Rückzug ins Privatleben

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Keine dritte Amtsperiode: Auf einem Empfang zu seinem 60. Geburtstag erklärte Bürgermeister Manfred Uedelhoven den Verzicht auf eine weitere Kandidatur.

Keine dritte Amtsperiode: Auf einem Empfang zu seinem 60. Geburtstag erklärte Bürgermeister Manfred Uedelhoven den Verzicht auf eine weitere Kandidatur.

Troisdorf - „Das ist nicht die Zeit aufzugeben, das ist die Zeit dranzubleiben“, sang der „Elsch-Chor“ der Gesamtschule auf Englisch. Der erste Beigeordnete Heinz Eschbach riet dem Bürgermeister alles zu lassen, wie es ist, doch es nützte nichts: Auf einem Empfang zu seinem 60. Geburtstag im Rathausfoyer erklärte Manfred Uedelhoven, dass er bei den Kommunalwahlen 2009 nicht mehr kandidieren werde. „Für mich ist nächstes Jahr im Oktober Schluss.“

Künftig wolle er mehr für seine Familie, für Kinder und Enkelkinder und für sich tun. „Ich bin ein Familienmensch durch und durch.“ Oft sei er gefragt worden, ob er krank sei oder ihm die Arbeit keinen Spaß mehr mache, was er stets verneint habe. „Aber soll ich abwarten, bis ich krank werde oder es keinen Spaß mehr macht?“

Am 6. April 1948 geboren, wuchs Uedelhoven als Sohn eines Küsters im Kölner Agnesviertel auf. Nach einem Jura-Studium wurde er 1979 Regierungsrat bei der Bezirksregierung in Köln, später Leiter des Rechtsdezernats. Kurze Zeit wechselte er zur Polizei, um den Polizei-Vizepräsidenten zu vertreten, dann ging er zurück zur Bezirksregierung, wo er Personal- und Organisationsdezernent wurde. 1987 kam er zur Troisdorfer Stadtverwaltung, in der er als Dezernent für das Sozial-, Jugend-, Sport- und Familienamt und die Feuerwehr zuständig war. 1994 wurde er zum ersten Beigeordneten bestellt. 1999 wählten ihn die Troisdorfer zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister, 2004 wurde er wiedergewählt.

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Vize-Bürgermeister Manfred Catrin, Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz - er ist Uedelhovens Stellvertreter als Sprecher der 19 Bürgermeister im Rhein-Sieg-Kreis - und CDU-Partei- und Fraktionschef Klaus Werner Jablonski gratulierten mit Ansprachen.

Eschbach streute Persönliches ein: „Das liegt mir am meisten“, soll Uedelhoven gesagt haben, als er damals Sozialdezernent wurde. Heute noch zeigt der überzeugte Katholik offensichtlich diese Ader, auch im Privaten. Eschbach berichtete, dass Uedelhoven einmal für eine alleinstehende, mittellose Mutter in Wuppertal ein Kommunionsessen kochte. Sein Bruder Hans Bernhard, der Pfarrer ist, hatte den begeisterten Hobbykoch auf die Notlage aufmerksam gemacht. Für Uedelhoven als Chef sei bezeichnend, dass seine Bürotür immer offen stehe.

Eher rätselhaft ist für Eschbach, was der Bürgermeister an Western-Filmen findet, die bei ihm zu Hause meterweise Video-Regale füllen sollen, bevorzugt mit John Wayne in der Hauptrolle: Schnellschüsse oder die Fähigkeit, gezielt aus der Hüfte schießen zu können.

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