„The Rock’n’roll Wrestling Kidz“Kinder lernen in Mechernich Techniken des Wrestlings

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Die Kostüme und Masken sind fertig, die Kampfnamen ausgesucht: Den Abschluss der Wrestling-Ferienwoche bildet eine Show für Eltern und Geschwister.

Mechernich – „Das ist die allererste Ferienaktion, zu der mein Sohn freiwillig und mit großer Begeisterung hingeht“, konstatierte eine Mutter, die ihren Zwölfjährigen am Donnerstagmorgen im Dietrich-Bonhoeffer-Haus ablieferte.

Zu Gast ist dort seit Anfang der Woche Carlos Martinez mit seinem „Rock’n’Roll Wrestling Kidz“-Workshop. Mit dabei Fynn Freyhardt, Profi-Wrestler mit dem Kampfnamen Freebird, der mit den Mädchen und Jungen die Showkampftechniken trainiert.

Two Faces, Katzen-Gang und Grüner Blitz

Zwischen Altar und Orgel wurde hierfür eigens ein echter Wrestling-Ring aufgebaut. Auf dem Schwingboden fühlen sich die Nachwuchswrestler sichtlich großartig. Two Faces, Katzen-Gang, Grüner Blitz oder Gefährlicher Tiger sind die Kampfnamen, unter denen die Kinder in den Ring steigen und am heutigen Freitag Eltern und Geschwister mit einer Showeinlage begeistern dürften.

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Wie man den Kampf im Ring so aussehen lässt, als ob er echt ist, erklärt Wrestler-Profi Fynn Freyhardt Johanna und Freya (r.).

Wrestling – was auf den ersten Blick ziemlich martialisch und durchaus brutal anmutet, ist genaugenommen eine Mischung aus präzise einstudiertem Showkampf und ambitioniertem Schauspiel. „Die Kinder sammeln hier wertvolle Erfahrungen“, ist sich Initiator Carlos Martinez sicher, der bereits zum zweiten Mal mit den „Wrestling Kidz“ in Mechernich ist.

Stärkung von Körper- und Selbstvertrauen, Selbstwert und Teamgeist

Wrestling, so der in Nettersheim lebende Martinez, stehe in dieser Woche zwar im Mittelpunkt, letztlich sei es nur ein Medium, mit dem anderes vermittelt werde: Körper- und Selbstvertrauen, Selbstwert und Teamgeist, die Wahrnehmung von Grenzen – der eigenen und die der anderen.

Martinez, der seit 20 Jahren weltweit mit seiner Show „Rock’n’roll Wrestling Bash“ tourt und sich als Veranstalter in diesem Bereich international einen Namen gemacht hat, liebt die Arbeit mit den Kindern. „Die Idee hatte ich 2017 während der Off-Saison. Der Ring stand im Lager und ich dachte mir, man sollte was für Kinder aus bedürftigen Familien anbieten, die in den Sommerferien nicht verreisen können.“ Das Konzept, das er sich dazu ausdachte, mixt Wrestling-Training mit pädagogischer Begleitung, mit gesunder Ernährung und kreativem Arbeiten.

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Der zwölfjährige Elias lässt sich von Carlos Martinez helfen, sein Kostüm zu gestalten.

Und dabei ist es auch geblieben – nur dass das Angebot der evangelischen Kirchengemeinde Mechernich während der Herbstferien für alle interessierten Mädchen und Jungen offensteht. 14 Anmeldungen gab es, und manch einer der kleinen Wrestler ist nicht das erste Mal dabei.

Wrestling, das sei eine Art Popkultur unter jungen Menschen, ein buntes, lautes Spektakel mit spannenden Charakteren im Ring, so Martinez. „Ich finde Wrestling auch im Fernsehen toll, aber hinter den Kulissen ist es noch viel interessanter“, bestätigt der zwölfjährige Elias, während er am Outfit seines Show-Charakters bastelt.

Wrestling-Masken aus Papptellern, Filz und Farbe

Inspiration für ihre bunten Kostüme bekamen die Kids übrigens aus verschiedenen Szene-Magazinen, die Martinez mitgebracht hat: „Unsere Wrestling-Masken allerdings sind nicht aus Stoff, sondern aus Papptellern, Filz und Farbe hergestellt worden.“

Die Truppe sei innerhalb der Woche eng zusammengewachsen, erzählt Martinez. Wer zusammen in den Ring steige und in der Rolle des erfundenen Charakters gegeneinander kämpft, brauche Vertrauen und eine große Portion Teamgeist. Auch sportliche Fairness wird großgeschrieben: Beim Wrestling gibt es in der Show immer einen, der austeilt, und einen, der einsteckt.

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In einem ist sich Carlos Martinez jedenfalls ganz sicher: „Die Kids gehen hier am Freitag nach der Show als Freunde raus.“ 

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