InszenierungBroadway-Musical „Addams Family“ riss die Zuschauer im Gemünder Kursaal mit

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Auf der Bühne stehen die düster verkleideten Schaupieler und tanzen.

Mit viel Musik und aufwendig choreographierten Tanzszenen wusste das Musical „Addams Family“ in der Inszenierung des Grenzlandtheaters auch im Kursaal in Gemünd zu gefallen.

Mit vielen Tanzszenen und großartigem Gesang sorgten die Schauspieler des Grenzland-Theaters für mitreißende Stimmung im Gemünder Kursaal.

Große Gefühle, aufwendig choreographierte Tanzszenen und mitreißende Musik – das sind die Zutaten, die zu einem Musical gehören. Das alles und noch mehr begeisterte die Zuschauer, als das Grenzlandtheater seine Inszenierung des Musicals „Addams Family“ im Kursaal in Gemünd aufführte. Mit dabei waren all die bekannten Charaktere mit ihren Eigenheiten. Gewürzt wurde der Abend noch mit den vielen kleinen Skurrilitäten, die die Addams Family seit den 1960er-Jahren, ob als Fernsehserie oder als Film, zum Publikumserfolg werden ließen.

Wednesday Addams war ein paar Jahre älter als im Original

Im Jahr 2010 wurde das Musical am Broadway uraufgeführt. Während Musik und Texte von Andrew Lippa geschrieben wurden, stammte das Buch zu dem Stück von Marshall Brickman und Rick Elice. Sie gingen recht frei mit der Vorlage um und ließen die Tochter Wednesday (beim Grenzlandtheater gespielt von Lucille-Mareen Mayr) um ein paar Jahre altern.

Eigentlich beschäftigt sie sich damit, im Streichelzoo Kaninchen für das Familiendinner zu schießen oder ihren Bruder Pugsley Lasarah Sattler zu foltern. Doch unversehens trifft sie, als sie ein Wiesel im Wald seziert, Lucas Beineke (Michael Berres), und die jungen Leute verlieben sich. Wie im normalen Leben, so möchte Wednesday auch, dass sich die Eltern kennenlernen.

Aber wie kann das funktionieren in einer Familie, die in einer Leichenkammer lebt, eine abgehackte Hand namens „Eiskaltes Händchen“ im Haus herumwuseln hat, einen Onkel Fester (Michael Kargus), der mehr tot als lebendig aussieht, den riesigen Butler Lurch, der sich vor allem durch gutturales Grunzen verständigt und Großmutter (Aimée Covo), die mit ihren Elixieren viel Chaos verbreiten kann? So gesteht Wednesday ihrem Vater Gomez (Christian Bindert), dass sie heiraten will, verlangt aber gleichzeitig von ihm, das vor ihrer Mutter Morticia (Stephanie Theiß) zu verheimlichen.

Viele Tanzszenen und großartiger Gesang sorgen für perfektes Musical-Feeling

Wie nicht anders zu erwarten, prallen die Addams mit ihrem morbiden Charme und die amerikanischen Vorzeigeeltern Mal und Alice Beineke (Fehmi Göklü und Verena Bonnkirch) heftig aufeinander. Als die beiden Familien „Sag die Wahrheit“ spielen, eskaliert die Situation, doch bis zum Schluss haben sich alle Gemüter wieder beruhigt.

Mit vielen Tanzszenen und großartigem Gesang sorgten die Schauspieler von Anbeginn an für ein perfektes Musical-Feeling. Unterstützt von dem gelungenen Soundtrack, den der musikalische Leiter Stephan Ohm produziert hatte, gelang es ihnen, in der Choreographie von Kati Farkas immer wieder mitreißende Szenen zu liefern und die Geschichte voranzutreiben.

Regisseur Thomas Helmut Heep hatte dabei das Geschehen mit vielen kleinen Gags versehen, die immer wieder auch Bezug auf die bekannte Fernsehserie nahmen. Nicht zu vergessen das „Eiskalte Händchen“, das, anders als in den bekannten Vorlagen, vor allem auf dem Arm von Onkel Fester unterwegs war, um sich von dort in das Geschehen einzumischen.

Etwas weniger Zuspruch als bei den Angeboten in der letzten Zeit konnten die Theaterfreunde Schleidener Tal, in deren Abonnementsangebot der Auftritt des Grenzlandtheaters stattfand, mit der „Addams Family“ erreichen. Umso mehr Applaus gab es am Ende der Veranstaltung für die großartig agierenden Akteure.

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