Hunderte kamen zum Abschied

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Zahlreiche Mitglieder der Gemeinde St. Peter Zülpich, St. Margareta Hoven, St. Severin Merzenich und St. Peter Nemmenich kamen in die Reithalle, um ihren Seelsorger persönlich zu verabschieden.

Zahlreiche Mitglieder der Gemeinde St. Peter Zülpich, St. Margareta Hoven, St. Severin Merzenich und St. Peter Nemmenich kamen in die Reithalle, um ihren Seelsorger persönlich zu verabschieden.

Um den beliebten Pfarrvikar behalten zu können, schrieben die Gemeinden etliche Bittbriefe.

Merzenich - Bis weit nach Mitternacht dauerte am Freitagabend in Merzenich die Verabschiedung von Pfarrvikar Michael Eschweiler, schließlich hatte der beliebte Seelsorger am Ende der offiziellen Feierlichkeiten für jeden einzelnen der Anwesenden ein paar Worte parat. Und es waren viele gekommen, um ihrem Pfarrer Lebewohl zu sagen und ihm zum Abschied ganz persönliche Wünsche mit auf den Weg zu geben.

Drei Jahre hatte Eschweiler in den Pfarrgemeinden St. Peter Zülpich, St. Margareta Hoven, St. Severin Merzenich und St. Peter Nemmenich als Seelsorger gewirkt und sich bei seinen „Schäfchen“ großer Beliebtheit erfreut. Umso größer waren die Bemühungen der Gemeindemitglieder, Eschweiler in Zülpich behalten zu können.

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Proppenvolle Halle

Immerhin 1100 Unterschriften hatten sie gesammelt, um sich bei Joachim Kardinal Meisner für einen Verbleib Eschweilers stark zu machen. Auch Schulen und Kindergärten wandten sich an das Erzbistum Köln. Selbst die Zülpicher Prinzengarde schrieb eine Art Bittbrief.

Alle Schreiben und Eingaben hatten letztlich jedoch nicht gefruchtet. Am ersten Januar dieses Jahres trat der engagierte Pfarrer eine neue Stelle in einer Wuppertaler Gemeinde an. Dort ist er nun als Krankenhausseelsorger in einem Hospital in Elberfeld tätig.

Auf Wunsch von Michael Eschweiler fand der Gottesdienst und die anschließende Feier in der Reithalle der Anlage Mannheims in Merzenich statt. Und auch wenn Johannes Schuba, Mitglied des Kirchenvorstandes und Organisator der Veranstaltung, mit vielen Menschen gerechnet hatte, war er am Freitagabend mehr als überrascht. Die riesige Reithalle bot gerade genug Platz, um alle jene aufzunehmen, die sich von Pfarrvikar Eschweiler persönlich verabschieden wollten. Einige Hundert waren nach Merzenich gekommen. „Es gab im Vorfeld eine große Bereitschaft bei den Gemeindemitgliedern, bei der Organisation der Veranstaltung mitzuhelfen. Und die Zusammenarbeit mit allen Mitwirkenden funktionierte sehr gut“, freute sich Johannes Schuba.

„Garfields Crew“, die Bigband des Frankengymnasiums in Zülpich, sorgte für die musikalische Begleitung des Abends. Kantor Holger Weimbs hatte den Projektchor wieder aktiviert, der sich im vergangenen Jahr eigens zum Weltjugendtag gegründet hatte. Und zahlreiche Kommunion- und Grundschulkinder hatten das kölsche Dreikönigslied vorbereitet. Als Feldkaplan der Zülpicher Prinzengarde ist Eschweiler dem Karneval stets sehr verbunden gewesen. Kein Wunder also, dass die Prinzengarde ihrem Pastor ein umfangreiches karnevalistisches Programm darbot, ebenso wie die „Hovener Jungkarnevalisten“.

Dechant Siegbert Ising dankte seinem Pfarrvikar für dessen engagierten Dienst in den vergangenen Jahren. Der Weltjugendtag sei ein großes Ereignis in dieser Region gewesen und der Name Eschweiler wäre fest damit verbunden. „Mach dich auf den Weg und laufe hinter dem Stern her“, gab Ising, ganz im Zeichen des Dreikönigstag, dem scheidenden Vikar mit auf den Weg.

Bewegt über die große Anteilnahme in der Gemeinde zeigte sich Michael Eschweiler in seiner Predigt. Die Freude und Dankbarkeit, die er erfahren habe, werde zur Verantwortung für das Kommende, betonte der Seelsorger, der nach eigener Aussage gerne in Zülpich geblieben wäre.

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