Kommunalwahl 2020Der Tourismus bietet in Hellenthal viel Potenzial

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Blick auf den Kernort Hellenthal: In der Gemeinde, die sich bis an die belgische Grenze erstreckt, leben rund 8000 Einwohner auf 142 Quadratkilometern Fläche in 60 Ortschaften.

Blick auf den Kernort Hellenthal: In der Gemeinde, die sich bis an die belgische Grenze erstreckt, leben rund 8000 Einwohner auf 142 Quadratkilometern Fläche in 60 Ortschaften.

Hellenthal – Wo drückt die Hellenthaler Bürger der Schuh? Welche Baustellen gibt es in der Gemeinde? Eine jedenfalls hat sich fast erledigt: Die Durchgangsstraße durch den Hauptort Hellenthal ist wieder frei befahrbar, die Trasse der Oleftalbahn kann auch wieder genutzt werden.

Doch Baustellen gibt es viele in der Gemeinde, die um die 8000 Einwohner hat, welche sich aber auf eine Fläche von 142 Quadratkilometern und 60 Ortschaften verteilen. Im Gemeindegebiet, das sich von der Oleftalsperre im Norden bis an die Landesgrenze bei Rheinland-Pfalz im Süden erstreckt, gibt es 1100 Kilometer öffentliche Forst- und Wirtschaftswege und 130 Kilometer Gemeindestraßen.

Diese Straßen und Wege müssen unterhalten werden. Das ist aufwendig für eine Kommune, die im Haushaltssicherungskonzept steckt und deren Einnahmen die Ausgaben nicht decken können. Gerade vor dem Hintergrund der negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie drohen auch in Hellenthal Steuereinnahmen wegzubrechen.

Hellenthal: Viel Potenzial im Tourismus

Betroffen ist etwa das Schoeller Werk, das mit an die 1000 Mitarbeitern größter Arbeitgeber der Kommune ist. Der Hersteller von Edelstahlrohren, dessen Name so eng mit Wohl und Wehe der Gemeinde verbunden ist, hat strukturelle Veränderungen eingeleitet, wird aber just in der Phase auch noch von der durch die Corona-Pandemie bedingten Krise in der Autoindustrie getroffen.

Das Potenzial der Gemeinde ist vor allem ihre landschaftliche Schönheit. Der Tourismus kann und soll für strukturelle Schwächen, etwa die ungünstige Verkehrsanbindung, einen Ausgleich schaffen. Die Kommune versucht, wo immer möglich, die vorhandenen Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe durch zusätzliche touristische Anlaufpunkte zu unterstützen.

So ist der Wohnmobilhafen unterhalb der Staumauer der Oleftalsperre ausgebaut worden. Der Weiße Stein bei Udenbreth, der höchste Punkt der Nordeifel, ist ebenfalls durch einen Wohnmobilhafen, einen Kinderspielplatz, eine Grillanlage und einen Aussichtsturm aus heimischem Holz und einer Metalltreppe mit 144 Stufen aufgewertet worden. Neuerdings lockt dort eine Boulderwand Kletterlustige an.

Baugrundstücke werden in Hellenthal knapper

Der Ort Reifferscheid bezaubert durch seine malerischen Fachwerkhäuser und die Burgruine, die Wildenburg ist ein weiterer Anziehungspunkt. Natur- und Tierfreunde kommen im Wildfreigehege und in der dortigen Greifvogelstation auf ihre Kosten.

An der belgischen Grenze in Losheim lockt das Eifel-Ardennen-Center mit seinen vielfältigen Angeboten Besucher an. Hier gibt es neben Geschäften auch die Ars Krippana, die Ars Tecnica und weitere Ausstellungen.

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Mittlerweile zieht es wieder mehr Menschen in die Eifel. Baugrundstücke werden daher auch in Hellenthal knapper. Benötigt werden außerdem zusätzliche Gewerbeflächen. Mehr als die Hälfte der Gemeindefläche besteht aus Wald. Der ist in Hellenthal durch Trockenheit und Borkenkäfer noch nicht so geschädigt wie in den Nachbarkommunen in tieferen Lagen. Doch das Überangebot an Schadholz in ganz Europa bringt die Waldbesitzer in wirtschaftliche Probleme. Mit Wald ist kein Geld mehr zu verdienen. Es sei denn, man hat einen langen Atem.

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