Bad Münstereifel-Arloff – Das kleine Wörtchen „ZÜRS“ steht für Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen. Für die Arloffer, die von dem Hochwasser in der Nacht zu Mittwoch betroffen waren, ist dieses Wort von zentraler Bedeutung. Denn die Versicherungen teilen nach „ZÜRS“ Gebiete in Gefahrenzonen ein. Und davon hängt ab, ob ein Gebäude in einer Elementarschadenversicherung versicherbar ist oder nicht.
„Wir liegen hier in der Zone vier“, sagt Wilhelm Arnold. Der Versicherungsfachmann der Württembergischen, der sein Büro in Arloff an der Ecke Holzgasse/Bachstraße direkt an der Erft hat und selbst Betroffener ist, kann sich daher selbst gar nicht gegen ein solches Starkregen-Ereignis mit Hochwasser versichern. „Das lässt das System nicht zu“, so Arnold. Schäden, die das Hochwasser angerichtet habe, seien nicht über die Hausrat-, die Gebäudeversicherung oder eine Inhaltsversicherung, die Inhaber von Ladenlokalen abschließen können, abgedeckt. Dafür benötige man immer eine Elementarschadenversicherung.
Eine solche Police könnten die Hausbesitzer in der etwas höher gelegenen Holzgasse abschließen, da die Häuser dort in einer anderen Gefahrenzone lägen. Inwieweit das in Anspruch genommen worden sei, wisse er allerdings nicht. Was der Versicherungsfachmann weiß, ist, dass etliche geparkte Autos durch das Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen worden sind. „Hier greift die Teilkaskoversicherung“, sagt Arnold. Die Schäden, die ihm gemeldet worden seien, habe er weitergereicht. Zudem habe er darum gebeten, dass ein Sachverständiger noch in dieser Woche die Schäden bearbeite, sodass die Besitzer schnell entschädigt werden können.
Bis gestern waren Schlamm, Geröll und Unrat auf den Straßen entlang der Erft und ihrer Nebenbäche weitestgehend beseitigt. Im Bad Münstereifeler Kurpark Schleid und auf dem angrenzenden Friedhof herrschte teilweise noch Land unter. Die braune Brühe, die in der Nacht zum Mittwoch durch das Schleidtal in Richtung Erft geflossen war, hatte weite Teile von Park und Friedhof überflutet. Sie floss nur langsam ab.
Man habe deshalb seitens der Stadt Bad Münstereifel entsprechende Maßnahmen ergreifen müssen, teilte Pressesprecherin Marita Hochgürtel mit. Beide Areale – der Park und der Kirchhof – seien bis auf Weiteres aus Sicherheitsgründen gesperrt. Man wisse zwar, dass die Angehörigen die Gräber ihrer Verstorbenen besuchen wollten. Doch das sei erst möglich, wenn die Wege wieder gefahrlos zu begehen seien.
Unter anderem seien Gehwegplatten aus dem Boden geschwemmt worden, so Marita Hochgürtel. Sie bildeten nun tückische Stolperfallen. Deshalb sei eine Firma damit beauftragt worden, die Wege zu räumen und wieder begehbar zu machen. Dies soll so schnell wie möglich geschehen.
Angehörige von Verstorbenen können sich unter ☎ 02253/505204 oder 5051955 bei der Friedhofsverwaltung informieren.