Fundamente von der Flut unterspültBrücke am Ortseingang Mauel muss gesperrt werden

Lesezeit 4 Minuten
Die Durchfahrt durch Gemünd soll ab Montag wieder frei sein. Dann entfällt die Umleitung über Schleiden.

Die Durchfahrt durch Gemünd soll ab Montag wieder frei sein. Dann entfällt die Umleitung über Schleiden.

Schleiden-Gemünd – So schnell kann es gehen: Ursprünglich wollte der Landesbetrieb Straßen NRW am Wochenende die B 266 im Bereich des Ortseingangs von Gemünd-Mauel für Sanierungsarbeiten an der Urftbrücke sperren. Als dann gestern entdeckt wurde, dass die Schäden größer sind als erwartet, mussten das Bauwerk und die Straße kurzerhand gesperrt werden. Wenn alles gut läuft, soll die Sperrung am Wochenende wieder aufgehoben werden.

Vollsperrung wird aufgehoben

Aber es gibt auch eine gute Nachricht für die Gemünder und all die, die mit dem Auto in oder durch den Ort fahren müssen: Die Vollsperrung im Ortskern in Richtung Euskirchen wird am kommenden Montag aufgehoben. Dann fällt für die Autofahrer der lästige Umweg über Schleiden weg.

Die Arbeiten der verschiedenen Versorgungsträger laufen in Gemünd auf Hochtouren.

Die Arbeiten der verschiedenen Versorgungsträger laufen in Gemünd auf Hochtouren.

Schon seit einigen Tagen laufen am Ortseingang von Mauel die Vorarbeiten für den Abriss der Bahnbrücke. „Sie ist einsturzgefährdet, weil beide Mittelpfeiler von der Flut weggerissen wurden. Wenn sie einstürzen würde, könnte auch die Straßenbrücke beschädigt werden“, berichtete Andreas Groß von der Regionalniederlassung Ville-Eifel des Landesbetriebs Straßen NRW.

Alles zum Thema Deutsche Bahn

Das könnte Sie auch interessieren:

Deren Fundamente seien ohnehin stark unterspült und müssten von beiden Seiten mit Beton unterfüttert werden. „Dafür muss die Bahnbrücke aber vorher abgerissen werden“, erklärte Groß. Mit der Deutschen Bahn AG habe man eine Kostenübernahme vereinbart.

Ursprünglich war geplant, die B 266 für die Arbeiten von 18 Uhr am Freitag bis 18 Uhr am Sonntag zu sperren. Doch dann musste das Bauwerk und damit die Bundesstraße nach einer erneuten Besichtigung der Schäden gestern kurzfristig gesperrt werden. „Die Gefahr für die Arbeiter und den Verkehr ist einfach zu groß“, betonte Groß. Die Fundamente der Brücke seien noch mehr unterspült worden als angenommen. „Die neue Planung sieht nun vor, dass die Fundamente am heutigen Dienstag mit Beton unterfüttert werden.“ Am Mittwoch solle dann der Beton aushärten und am Donnerstag und Freitag die Bahnbrücke abgerissen werden.

Fahrt in beide Richtungen ab Montag wieder frei

„Wenn alles gut läuft, können wir die B 266 am Wochenende wieder öffnen“, so Groß. Es könne aber sein, dass dann ein Ampelbetrieb eingerichtet werden müsse. „In Richtung Kall bleibt die bisherige Umleitung über Sistig, Rinnen und Sötenich in Betrieb. In der Gegenrichtung wird der Verkehr schon ab der Kreuzung zur Mülldeponie in Strempt über Lückerath, Bleibuir, Düttling und den Dürener Berg umgeleitet“, sagte Groß.

Die Einbahnstraßenregelung durch den Ort gilt seit Ende September. Zwischen der Brücke an der katholischen Kirche und dem Kreisverkehr am Dürener Berg werden Versorgungsleitungen, Gehwege, Parkbuchten, Bushaltestellen und drei Brücken saniert. „Um Synergieeffekte zu erzielen, haben wir alle betroffenen Gewerke kombiniert“, erklärte der Mitarbeiter des Landesbetriebs. Die von Straßen NRW und den Versorgungsträgern beauftragten Firmen hätten alle sehr gut gearbeitet. Deshalb könne die Strecke ab Montag wieder in beide Richtungen freigegeben werden.

Danach werden in Mauel aber noch Sanierungen an beiden Seiten der B 265 durchgeführt. An der Brücke unmittelbar am Kreisverkehr muss ferner die Brüstung erneuert werden. Während der Arbeiten müsse mit zeitweiligen Einschränkungen gerechnet werden, so Groß.

Behörde lehnte Alternativlösungen ab

Kritik an der Einbahnstraßenregelung und an Straßen NRW hatte es jetzt im Schleidener Stadtrat gegeben. Die Stadt hatte sich mit Alternativlösungen an die Behörde gewandt und unter anderem vorgeschlagen, eine Ampelschaltung in beide Richtungen morgens von 6 bis 8 und nachmittags von 16 bis 18 Uhr sowie in den Nachtstunden einzurichten. Auch über eine Nutzung des Eisenbahntunnels als Ausweichstrecke oder mit Sondergenehmigung zur Durchfahrt für Betriebe müsse nachgedacht werden.

Der Leiter der Regionalniederlassung Ville-Eifel, Roland Schmidt, hatte in seiner Antwort darauf verwiesen, dass sich alle beteiligten Behörden und Verkehrsunternehmen für die Einbahnstraßenregelung ausgesprochen hätten. Sie habe den Vorteil, dass Schul- und Linienbusse ihre Fahrpläne einhalten könnten. Eine Ampelschaltung in beide Richtungen werde zu langen Rückstaus führen. Diese Erfahrung habe man bei Baustellen in den Vergangenheit gemacht. Außerdem könne man nicht jeden Abend und Morgen die Verkehrsführung ändern. Es gehe ja auch darum, möglichst schnell mit den Arbeiten voranzukommen. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen möglichst schnell wieder Gas, Strom und Telefon bekommen“, sagte Schmidt.

Der Schleidener Beigeordnete Marcel Wolter fand es enttäuschend, dass die Behörde an ihren Meinungen festhalte und keinen Lösungsvorschlag unterbreitet habe: „Es gibt großen Unmut in Gemünd und auch im Stadtrat.“ Bürgermeister Ingo Pfennings bemängelte die Informationspolitik der Behörde.

KStA abonnieren