, Mainz und Frankfurt Flughafen entfallen und werden von anderen umgeleiteten ICE-Zügen angefahren.
Züge der zweistündlichen ICE-Linie Amsterdam–Köln–Frankfurt und der zweistündlichen ICE-Linie Brüssel–Köln–Frankfurt können größtenteils zwischen Köln und Frankfurt nicht angeboten werden. Einzelne Züge werden zwischen Köln und Frankfurt über die linke Rheinstrecke umgeleitet und sind rund 80 Minuten länger unterwegs.

