Flut-Helfer im Portrait„Einfach rumsitzen, geht halt nicht“

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Die Helfer rund um die Familie Klapperich

Rupperath – Die Familie Klapperich aus Rupperath hat den Anstoß für die Hilfsaktion gegeben. Der Ort liegt nur ein paar Kilometer vom Inferno im Ahr-Dörfchen Schuld entfernt. „Wir wohnen hier oben auf dem Berg. Da ist nichts. Da ist gar nichts. Da ist heile Welt. Heile Welt vielleicht nicht, aber eben alles in Ordnung“, sagt Andrea Klappererich (41) und stellt für einen Moment das Schlammschleppen ein.

Lisa Klapperich habe spontan eine Notunterkunft in ihrem Haus eingerichtet. „Ohne lange zu fackeln. Und ein Bruder hat den Trupp hier übernommen. Die ganzen Leute, die Sie hier sehen, sind freiwillig da. Man ist einfach nur froh, dass man etwas tun kann. Einfach rumsitzen, geht halt nicht.“ Bei all dem Chaos, Dreck und Staub in dem völlig zerstörten Ort hört man ab und zu schon wieder ein Lachen.

Große Solidarität im Ahrtal

Es sei schon schwer, bei fremden Menschen alles wegzuschmeißen. „Man sortiert gar nicht mehr. Das meiste ist verdreckt  und zerstört. Das sind Existenzen, die einfach komplett weg sind.“ Das sei nicht zu beschreiben. „Wir kennen hier im Ort viele Leute. Verwandte, Freunde, Bekannte.“ Die Solidarität im Ahrtal sei sehr groß. Jeder packe mit an. „Es wäre nur schön, wenn das auch noch lange so bleibt und auf einmal keiner mehr kommt, wenn die erste Euphorie vorbei ist.“

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Da müsse die Politik auch ein wenig nachsteuern. „Da muss etwas passieren.“ Sie haben  gerade Urlaub, sagt Andrea. „Ich arbeite in einer Kita. Die ist zum Glück verschont geblieben. Jetzt investiert man halt jede Stunde hier unten.“ Und für das Foto hat Andrea noch eine Bedingung. Alle müssen drauf sein, bloß nicht sie alleine.

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