Archäologie zum AnfassenIn Nideggen-Wollersheim wird das Stiftshoffest gefeiert

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Kinder probieren eine römische Handmühle zum Mahlen von Getreide aus.

Beim Stiftshoffest können Klein und Groß die unterschiedlichsten Handwerke kennenlernen und ausprobieren, wie das Mahlen von Getreide mit einer römischen Handmühle.

Stiftshoffest am Sonntag, 18. Juni, in Wollersheim: Beim Ausflug in die Vergangenheit warten viele Aktionen auf die Besucher.

Einen Blick in die Vergangenheit unserer Heimat werfen können die Besucher beim Stiftshoffest in Wollersheim, das am Sonntag, 18. Juni, von 10 bis 18 Uhr stattfindet. Bei diesem Tag der Offenen Tür bei der Außenstelle Nideggen des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland werden zahlreiche Mitmachaktionen und Vorführungen geboten, aber auch archäologische Funde präsentiert. Die Veranstaltung ist Teil der Europäischen Archäologietage, an denen europaweit archäologische Einrichtung ihre Türen öffnen.

Als Highlight können die Besucher beobachten, wie Archäologen vorgeschichtliche Urnen aus der Bronze- und Eisenzeit freilegen und dokumentieren. Die Graburnen wurden bei einer Ausgrabung im Kreis Düren im Block geborgen und werden nun in der Außenstelle bearbeitet.

Auch andere Stücke können in einer Ausstellung studiert werden. „Die wohl spektakulärsten Funde in den vergangenen Jahren waren die verkohlten Getreidereste vom Alten Burgberg bei Euskirchen-Kreuzweingarten“, sagte Dr. Petra Tutlies, Leiterin der Außenstelle.

Archäologische Funde und historisches Handwerk werden gezeigt

Das hört sich eigentlich nicht so spektakulär an, doch mithilfe dieses Fundes könne belegt werden, dass der Ringwall etwas früher errichtet und genutzt worden sei als bisher angenommen. Dazu werden jüngst entdeckte Fundplätze im südwestlichen Rheinland anhand von Schautafeln und originalen Stücken dargestellt.

Ebenso sind pflanzliche Fossilien aus den tertiären Schichten der Tagebaue zu sehen, die vor 66 bis 2,5 Millionen Jahren entstanden sind. Fachkundig erläutert werden die Stücke von Geologe Ulrich Lieven.

Neben den archäologischen Highlights bildet das historische Handwerk einen Schwerpunkt der Veranstaltung. So kann die Erstellung einer Fachwerkwand genauso verfolgt werden wie das Flechten von Ruten an einer Lehmwand. Auch weitere Handwerker wie Töpfer und Schmied sind vor Ort und laden zum Mitmachen an. Diese Vorführungen sind auch für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen und auch Kinder geeignet, da viele Sachen angefasst und Arbeiten auch ausprobiert werden können.

Interessantes Programm für Kinder in Wollersheim

Für Kinder stehen die Ausgrabung im Sandkasten, ein Hochwassermodell, das Filzen von Textilien, Speerschleudern und Bogenschießen auf dem Programm. Auch kann eine römische Soldatenrüstung anprobiert werden. Geschichten erzählt die Märchenerzählerin Berenike Wannenmacher.

Der Stiftshof liegt an der Zehnthofstraße 45 in Wollersheim. Das Gelände ist teilweise gepflastert, aber mit Rollstühlen befahrbar. Um 12 Uhr bietet die Gebärdensprachdolmetscherin Claudia Dubbelfeld eine Führung für gehörlose und hörgeschädigte Personen an.

KStA abonnieren