Leader-Projekte5,4 Millionen Euro für ländliche Region im Kreis Euskirchen

Lesezeit 4 Minuten
Mitfahrerbank_Euskirchen

Mitfahrbank in Dollendorf.

  • Rund 3,1 Millionen Euro von der Europäischen Union und den beteiligten Kommunen kamen in der aktuellen Förderperiode von 2014 bis 2023 des Leader-Programms der Eifel zugute.
  • Aufgeteilt wurden die Fördermaßnahmen der Leader-Region Eifel in drei Handlungsfelder: Lebensraum für Jung und Alt, Regionale Wertschöpfung sowie Klima und Ressourcenschutz.
  • So geht es mit der Förderung für die ländlichen Regionen im Kreis Euskirchen weiter.

Kreis Euskirchen – Rund 3,1 Millionen Euro von der Europäischen Union und den beteiligten Kommunen kamen in der aktuellen Förderperiode von 2014 bis 2023 des Leader-Programms der Eifel zugute. 27 Projekte wurden unterstützt. Auch in die Leader-Region Zülpich Börde floss Geld. Regionalmanager Peter Wackers ist mit dem bisher Erreichten zufrieden. „Die Leader-Region Zülpicher Börde ist nach etwa der Hälfte der Förderperiode auf unaufhaltsamem Erfolgskurs“, sagt der Regionalmanager nicht ganz ohne Stolz. 13 Projekte seien bewilligt, 92 Prozent der insgesamt zur Verfügung stehenden 2,3 Millionen Euro in Projekten gebunden. Es seien noch 140.000 Euro für Projekte vorhanden, so Wackers.

Lebensraum für Jung und Alt, Regionale Wertschöpfung sowie Klima und Ressourcenschutz

Aufgeteilt wurden die Fördermaßnahmen der Leader-Region Eifel in drei Handlungsfelder: Lebensraum für Jung und Alt, Regionale Wertschöpfung sowie Klima und Ressourcenschutz. In allen Feldern wurden 2014 bis 2020 jeweils deutlich sechsstellige Euro-Beträge investiert. So wurden für Baumaßnahmen im Freizeit- und Erholungspark Mühlental (Stadt Mechernich) rund 93500 Euro bereitgestellt, 154800 Euro wurden der Generationengenossenschaft Geno Eifel bewilligt, 126200 Euro flossen in das „Beteiligung(s)mobil EU“ zum Ausbau einer dezentralen Jugendarbeit, 700 000 Euro gab es für die „Juniorteamer“ der Nationalpark Eifel-Seelsorge für einen ähnlichen Zweck.

Die Leader-Region Zülpicher Börde war zum Erfahrungsaustausch in Sauwald Pramtal (Österreich).

Die Leader-Region Zülpicher Börde war zum Erfahrungsaustausch in Sauwald Pramtal (Österreich).

Wackers würde sich insbesondere über Projektideen im Handlungsfeld „Ländlicher Raum, Wirtschaft und Infrastruktur“ sowie Projekte zwischen 10 000 und 50 000 Euro Gesamtvolumen freuen. Das Handlungsfeld „Ländlicher Raum, Wirtschaft und Infrastruktur“ beinhaltet laut dem Regionalmanager die Schwerpunkte Lebendige Dörfer und Ortszentren, Mobilität in der Zülpicher Börde, Klimaschutz und erneuerbare Energien sowie regionale Wertschöpfungsketten und Wirtschaftskreisläufe.

250 000 Euro maximal zahlt Leader für ein einzelnes Projekt. Vor diesem Hintergrund ist die Gemeinde Blankenheim einer der Hauptprofiteure der Unterstützung für die Entwicklung des ländlichen Raums – das ist der Sinn der Förderung. 212100 Euro wurden für das neue Taucherhaus und den bevorstehenden barrierefreien Rundweg am Freilinger See bewilligt. Zum Vergleich: Die Gemeinde Dahlem erhielt rund 40600 Euro für eine neue Steg-Anlange am Kronenburger See und Hellenthal 31100 Euro für die Boulderwand am Weißen Stein.

Mehr als 200.000 Euro für den Tourismus

Die Tourismusakademie der Nordeifel Tourismus GmbH in Kall freute sich über 207600 Euro Unterstützung. Für die immer dringlicher werdende Fachkräftesuche und -entwicklung bei Arbeitgebern in der gesamten, auch der rheinland-pfälzischen Eifel wurden 164 800 Euro zur Einführung der Standortmarke Eifel bewilligt. Insgesamt rund 1,5 Millionen Euro flossen in Projekte in der Leader-Region Eifel, zu der neben dem Altkreis Schleiden die Stadt Bad Münstereifel sowie die Kommunen Nideggen, Hürtgenwald, Simmerath, Monschau und Roetgen gehören.

So geht es weiter

„Es wird definitiv wieder eine Leader-Region geben“, sagt Peter Wackers, Regionalmanager der Zülpicher Börde. Ob diese wieder den Namen Zülpicher Börde tragen werde, sei aber noch Kaffeesatzleserei. Die aktuelle Förderperiode läuft bis 2023. „Wir sind mit der Eifel unter den besten zwei Regionen der insgesamt sieben Leader-Regionen im Regierungsbezirk Köln“, sagt der Zülpicher Regionalmanager.

Es werde für die neue Förderperiode sicherlich mehr Bewerber geben, aber man müsse sich auf keinen Fall verstecken, sondern könne selbstbewusst in die Bewerbungsphase gehen, erläutert Wackers. (tom)

Peter Wackers sagt: „Beim Thema regionale Wirtschaftskreisläufe können wir noch viel lernen.“ Das sei bei der Tour einer 33-köpfigen Delegation der Leader-Region Zülpicher Börde zum Erfahrungsaustausch nach Sauwald Pramtal deutlich geworden, so der Regionalmanager. In der Leader-Region in Österreich werden laut Wackers regionale Produkte wie Honig, Met, Kerzen und Bier direkt vermarktet. Dafür gebe es sogar eine Rufbereitschaft von Ehrenamtlern, die bei Bedarf die potenziellen Kunden beraten. Überhaupt sei die Reise über die Grenze lohnenswert gewesen. „Wir haben nicht nur Visitenkarten ausgetauscht, sondern in einem Kreativ-Workshop auch 48 neue Projektideen für unsere Region erarbeitet“, so Wackers. Die Vernetzung mit anderen Leader-Regionen – auch international – sei explizit im Leader-Konzept festgehalten.

Das könnte Sie auch interessieren:

27 Projekte wurden in der Förderperiode 2014 bis 2020 für die Leader-Region Eifel ausgewählt, Acht sind abgeschlossen, 15 sind in der Umsetzung, vier beschlossen. „Die Eifel steht gut da. Eine Million Euro an Fördergeldern haben wir schon ausgezahlt“, so Brigitte Daniel von der Bewilligungsstelle bei der Bezirksregierung in Köln, deren Dezernat für die ländliche Entwicklung zuständig ist. Daniel kann in Zukunft auch einen der 15 geplanten Kraftorte besuchen. Die Förderanträge dafür werden bald auf ihrem Schreibtisch landen.

Ein aktuelles Projekt in der Zülpicher Börde sind die Ortsidentitätstafeln. 65 davon werden in der Leader-Region aufgestellt. „Durch ein solches Projekt wird Leader und damit auch Europa sichtbar. Das ist wichtig, denn Leader kommt in den Köpfen der Menschen immer mehr an“, sagt Wackers. Auf den Tafeln erhalten Besucher und Einheimische Informationen über die jeweilige Ortschaft. „Keine Ortschaft muss etwas zahlen“, versichert Wackers.

www.zuelpicherboerde.de

www.leader-eifel.de

KStA abonnieren