Zur Ausweitung des Präsenzunterrichts1,8 Millionen Tests kommen in die NRW-Schulen

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Vom kommenden Montag an sollen wieder mehr Schülerinnen und Schüler zum Unterricht kommen.

Düsseldorf – In einer Schulmail vom Donnerstagnachmittag informiert das Bildungsministerium NRW über Corona-Selbsttests, die laut Beschluss der Landesregierung einmal pro Woche allen Schülerinnen und Schülern sowie den an den Schulen beschäftigten Personen zur Verfügung stehen sollen. „Die hierzu notwendigen Schritte zur Vorbereitung einer zeitnahen Belieferung der Schulen werden trotz der noch angespannten Beschaffungssituation vorgenommen“, heißt es in der Schulmail.

„Die Landesregierung arbeitet daran, bereits vor den Osterferien und begleitend zum Beginn des Wechselunterrichts unter Berücksichtigung der Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I, die ab dem 15. März 2021 Zugang zum Präsenzunterricht erhalten werden, insgesamt 1,8 Millionen Tests für die Schulen in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung stellen zu können.“

Tests während der Unterrichtszeit

Getestet werden soll während der Unterrichtszeit in den Schulen, beaufsichtigt von den Lehrkräften beziehungsweise sonstigem schulischen Personal. Schulen mit einer Primarstufe würden erst nach den Osterferien versorgt, da dort niedrige Infektionszahlen wissenschaftlich erwiesen seien und man zunächst nur eine begrenzte Anzahl an Selbsttests zur Verfügung habe. „Durch einen Dreiklang aus Schützen, Impfen und Testen wird ab der kommenden Woche wieder mehr Schulbetrieb für die Schülerinnen und Schüler möglich“, sagte Bildungsministerin Yvonne Gebauer. Nähere Informationen zur Organisation stellt das Ministerium für Anfang kommender Woche in Aussicht.

Alles zum Thema Jochen Ott

Unterdessen gab die Opposition in Düsseldorf einen Ausblick auf den Wechselunterricht in den kommenden Wochen. Zu einem guten Teil bestand der in einer Abrechnung mit Yvonne Gebauers Bildungspolitik im vergangenen Jahr, was der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD in Düsseldorf, Jochen Ott, vortrug. Die Anträge seiner Partei haben sich in diesen zwölf Monaten auf die Stärke eines Aktenordners angesammelt – der Hauptvorwurf, den der Schulexperte der Ministerin macht, besteht darin, dass sie beharrlich Normalität als oberstes Ziel ihrer Politik definiere, wobei es ausgerechnet Normalität in Zeiten einer Pandemie nicht geben könne.

SPD wünscht sich einen Bildungskrisenstab

Als Beleg dafür könne das Kölner Chaos bei den Anfangszeiten für den Wechselunterricht vom kommenden Montag an dienen. Ott, und da war er dann doch bei einer Forderung für die Zukunft angekommen, wünscht sich deshalb einen Bildungskrisenstab. Ein solches Gremium müsste sich unter anderem mit dem Abitur 2021 befassen, denn die bevorstehenden Abschlussprüfungen, da ist sich Ott sicher, seien die ungerechtesten, die jemals in NRW abgehalten wurden.

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Auch Familienminister Joachim Stamp, ebenso wie Gebauer FDP, steht ein Jahr nach dem Beginn des ersten Lockdowns in der Kritik der Opposition. Noch immer lasse Stamp „die Familien und die Kommunen im Unklaren, ob und wie das Land die Elternbeiträge für Kitas und die Offene Ganztagsschule für den Monat Februar erstatten wird“, bemängelt Josefine Paul, Vorsitzende und familienpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion der Grünen in NRW. „Das Land darf die Familien und Kommunen in dieser herausfordernden Zeit nicht im Stich lassen und muss anteilig die Beiträge der Kindertagesbetreuung und Offenen Ganztagsschule für den Februar übernehmen.“

Entlastung der Eltern gefordert

Auch der familienpolitische Sprecher der SPD, Dennis Maelzer, attestiert der Landesregierung eine zögerliche Haltung. „Sie muss sich endlich mit der Frage beschäftigen, ob das Land – wie bereits im Januar – die Hälfte der Kita-Gebühren übernimmt, um Eltern und Familien in dieser Krise finanziell zu entlasten.“Dies fordern auch die Kommunalen Spitzenverbände in NRW.

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