US-Schauspieler in KiewOrlando Bloom bezeichnet Putin bei Treffen mit Selenskyj als Kriegsverbrecher

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Orlando Bloom hat in Kiew Wolodymyr Selenskyj getroffen.

Orlando Bloom hat in Kiew Wolodymyr Selenskyj getroffen.

Hollywood-Star Orlando Bloom ist nach Kiew gereist und hat dort Wolodymyr Selenskyj getroffen. Er hatte auch eine Botschaft seiner Mutter im Gepäck.

Der britische Schauspieler und Unicef-Botschafter Orlando Bloom hat im Zuge seiner Ukraine-Reise den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen.

Er besuchte ein ukrainisches Kinderheim, das seinen Angaben nach unter der Erde in einer U-Bahn-Station liegt und wies in einer gemeinsam mit Selenskyj veröffentlichten Botschaft auf die schweren Kriegsfolgen für Millionen Kinder hin.

Orlando Bloom reist in die Ukraine und trifft Selenskyj in Kiew

„Der Krieg zerstört die Kindheit von ukrainischen Kindern“, schrieben beide in einem Statement, das sie unter anderem auf Instagram veröffentlichten. Selenskyj teilte außerdem ein Video seines Treffens mit Bloom.

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Tausende Schulen seien beschädigt oder zerstört. „Fast 2,7 Millionen ukrainische Schulkinder sind gezwungen, online oder in einer Mischform zu lernen“, sagte er. Mädchen und Jungen liefen Gefahr, Depressionen, Ängste oder andere psychische Probleme zu entwickeln.

Orlando Bloom setzt sich seit 2009 als Unicef-Botschafter ein

Orlando Bloom, der sich seit 2009 als Botschafter des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) für humanitäre Projekte einsetzt, sagte bei dem Treffen, dass er eine Familie mit fünf eigenen Kindern und vier adoptierten Kriegswaisen besucht habe.

Unicef unterstütze solche Eltern, „damit jedes ukrainische Kind Teil einer warmen, pflegenden und hingebungsvollen Familie“ sein könne, sagte der Schauspieler („Fluch der Karibik“), der bei Instagram auch Fotos veröffentlichte. Solche Modelle seien besser für Kinder als Heime. „Kinder in der Ukraine müssen ihre Kindheit zurückerhalten“, sagte Bloom.

Orlando Bloom bezeichnet Wladimir Putin in Kiew als „Kriegsverbrecher“

Bloom sprach auch das Schicksal „vermisster Kinder“ an, deren Verbleib aufgeklärt werden müsse. Der 46-Jährige bezeichnete den russischen Präsidenten Wladimir Putin, ohne seinen Namen zu nennen, als einen „Kriegsverbrecher“. Das Internationale Strafgericht in Den Haag hatte Haftbefehl gegen Putin wegen Verschleppung erlassen. Russland bestreitet, dass Kinder deportiert würden.

Moskau betont, dass die Kinder vielmehr vor dem Krieg in der Ukraine in Sicherheit gebracht worden seien. Dagegen beklagt etwa Selenskyj, dass Tausende Mädchen und Jungen zwangsweise „russifiziert“ und ihrer ukrainischen Identität beraubt würden.

Zweiter Ukraine-Besuch: Orlando Bloom überbringt Botschaft von seiner Mutter an Selenskyj

Für den Partner von Pop-Superstar Katy Perry ist es bereits sein zweiter Besuch in der Ukraine seit 2016, wie er auf Instagram schrieb. Das Treffen mit Selenskyj habe er als Ehre empfunden, sagte Bloom. Für den ukrainischen Präsidenten hatte er viel Lob im Gepäck. Es sei es „ermutigend“, die „bemerkenswert stoische Natur der Ukrainer“ zu sehen, so Bloom gegenüber Selenskyj, den er für seine Ansprachen an das Volk lobte. Dessen Botschaften seit Beginn des Krieges spiegelten sich „im Mut und der Entschlossenheit [des ukrainischen Volkes] wider“, so Bloom.

Der Präsident gebe seinem Volk Mut. Zum Abschied überbrachte er noch eine Nachricht, die er von seiner Mutter ausrichten solle. „Meine Mutter sagte mir, wenn du Selenskyj triffst, sag ihm, er soll gewinnen“, so Bloom. Der Präsident antwortete mit einem Schmunzeln und einem Daumen nach oben. (pst mit dpa)

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