Zecken-Alarm in NRWDas ist das erste FSME-Risikogebiet

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Zecken lauern in Gebüschen oder in hohem Gras.

Zecken lauern in Gebüschen oder in hohem Gras.

Solingen – Das Robert Koch-Institut (RKI) hat Solingen jetzt als FSME-Risikogebiet eingestuft. Wegen einer Ausbreitung der blutsaugenden Krabbeltiere besteht dort laut Experten eine erhöhte Gefahr, an der Hirnhautentzündung FSME zu erkranken. Es sei das erste Mal, dass eine Region in Nordrhein-Westfalen als FSME-Risikogebiet ausgewiesen werde, teilte das Gesundheitsministerium in Düsseldorf auf Anfrage mit. Bundesweit gelten aktuell 175 Kreise und kreisfreie Städte als FSME-Risikogebiete, die meisten davon in Bayern und Baden-Württemberg.

2021 mehrere FSME-Fälle in Solingen gemeldet

In Solingen seien den Behörden im vergangenen Jahr vier FSME-Fälle gemeldet worden, sagte ein Stadt-Sprecher. Gemessen an der Einwohnerzahl sei damit die Inzidenz erreicht, um Solingen als Risikogebiet auszuweisen. Nun werde untersucht, ob der Zecken-Befall auf bestimmte Orte eingegrenzt werden könne. Die Stadt bereite Flyer und Plakate vor, um die Bevölkerung zu warnen.

FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis und kann durch Zecken übertragen werden. Eine Infektion verläuft zwar oft mild, kann jedoch auch zu Entzündungen des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks führen und in schweren Fällen tödlich enden.

Impfkommission empfiehlt in Risikogebieten FSME-Impfung

Anders als gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose gibt es gegen FSME eine Impfung. Die Ständige Impfkommission empfiehlt sie vor allem für Menschen, die sich in Risikogebieten häufig in Wäldern, Parks oder Wiesen aufhalten.

Wer in hohem Gras oder Gebüsch unterwegs ist, sollte feste Schuhe, lange Hosen und lange Ärmel tragen, um Zeckenstiche zu vermeiden, rät das Gesundheitsministerium. Anschließend sollte man den Köper nach Zecken absuchen - und diese im Fall der Fälle sofort entfernen. (dpa)

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