Corona in NRWDie drei Varianten zum Schulstart nach den Weihnachtsferien im Detail

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Klassenzimmer dpa

Leere Klassenzimmer in den Weihnachtsferien: Wie es danach in den Schulen weitergeht, hängt von der Pandemie-Entwicklung ab.

Düsseldorf – Das NRW-Schulministerium hat drei Szenarien für den Schulstart nach den Weihnachtsferien am 11. Januar erarbeitet. Welche Einschränkungen es geben wird, hängt von der Entwicklung des Infektionsgeschehens und den Beschlüssen der Ministerpräsidenten der Bundesländer ab, die am 5. Januar bei ihrer Sitzung mit der Bundeskanzlerin getroffen werden.

Die Kultusministerkonferenz kommt schon am 4. Januar zusammen. Am 6. Januar will NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) zu einem Verbändedialog einladen, bei dem sie die Beschlüsse erläutern will. Ziel müsse sein, auch 2021 „anerkannte und gleichwertige Schulabschlüsse zu erzielen“. Dabei könne man auf den Erfahrungen aus diesem Jahr aufbauen.

In einer E-Mail an alle Schulen im Land hat Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) ihr Stufenmodell erläutert, der das ganze Jahr 2021 gelten soll.

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Stufe 1: Im günstigsten Fall, also bei niedrigen Infektionszahlen, wird in allen Schulen des Landes wieder der Präsenzunterricht stattfinden. Dabei müssen alle Hygienemaßnahmen und Schutzvorschriften eingehalten werden.

Stufe 1 plus: In Kreisen oder kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tages-Inzidenz oberhalb von 200 können die Behörden Einschränkungen des Schulbetriebs anordnen, die zum Beispiel zu einer Teilung von Klassen oder Kursen führen können und damit in der Regel parallel oder im Wechsel Präsenz- und Distanzunterricht erforderlich machen. Dies soll nicht für die Klassen 1 bis 7 und Abschlussklassen gelten.

Stufe 2: Der Schulbetrieb wird auch ab der Jahrgangsstufe 8 im Wechsel zwischen Präsenz- Distanzunterricht organisiert. Die Abschlussklassen sind davon ausgenommen. Die Stufe 2 muss zuvor mit einer Grundsatzentscheidung der Landesregierung freigegeben werden.

Gebauer: Stufenplan soll von anderen Ländern übernommen werden

Ministerin Gebauer kündigte an, sie werde sich bei der Kultusministerkonferenz dafür einsetzen, dass ihr Stufenplan von den anderen Ländern weitgehend übernommen wird. Das sei bei der Beibehaltung der Abiturprüfungen und des Präsenzunterrichts ähnlich gewesen.

Bis bis zu den Osterferien sollen alle Lehrer und das Schulpersonal FFP-2-Masken erhalten. Eine Verlängerung der Weihnachtsferien bis Ende Januar, wie sie der Kinderschutzbund fordert, lehnt Gebauer vorerst ab. „Wir müssen das Infektionsgeschehen abwarten, können aber weitere Eskalationen nicht ausschließen.“

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Die SPD-Opposition hat den Fahrplan der Schulministerin als Schritt „in die richtige Richtung“ bezeichnet. „Damit schwenkt sie endlich auf Alternativmodelle wie den Solinger Weg ein, den sie bisher so vehement abgelehnt hatte“, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jochen Ott. Gebauer habe die Pflicht, „transparent über das Infektionsgeschehen an den Schulen zu informieren und entsprechend des Stufenplans einzuordnen“.

Grüne: „Nur Trippelschritte“

Für die Grünen bewegt sich die Ministerin hingegen „nur zögerlich in Trippelschritten“, sagte Sigrid Beer, bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion. „Statt eine grundsätzliche Genehmigung für den Wechselunterricht zu ermöglichen, hält die Ministerin weiterhin stur an bürokratischen Einzelverhandlungen von Schulen oder Schulträgern mit den Behörden bei Inzidenzwerten ab 200 fest“, so Beer. Für das Corona-Jahr müsse es nach dem Vorbild des Landes Niedersachsen veränderte Prüfungsverfahren und „andere Formen von Klassenarbeiten und Klausuren geben“. Den Abiturjahrgängen an den Gymnasien drohe angesichts der vielen Unterrichtsausfälle ein G7 statt G8-Bildungsgang. Man könne bereits jetzt von einem Kurzschuljahr sprechen.

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