Vierte Corona-WelleSo reagiert die Politik auf die hohen Infektionszahlen

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Eine Klinik-Mitarbeiterin zieht den Covid-19 Impfstoff von Biontech/Pfizer für eine Impfung auf eine Spritze.

Stuttgart/Berlin – Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut binnen eines Tages insgesamt 33.949 Neuinfektionen gemeldet. Damit wurde der Rekordwert vom Dezember 2020 gebrochen. Im vergangenen Jahr ließen sich vier Prozent aller Todesfälle in Deutschland auf Corona zurückführen. Die Zahl der Todesfälle ist im letzten Jahr um 4,9 Prozent gestiegen, wie das statistische Bundesamt mitteilte.

Aufgrund der steigenden Zahlen der aktuellen vierten Welle debattiert die Politik über kommende Maßnahmen. Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck forderte eine Wiedereinführung kostenloser Corona-Tests und bezeichnete deren Aussetzung als „Fehler“. Er rechne mit weiteren Einschränkungen für Ungeimpfte.

Spahn fordert vermehrt 2G

Auch der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) forderte im Bayerischen Rundfunk weitere Maßnahmen nach der 2G-Regelung, die Ungeimpft etwa von Veranstaltungen ausschließt. Es gehe nicht darum, jemanden zu ärgern, sondern darum, „das Gesundheitswesen, die Pflegekräfte zu schützen“, so Spahn.

Vor dem Treffen der Gesundheitsminister in Lindau am Bodensee sprach sich Baden-Württembergs Ressortchef Manne Lucha für eine Impfpflicht in Alten- und Pflegeheimen aus. „Nachdem wir lange auf Appelle und die Einsicht der Menschen gesetzt haben, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, eine Impfpflicht für Beschäftigte in sensiblen Bereichen wie dem Gesundheits- oder dem Erziehungs- und Bildungswesen zu fordern“, sagte der Grünen-Minister.

Gesundheitsministertreffen zur Coronalage

Es dürfe nicht dieselben Szenarien wie im vergangenen Jahr geben, als viele alte Menschen an einer Corona-Infektion gestorben seien, weil das Virus von außen in die Einrichtungen getragen worden sei, so Lucha. Eine tägliche Testpflicht in Pflegeheimen für Beschäftigte gebe es in Baden-Württemberg zwar bereits, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Trotzdem werden Infektionen in die Heime getragen. Testen löst unser Problem nicht. Wir müssen jetzt eine Schippe drauf legen.“

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Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern kommen von Donnerstag an in Lindau am Bodensee zusammen. Die Ressortchefs wollen bei ihren Beratungen den Corona-Kurs für den Winter abstecken. Diskutiert werden soll bis Freitag unter anderem, wie mehr Menschen zu Auffrischungsimpfungen bewegt werden können. Auch eine Testpflicht in Pflegeheimen ist Thema. (dpa, bdt, afp)

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