Nach der FlutMühlensee wird Rückhaltebecken und Horchheimer Damm saniert

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Die Rückseite des Horchheimer Damms, vor allem die Steuerwarte, ist stark zerstört. Die Schäden an der Rückseite des Dammes wurden provisorisch behoben.

Die Rückseite des Horchheimer Damms, vor allem die Steuerwarte, ist stark zerstört. Die Schäden an der Rückseite des Dammes wurden provisorisch behoben.

Eifelland – Während der Flut im Sommer lief das Hochwasserrückhaltebecken in Horchheim über, der Damm der Anlage drohte zu brechen. Zahlreiche Menschen der Weilerswister Ortschaften Groß- und Klein-Vernich mussten evakuiert werden. Nun nahm der Erftverband Stellung zur geplanten Sanierung des Hochwasserrückhaltebeckens, das im Jahr 1984 erbaut wurde und sowohl Weilerswist als auch Erftstadt vor Hochwasser schützen soll.

„Bis zu 1 376 000 Kubikmeter Wasser können hier gespeichert werden“, heißt es in dem Bericht. Während der Hochwasserkatastrophe sei das Becken deutlich beschädigt worden, vor allem die Steuerwarte wurde stark zerstört. Die Schäden an der Rückseite des Dammes wurden erst einmal provisorisch behoben. „Mit Unterstützung eines Ingenieurbüros erfolgt derzeit die Planung eines neuen Tosbeckens mithilfe aufwendiger hydraulischer Berechnungen“, teilt der Erftverband mit.

Mit Hochdruck werde an der baulichen Umsetzung gearbeitet, man rechnet damit, „dass die Bauarbeiten Ende des ersten Quartals 2022 beginnen können“. Der schnellen Sanierung der Steuerwarte kommen die derzeitigen Lieferprobleme von elektronischen Bauteilen in die Quere, weshalb auch hierbei erst im nächsten Jahr mit der Umsetzung begonnen werden kann.

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Neues Hochwasser-Rückhaltebecken in Mechernich geplant

Der Erftverband teilt weiter mit, dass die Sanierung des Hochwasserrückhaltebeckens zudem zur Modernisierung der Verbindungen zwischen Becken und Ablaufpegel genutzt werde. Über den aktuellen Stand der Baumaßnahmen kann man sich über die Homepage des Wasserverbands informieren.

Ein neues Hochwasser-Rückhaltebecken soll laut Auskunft des Erftverbands bei Mechernich entstehen: Die Stadt und der Wasserverband schlossen eine Vereinbarung zur Umgestaltung des Kommerner Mühlensees in ein solches. Die Stadt Mechernich ist Eigentümerin des Mühlensees und Inhaberin der Erlaubnis, den Bleibach mit dem Ziel zur Absetzung von Bleisand aufzustauen.

„Nach dem Starkregenereignis im Juli 2016 hat der Erftverband im Auftrag der Stadt Möglichkeiten das vorhandene Volumen des Mühlensees für den Schutz vor Hochwasser des Bleibachs zu nutzen untersucht“, teilt der Wasserverband mit. Im Februar dieses Jahres wurden verschiedene Varianten zur Umgestaltung des Mühlensees in ein Hochwasserrückhaltebecken in der Sitzung des Ausschusses für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz der Stadt vorgestellt.

„Gegen die favorisierte Variante eines ,Grünen Beckens’, das die maximale Drosselung des Abflusses des Bleibachs ermöglicht, gab es Vorbehalte bezüglich der damit einhergehenden Veränderung des Landschaftsbildes“, so der Erftverband. Nach der Flutkatastrophe im Juli sei klar geworden, dass eine „maximale Rückhaltung“ höchste Priorität hat.

Vereinbarung macht Weg für Umbau vom Kommerner Mühlensee frei

Mit der Verwaltungsvereinbarung werden nun die erforderlichen Schritte zum Umbau des Mühlensees in ein Hochwasserrückhaltebecken eingeleitet. Ziel ist es, ein maximales Rückhaltevolumen zu schaffen und gleichzeitig einen hohen Freizeitwert der Anlage zu erhalten, „wozu auch die Gestaltung von Ersatzstillgewässern gehört“, so der Erftverband.

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Die Stadt Mechernich stellt nun mit Unterstützung des Erftverbands den Antrag zum Umbau beim Kreis Euskirchen. „Sobald eine bestandskräftige Erlaubnis vorliegt, wird der Erftverband als zuständiger Wasserverband den Umbau durchführen und das Hochwasserrückhaltebecken betreiben“, heißt es in der Mitteilung.

www.erftverband.de

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