Schulleiterin Heike Alfeis ist in den Ruhestand versetzt worden. Die Kinder verabschiedeten die beliebte Pädagogin mit einer gespielten Schiffsreise.
Grundschule in KallSistiger Rektorin geht nach 25 Jahren in den Ruhestand

Einen Liegestuhl für die Terrasse erhielt Heike Alfeis von ihren Kollegen.
Copyright: Stephan Everling
Das war unverkennbar, wie viel herzliche Zuneigung zwischen Heike Alfeis und ihren Schülern besteht. Als die Kinder kurz vor den Ferien pünktlich zum Schulschluss den Nachhauseweg antraten, damit die Erwachsenen den offiziellen Festakt samt Ansprachen zur Verabschiedung der langjährigen Grundschulleiterin abhalten konnten, kam ein Mädchen zu Alfeis und umarmte sie innig. „Ich bin ja noch nicht weg“, sagte Alfeis sichtlich gerührt und erfreut – die Geste kam von Herzen.
Es ist ein Vierteljahrhundert her, seit Alfeis in die Eifel kam und ihren Dienst antrat. „Das ging sehr unbürokratisch, das würde ich mir heute auch wünschen“, kommentierte Bürgermeister Hermann-Josef Esser diesen Vorgang. Denn die Nachfolge der scheidenden Rektorin ist zwar ausgeschaut, aber ist noch nicht durch alle Wege der Schulverwaltung gegangen, als dass sie vermeldet werden könnte.
Ich bin glücklich, 25 Jahre in so einer Gemeinde gearbeitet zu haben.
„Ich bin glücklich, 25 Jahre in so einer Gemeinde gearbeitet zu haben“, sagte Alfeis. Es sei zudem immer eine Freude gewesen, mit dem Kollegium der Grundschule zusammenzuarbeiten. Mit ihrem Team hatte sie in den vergangenen 25 Jahren viele Herausforderungen zu meistern. Abgesehen von den vielen Veränderungen in der Schullandschaft, der Einführung des Offenen Ganztags oder die Verwendung digitaler Medien warteten in den vergangenen Jahren noch ganz andere Brocken.
Da war die Coronakrise mit den Lockdowns und den sich immer wieder verändernden Vorgaben für die Schulen. Und nicht zuletzt der Wasserschaden aus dem Jahr 2021, mit dem die Schule ein paar Wochen vor der Flutkatastrophe zu kämpfen hatte.
Lockdown, Starkregen, Baustellen
Gerade einmal vier Tage waren die Kinder aus dem Lockdown in den Schulbetrieb zurückgekehrt, als am 4. Juni bei einem Starkregen in einer Stunde fast 50 Liter Wasser pro Quadratmeter vom Himmel stürzten. Aus der Krekeler Heide lief das Wasser in den Ort – und in das Untergeschoss des Grundschulgebäudes. In die Turnhalle und das benachbarte Sportlerheim wurden Klassen ausquartiert, bis der Schaden behoben worden war.
Im Laufe der Jahre wurden nicht nur die Aufgaben der Schule immer umfangreicher, in Sistig wurde auch das Gebäude selbst größer. In einen Anbau wurden vor rund 20 Jahren zwei neue Klassenzimmer integriert, ein altes Klassenzimmer in eine Küche umgewandelt. Ein weiterer Anbau für zwei Klassenzimmer nebst Aufzug wurde 2021 realisiert. Aktuell, so Bürgermeister Esser, wird eine Geothermie-Heizung installiert.
Sistiger Schulleiterin nimmt Abschied – das sind ihre Pläne
Mit derartigen Baustellen hat Alfeis nun nichts mehr zu tun. Mit einer gespielten Schiffsreise haben die 163 Sistiger Grundschüler ihre Rektorin in den Ruhestand verabschiedet. Das Kollegium hat derweil für ruhige Tage auf der heimischen Terrasse geplant und ihr einen Liegestuhl geschenkt. Und Alfeis selbst? „Ich freue mich aufs Ausschlafen“, sagt sie. Und nach den Sommerferien, wenn die anderen Lehrer wieder zur Arbeit müssen, wolle sie dann verreisen.
Die offizielle Versetzung in den Ruhestand erfolgte schließlich durch die Urkunde, die Schulrätin Bärbel König Alfeis überreichte. „Es gibt Menschen, die im Gedächtnis bleiben“, sagte König. Auch die Elternpflegschaftsvorsitzende Nadine Behra und Ortsvorsteher Karl Vermöhlen würdigten das Wirken von Alfeis.
Das tat auch Bürgermeister Esser. Er habe in seinem Berufsleben viele Schulleiterinnen getroffen, sagte er: „Aber Heike Alfeis spielt in ihrer eigenen Liga.“ Meinungs- und durchsetzungsstark sei sie. Für sie sei die Schulleitung kein Job, sondern eine Berufung gewesen: „Sie hinterlassen große Fußstapfen.“