Kreisliga AFlutauswirkungen im Kreis Euskirchen sind immer noch spürbar

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Der Schein trügt: Bessenich ist keineswegs am Boden wie dieser Spieler in der Partie gegen Blessem, sondern in der A-Liga das Maß aller Dinge.

Der Schein trügt: Bessenich ist keineswegs am Boden wie dieser Spieler in der Partie gegen Blessem, sondern in der A-Liga das Maß aller Dinge.

Kreis Euskirchen – Der Spitzenreiter Rhenania Bessenich gilt als Aufstiegsfavorit. Die Mannschaft von Neu-Trainer Artur Mezler hat noch kein Spiel verloren. Wie blicken die anderen Mannschaften auf den Saisonverlauf zurück?

SpVg Ländchen/Sieberath

Beim Bessenich-Jäger sind Dennis Fischer und Florian Müller wieder fit. Sie fielen in der Hinrunde verletzungsbedingt aus. Dafür wird Manuel Schumacher wegen seiner Verletzung am Sprunggelenk weiterhin ausfallen. Trainer André Knips ist mit 18 Punkten zufrieden: „Es gibt nichts zu meckern. Wir haben unsere sportlich gesteckten Ziele jetzt schon erreicht. Daran wollen wir anknüpfen.“ Ein Ziel hat Knips aber: die Stärkung der defensiven Geschlossenheit. „Wir fangen uns immer wieder mal völlig unnötige Gegentore.“

Hat gut lachen: Ländchens Trainer André Knips.

Hat gut lachen: Ländchens Trainer André Knips.

SSV Golbach

Patrick Schüer (Rückkehr nach Verletzung), Nico Igel (zuletzt Kall), Luca Adaldo (A-Jugend Schneifel), Torwart Marco Zimmermann (Rückkehrer) und Torwart David Erlenbusch (reaktiviert) verstärken den Kader des Tabellendritten. Dennoch gilt der Abgang von Liga-Toptorjäger Max Hofmann als großer Verlust. „Wir stehen da oben, wo uns niemand erwartet hätte“, sagte Trainer Patrick Züll. Ein Platz unter den ersten fünf wäre für ihn „ein unfassbarer Erfolg“. Inwieweit der Wegfall des Torjägers kompensiert werden kann, bleibt abzuwarten.

Golbachs Trainer Patrick Züll (l.) muss Max Hofmann ersetzen.

Golbachs Trainer Patrick Züll (l.) muss Max Hofmann ersetzen.

Bliesheimer BC

Personell hat sich in der Winterpause nichts geändert. Trainer Christoph Hemmersbach gab allerdings seinen Wechsel zum Saisonende zum SSV Weilerswist bekannt. „Die erste Runde verlief mehr als positiv, sodass wir in den letzten fünf Spielen befreit aufspielen können“. In der Vorbereitung hat der BCB besonderes Augenmerk auf die Umschaltbewegung nach eigenen Ballverlusten gelegt. „Wir haben zu viele einfache Gegentore bekommen. Kein Spiel zu null belegt dies auch in Zahlen.“ Man will versuchen, den vierten Platz zu verteidigen. „Dies wäre ein Riesenerfolg und ein guter Abschluss für mich.“

SG Flamersheim/Kirchheim

Es gibt weder Zu- noch Abgänge zu vermelden. Trainer Ralf Drexler steht mit der SG auf Rang fünf. „Die Hinrunde war recht erfolgreich, vor allem die jungen Spieler haben sich sehr gut weiterentwickelt.“ Ziel ist es, den Tabellenplatz zu verteidigen. „Vielleicht ist bei optimalem Verlauf auch noch ein Platz nach oben machbar.“

Zwei zufriedene Teams aus dem Nordkreis: Flamersheim/Kirchheim (in Rot) und der im Umbruch befindliche SV Stotzheim.

Zwei zufriedene Teams aus dem Nordkreis: Flamersheim/Kirchheim (in Rot) und der im Umbruch befindliche SV Stotzheim.

SSV Weilerswist

Nicht mehr bei den Weilerswistern (Platz sechs) spielt Dennis Küpper, der zum SV Nierfeld gewechselt ist. Trainer Oliver Bosbach: „Der bisherige Verlauf der Saison ist unter den gegebenen Umständen als durchwachsen anzusehen.“ Nach der achtmonatigen Corona-Pause zerstörte die Flut die Weilerswister Sportanlage. „Dadurch hatten wir keine Trainingsmöglichkeit in der Vorbereitung.“ Zwei Wochen vor Saisonstart wurde ein Platz in Bornheim-Sechtem zur Verfügung gestellt. „Solch eine lange Pause kann man in einer Vorbereitung nicht aufholen.“ Bosbach wird nach der Saison aufhören. Auf ihn folgt Christoph Hemmersbach aus Bliesheim.

SSV Eintracht Lommersum

„Wir können mit den bisherigen Spielen nicht zufrieden sein“, erklärte Trainer Marc Altendorf. „Wir wollen weniger Gegentore kassieren. Das muss besser werden. Daran haben wir in der Vorbereitung gearbeitet.“ Personell gab es keine Veränderungen. Altendorf hofft, dass seine Schützlinge eine konstantere Leistung auf den Platz bringen können.

TSV Schönau

Gerade zu Saisonbeginn haben die Schönauer Punkte zu einfach liegen gelassen, „was sicherlich auch an der, wegen der besonderen Umstände, extrem schwierigen Vorbereitung lag“, analysierte Trainer Carsten Nolden. Doch der Tabellenachte steigerte sich spielerisch immer mehr. „Die Winterpause hätte für uns gerne etwas später kommen können.“ Für Nolden waren die Trainingseinheiten in der Vorbereitung größtenteils vielversprechend. „In den restlichen Spielen werden wir versuchen, so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den frühzeitigen Klassenerhalt einzufahren, um so die Weichen für die Saison 2022/23 stellen zu können.“

Der TSV Schönau hat, wie auch der SSV Weilerswist, seit der Flut keinen eigenen Platz mehr.

Der TSV Schönau hat, wie auch der SSV Weilerswist, seit der Flut keinen eigenen Platz mehr.

SV SW Stotzheim

Mit Maxi Metzler (Erft 01), Nikos Keck und David Dahms (eigene Jugend) konnte sich der SV verstärken. „Nach wie vor ist der Kader gut genug, um unser Ziel zu erreichen. Das ist der Klassenerhalt“, sagte Trainer Karsten Schreiner. Er ist nach dem Umbruch zufrieden. „Wir sind im Soll, auch wenn es ein, zwei Punkte hätten mehr sein können.“ Schreiner wünscht sich mehr Stabilität im Spiel. „Gegen Flamersheim zum Beispiel haben wir 2:0 geführt und mussten am Ende noch richtig zittern.“

SC Erftstadt-Lechenich II

Mit der Punkteausbeute von neun Zählern ist der SC nicht zufrieden. Trainer Christian Schmidt hadert mit den beiden Niederlagen gegen Blessem und Bürvenich/Schwerfen. „Die könnten uns am Ende noch sehr weh tun. Wir hatten keinen guten Spielrhythmus, was auch an den vielen Ausfällen lag.“ Mit der Entwicklung der Mannschaft ist Schmidt wiederum zufrieden: „Die meisten Spieler haben gerade mal 15 Seniorenspiele gemacht. Das darf man nicht vergessen.“ Nach der Winterpause wird sich das Bild der Mannschaft verändern, da einige Spieler aus Verletzungen/Studium und Auslandsaufenthalten zurückkehren. Alessandro Wunderlich kommt aus Elsig wieder zurück nach Lechenich. Schmidt: „Unser Ziel bleibt weiterhin der Klassenerhalt.“

SC Wißkirchen

Neun Punkte aus acht Spielen, darunter drei Siege und fünf Niederlagen, lautet das bisherige Ergebnis. Vom punktgleichen Tabellennachbarn aus Erftstadt-Lechenich trennt den SC das schlechtere Torverhältnis.

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SG Marmagen-Nettersheim

Mit einem 6:4-Erfolg gegen Wißkirchen starteten die Sportfreunde ins Jahr. Mit 31 Gegentreffern haben sie die schlechteste Defensive der Liga. Trainer Ralf Leyendecker: „Wir verlieren zu viele einfache Bälle im Spielaufbau, sind im Umschaltspiel nicht wach und schnell genug und kassieren dadurch zu viele Tore.“ Der kleine Kader bietet zudem wenig Spielraum, um auf Veränderungen während des Spiels zu reagieren und er vergrößerte sich auch nicht. „Wir müssen aus einer kompakten Abwehr agieren und in den nächsten Partien positive Ergebnisse einfahren.“

FC Dollendorf-Ripsdorf

Die Eifeler haben weder Zu- noch Abgänge zu verzeichnen. Allerdings befinden sich zwei Spieler nun im Auslandsstudium, „was unsere ohnehin dezimierte Personallage nicht verbessert“, erklärte Do-Ris Coach Alexander Huth. „Unsere Testspiele waren von der Grundstruktur und der Spielweise in Ordnung. Jedoch strahlen wir viel zu wenig Torgefährlichkeit aus.“ Das ist kein neues Phänomen: „Wir müssen schauen, dass wir im Angriffsdrittel zielstrebiger und geiler auf Tore werden.“

Der FC Do-Ri lief einmal in den Trikots der zweiten Mannschaft auf.

Der FC Do-Ri lief einmal in den Trikots der zweiten Mannschaft auf.

VfB Blessem

Die Mannschaft von Zibigniew Zurek steht nach zwei Siegen und sechs Niederlagen mit derzeit sechs Zählern auf dem vorletzten Tabellenplatz, bei einem Torverhältnis von 9:21.

SG Bürvenich/Schwerfen

Das Schlusslicht will laut Trainer Marcus Albrecht solange wie möglich eine Chance auf den Klassenerhalt wahren. Gerade in den ersten Spielen hatte das Team Chancen, aber kein Glück. Albrecht: „Wir haben in der Vorbereitung alles getan, um die letzten sieben Spiele erfolgreich zu absolvieren. In den Testspielen haben wir in fünf von sechs Spielen gute Ergebnisse erzielt und uns ein wenig Selbstvertrauen geholt.“ Trainer und viele Spieler haben ihr Bleiben auch im Falle eines Abstiegs zugesagt.

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